Bundesbank: Jahresabschluss 2017

Quelle: Deutsche Bundesbank

Die Deutsche Bundesbank hat im Jahr 2017 einen Jahresüberschuss von 2,0 Milliarden Euro erzielt, nach 1,0 Milliarden Euro im Vorjahr. Nach Rücklagendotierung verbleibt ein Bilanzgewinn von 1,9 (0,4) Milliarden Euro, der gemäß § 27 Nr. 2 Bundesbankgesetz am 27. Februar 2018 in voller Höhe an den Bund abgeführt wurde. Die expansive Geldpolitik, so die Bundesbank, hat im Berichtsjahr abermals zu einer erheblichen Ausweitung der Bundesbankbilanz geführt. Durch die höhere Überschussliquidität in Verbindung mit den negativen Einlagezinsen ist auch der Jahresüberschuss gestiegen.

Angesichts zunehmender Zinsänderungsrisiken aufgrund der Fortführung der Anleihekäufe stockte die Bundesbank die Wagnisrückstellung um 1,1 Milliarden Euro auf 16,4 Milliarden Euro erneut auf. Erstmals hatte die Notenbank die Zinsänderungsrisiken im vorherigen Geschäftsjahr berücksichtigt. Sie entstehen durch ein wachsendes bilanzielles Ungleichgewicht zwischen langfristigen Aktiva und kurzfristigen Passiva. Aus den langfristigen Wertpapieren der Ankaufprogramme und den längerfristigen Refinanzierungsgeschäften, so die Erläuterung, wird die Bundesbank für viele Jahre sehr geringe Zinserträge erhalten, während sich die Erträge aus der Negativverzinsung der Einlagen bei steigenden Leitzinsen schnell in Zinsaufwendungen umkehren können.

Die Erträge aus der Negativverzinsung der Einlagen wuchsen im vergangenen Jahr um 1,8 Milliarden Euro auf 3,2 Milliarden Euro. Insgesamt erhöhten sich die Zinserträge um 1,5 Milliarden Euro auf 5,2 Milliarden Euro. Bei leicht steigenden Zinsaufwendungen (um 0,6 Milliarden Euro auf 1,0 Milliarden Euro) legte der Nettozinsertrag deutlich um 0,9 Milliarden Euro auf 4,2 Milliarden Euro zu.

Die expansive Geldpolitik führte im Jahr 2017 zu einer Ausweitung der Bilanzsumme um mehr als 330 Milliarden Euro auf gut 1 700 Milliarden Euro. Die wichtigsten Gründe für die Bilanzausweitung sieht die Notenbank in den geldpolitischen Wertpapierkäufen sowie den Liquiditätszuflüssen aus dem europäischen Ausland.

Auf der Aktivseite verzeichnete der Bestand an Euro-Wertpapieren einen Anstieg um 154 Milliarden Euro auf 512 Milliarden Euro. Die Liquiditätszuflüsse aus dem europäischen Ausland schlugen sich in einer Zunahme der Target-2-Forderung gegenüber der Europäischen Zentralbank um 153 Milliarden Euro auf 907 Milliarden Euro nieder. Damit hat sich die Target-2-Forderung gegenüber der EZB in drei Jahren fast verdoppelt.

Auf der Passivseite stiegen die Verbindlichkeiten aus geldpolitischen Operationen um 198 Milliarden Euro auf 610 Milliarden Euro. Daneben erhöhten sich die Euro-Guthaben der Kreditinstitute und der in- und ausländischen Einleger insbesondere aufgrund der im Juli eingegangenen Mittel für den Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung sowie aufgrund der höheren Bestände der ausländischen Zentralbanken um 98 Milliarden Euro auf 321 Milliarden Euro.

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