Personalien

Rolf E. Breuer 80

Rolf E. Breuer, Quelle: privat

Vor 15 Jahren ist Rolf E. Breuer aus dem Amt des Vorstandssprechers der Deutschen Bank ausgeschieden und fünf Jahre später, im Mai 2006, endete dann auch seine Zeit als Aufsichtsratsvorsitzender der Bank. Seither ist es um den früheren Chef der Frankfurter Großbank zwar ruhiger geworden. Zur Situation seiner Bank oder zum Zustand der deutschen Kreditwirtschaft hält sich der zeitweilige Präsident des Bundesverbandes Deutscher Banken auch weitgehend zurück. Doch von der Aufarbeitung der Finanzkrise in der eigenen Bank bis hin zur juristischen Nachbehandlung und der Schadensersatzforderungen im Zusammenhang mit seinen gleichermaßen viel beachteten wie umstrittenen Äußerungen zum Zustand des Medienkonzerns von Leo Kirch tauchte sein Name immer mal wieder in der Öffentlichkeit auf. Anlässlich seines 80. Geburtstages am 3. November dieses Jahres wurden nun die Höhen und Tiefen, die Erfolgserlebnisse und Enttäuschungen in verschiedenen Medien vergleichsweise breit aufbereitet. Insbesondere das juristische Nachspiel im Fall Kirch hat den wortgewandten und zu seiner Vorstandszeit mit seiner Formulierungskunst stets zu einer Schlagzeile anregenden Manager nachdenklicher gemacht. Der Freispruch im Jahre 2008 tat aber allemal gut.

Breuers Bankkarriere ist von Anfang bis Ende mit der Deutschen Bank verbunden. Nach seiner Banklehre 1956, unterbrochen durch das Studium der Rechtswissenschaft an den Universitäten Lausanne, München und Bonn, wo er 1967 auch promoviert wurde, war er zunächst in der Filiale Karlsruhe tätig, wechselte dann in die Börsenabteilung nach Frankfurt am Main und übernahm später deren Leitung. In den Vorstand der Bank wurde er 1985 berufen, für rund zwei Jahre als stellvertretendes Mitglied und ab 1997 für fünf Jahre als Sprecher. Nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand wechselte er als Vorsitzender in den Aufsichtsrat.

Für die Deutsche Bank repräsentiert Breuer maßgeblich den Übergang von der guten alten Bank für die deutsche Wirtschaft zu den Entwicklungen hin zum Investment Banking. Die Akquisition von Morgan Grenfell Ende der achtziger Jahre fiel schon in seine Zeit als Vorstand, der Zukauf von Bankers Trust in den USA in die Periode als Vorstandssprecher. Besondere Verdienste erwarb er sich als Förderer des Finanzplatzes Frankfurt ("Mister Finanzplatz") und als Gremienmitglied und zeitweise Präsident der Frankfurter Wertpapierbörse bei der Weiterentwicklung moderner Börsenstrukturen.

Den Kreditwesen-Redaktionen ist er als Redner, Autor und Gesprächspartner über viele Jahre verbunden. Ab 1989 war er während seiner aktiven Zeit in der Deutschen Bank im Sechsjahresturnus bis 2001 dreimal Redner der Kreditpolitischen Tagung und dann noch einmal im Jahre 2008. Verlag und Redaktion gratulieren ganz herzlich.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X