Helaba

Bronze

Quelle: Helaba

Nicht jeder freut sich von Herzen über eine Bronzemedaille. Mancher trauert eher vergebenen Chancen nach, hadert, warum es nicht zu Gold oder wenigstens Silber gereicht hat. Herbert Hans Grüntker war mit dem "dritten" Platz sichtlich mehr als zufrieden. Kein Wunder: Das Geschäftsjahr 2016 reiht sich trotz schwieriger werdender Rahmenbedingungen nahtlos in die lange Reihe von Erfolgen der Helaba. Es ist zwar das schlechteste Ergebnis der vergangenen drei Jahre, erreicht jedoch das durchschnittliche Ertragsniveau der vergangenen fünf Jahre. Der Zinsüberschuss liegt trotz einer völlig veränderten Zinslandschaft und bei einer von 199,3 Milliarden Euro auf 165,2 Milliarden zusammengeschmolzenen Bilanzsumme (Zeitraum 2012 bis 2016) auf dem Niveau des Jahres 2013, der Provisionsüberschuss wurde im Schnitt um jährlich 7 Prozent gesteigert und hat nun einen Anteil an den gesamten Erträgen von 18 Prozent. Die Reserven wurden weiter gestärkt. Die Eigenkapitalquote liegt bei nahe 14 Prozent und auch die Verzinsung des eingesetzten Kapitals von 7,2 Prozent kann sich sehen lassen.

Es gibt also keinen Grund, mit 2016 unzufrieden zu sein, auch weil nun schon Weichen gestellt wurden, um in kommenden Jahren ebenfalls wieder um die Medaillen mitspielen zu können. So wurden weitere 262 Millionen Euro auf das Schiffsportfolio wertberichtigt, mehr ging beim besten Willen nicht, selbst wenn die Verantwortlichen gerne gewollt hätten. Das Schiffsportfolio im Volumen von 860 Millionen Euro insgesamt, derzeit einziges kritisches Exposure des Konzerns, wie Finanzvorstand Detlef Hosemann betonte, ist nun zu stolzen 75 Prozent abgesichert. Ärgerlicherweise, muss man fast sagen, kam es an anderen Stellen im Kreditportfolio sogar zu Auflösungen von Wertberichtigungen, weil die gute Bonitätslage der Kunden dazu führte, dass schon abgeschriebene Forderungen doch noch zurückgezahlt wurden. Da alles "zwingend bilanztechnische Notwendigkeit" hatte, musste ein solch hoher Gewinn tatsächlich gezeigt werden. Auch das Thema Hannover Leasing wurde schon vollständig in der 2016er-Bilanz verarbeitet. Um den Käufer von möglichen Altrisiken zu befreien, wurde ein mittlerer zweistelliger Millionenbetrag zurückgestellt, Kaufpreis schon eingerechnet. Auch Auswirkungen der Niedrigzinsphase auf die Tochter Frankfurter Sparkasse wurde mit einer Abschreibung auf deren Firmenwert in Höhe von 31 Millionen Euro Rechnung getragen. Offensichtlich muss man von niedrigeren Ergebnisbeiträgen der Fraspa in den kommenden Jahren ausgehen.

Fazit des Vorstandsvorsitzenden: Eine gute Bilanz sehe immer schlechter aus, als sie tatsächlich ist. In diesem Sinne sei 2016 eine gute Bilanz.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X