Redaktionsgespräch mit Eckhard Forst

"Im Niedrigzinsumfeld steigt die Bedeutung von langen Laufzeiten und Haftungsfreistellungen zugunsten der Hausbank"

Eckhard Forst, Vorsitzender des Vorstands, NRW Bank, Düsseldorf

An förderungsfähigen Projekten sieht Eckard Forst in Nordrhein-Westfalen keinen Mangel. Im Redaktionsgespräch verweist der Vorstandsvorsitzende der NRW-Bank nicht nur auf das hohe Zusagevolumen seines Hauses im Berichtsjahr 2016, sondern betont auch den künftigen Förderbedarf in den drei zentralen Themen Wirtschaft, Wohnraum sowie Infrastrukur/Kommunen. Die Zusammenarbeit mit den direkt zugeordneten Bankenaufsehern bewertet er als sehr konstruktiv und problemlos. Gleichwohl stellt er die Frage, ob es zweckmäßig sei, Förderbanken nach den gleichen Maßstäben zu beaufsichtigen wie Geschäftsbanken und wirbt dafür, sie von der direkten EZB-Aufsicht auszunehmen. Als wichtige Kriterien, um an den Kapitalmärkten ein jährliches Refinanzierungsvolumen zwischen neun und elf Milliarden Euro zu stemmen, nennt er Anstaltslast, Gewährträgerhaftung, eine explizite Refinanzierungsgarantie sowie nicht zuletzt eine "hervorragende" Eigenkapitalbasis. (Red.)

Weshalb schneidet Ihr Haus bei den Stresstests der EZB so gut ab? Was ist das Besondere an der NRW-Bank?

Kurz zusammengefasst: Anders als die Mehrzahl der EZB-beaufsichtigten Institute ist die NRW-Bank eine Förderbank. Bei einer Bilanzsumme von rund 142 Milliarden Euro verfügt unser Haus über ein hohes Eigenkapital von rund 18 Milliarden Euro.

Unser Auftrag ist es, das Land NRW dauerhaft zu unterstützen - Stabilität ist somit eine zentrale Säule unseres Geschäftsmodells. Unsere hervorragenden Ratings ermöglichen uns an den Kapitalmärkten eine sehr günstige Geldaufnahme, mit der wir unser Fördergeschäft refinanzieren.

Refinanzieren Sie sich ausschließlich am Kapitalmarkt?

Unsere Refinanzierung basiert insbesondere auf dem Kapitalmarkt sowie den Programmen der nationalen und europäischen Förderinstitute wie der KfW Bankengruppe, der Landwirtschaftlichen Rentenbank, der Europäischen Investitionsbank sowie der Entwicklungsbank des Europarates (CEB). Unser Vorteil ist, dass wir in der Lage sind auszuwählen, was für uns die jeweils passende und günstigste Refinanzierung ist. Darüber hinaus verbilligen wir zum Nutzen des Landes einzelne Programme der KfW aus eigenen Erträgen. Und das kommt dem Fördernehmer zugute, weil er sicher sein kann, immer von den bestmöglichen Konditionen zu profitieren.

Ist das anders als bei den anderen Förderbanken?

Alle Förderbanken in Deutschland haben in Teilfacetten unterschiedliche Geschäftsmodelle. Am ehesten ist unser Modell mit der KfW vergleichbar. Aber nicht jede kleinere Förderbank hat die Möglichkeit entwickelt, sich am Kapitalmarkt zu refinanzieren.

Wieso ist die NRW-Bank so üppig mit Eigenkapital ausgestattet?

Für das Geschäftsmodell einer haushaltsunabhängigen Förderbank ist ein exzellentes Rating von entscheidender Bedeutung. Dieses basiert auf den Instrumenten Anstaltslast, Gewährträgerhaftung, der expliziten Refinanzierungsgarantie sowie auf der hervorragenden Eigenkapitalbasis. Genau aus diesem Grund hat der Eigentümer uns auch mit einem guten Eigenkapital ausgestattet.

Was nutzt die günstige Kapitalaufnahme an den Märkten im aktuellen Niedrigzinsumfeld? Behindern solche Rahmenbedingungen nicht das Neugeschäft der Förderbanken?

Eine berechtigte Frage, aber Förderung ist mehr als reine Zinssubvention. Gerade im derzeitigen Niedrigzinsumfeld steigt die Bedeutung von langen Laufzeiten und Haftungsfreistellungen zugunsten der Hausbank.

Und auch die Beratung wird immer wichtiger. Trotz des Niedrigzinsumfeldes haben wir in diesem Jahr sogar einen Förderrekord erzielt. Das Nettoneuzusagevolumen lag im Berichtsjahr 2016 bei 11,2 Milliarden Euro, das bedeutet eine Steigerung um rund 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Und das, obwohl wir bereits 2015 mit 9,7 Milliarden Euro ein hervorragendes Förderjahr verzeichnen konnten. Das werten wir als Beleg für die Passgenauigkeit unseres Angebotes und gleichermaßen auch für den hohen Bedarf an Förderung in NRW.

Wie haben sich die einzelnen Förderfelder der NRW-Bank im Berichtsjahr 2016 entwickelt?

Besonders stark gewachsen ist wie schon in den vergangenen Jahren der Bereich Wohnen & Leben, und zwar um rund 32 Prozent auf 6,8 (5,1) Milliarden Euro. Um 13 Prozent auf 1,3 (1,2) Milliarden Euro ist das Nettoneuzusagevolumen im Förderfeld Entwickeln & Schützen gestiegen. Leicht weniger stark nachgefragt als im Vorjahr waren die Programme im Bereich Gründen & Wachsen mit 3,0 (3,3) Milliarden Euro. Grund hierfür war die sehr gute Liquidität im Markt, die die Finanzierung für den Mittelstand vereinfachte. Aber auch hier sind wir im Vergleich zu den Vorjahren weiter auf einem sehr hohen Niveau.

Welches Programm war in diesem Segment von besonderer Relevanz?

Differenziert man nach einzelnen Produkten, dann ist im Berichtsjahr 2016 beispielsweise der NRW-Bank-Universalkredit - ein Programm, das sowohl Gründer als auch Mittelständler nutzen können - mit 44 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro stark gewachsen. Das Programm konnte insbesondere mit seinen langen Laufzeiten und der hohen Flexibilität punkten. Das führte

auch zu Verschiebungseffekten zulasten des NRW-Bank-Mittelstandskredits und des NRW-Bank-Gründungskredits.

In welche Richtung wird sich Ihre Förderstruktur künftig entwickeln?

Mit den Förderfeldern Wirtschaft, Wohnraum und Infrastruktur/Kommunen sind wir auch für die Zukunft gut aufgestellt. Daneben gibt es immer wieder Querschnittsthemen, die förderfeldübergreifend von Bedeutung sind, beispielsweise Umwelt und Energie, Digitalisierung oder Stadtentwicklung.

Insbesondere das Thema Wohnraum wird uns in den kommenden Jahren weiter stark beschäftigen. 2015 verzeichnete NRW einen Zuwachs von rund 230 000 Menschen. Und diese Entwicklung wird so weitergehen. Die Zahlen unserer Wohnungsmarktbeobachtung belegen, dass es gerade in den Ballungszentren Aachen, Düsseldorf, Köln, Dortmund und Bielefeld weiter einen starken Bedarf an Wohnungen gibt. Daran wollen wir gemeinsam mit dem NRW-Bauministerium arbeiten - noch mehr bezahlbaren Wohnraum für alle zu schaffen.

Wie und wie oft werden die Förderschwerpunkte festgelegt? Gibt es dafür feste Strukturen? Und ist das von Wahlterminen abhängig?

Das Gesetz über die NRW-Bank definiert unseren Auftrag sehr klar: Wir unterstützen das Land bei der Erfüllung seiner öffentlichen Aufgaben, insbesondere in der Struktur-, Wirtschafts-, Sozial- und Wohnraumpolitik. Insofern sind der Rahmen und unsere wichtigsten Themenfelder festgelegt. Innerhalb dessen können sich anlassbezogene Schwerpunkte ergeben. Natürlich führen wir kontinuierlich Gespräche mit unseren Eigentümern und schauen auch selbst, wo der Förderbedarf in NRW am größten ist. Nehmen wir das Thema "Gute Schule", ein Programm, das wir gemeinsam mit dem Land NRW zur Sanierung der nordrhein-westfälischen Schulen auf den Weg gebracht haben. Das Besondere dabei: Für die Kommunen ist das Darlehen tilgungsfrei, weil die Tilgung durch das Land übernommen wird. Zusätzlich zahlen die Kommunen keine Zinsen, weswegen das Programm für sie sehr attraktiv ist.

Gibt es feste Gremien oder Instanzen, die die förderfähigen Projekte oder auch die Dringlichkeit von Maßnahmen festlegen?

Die grundsätzliche Strategie wird jedes Jahr weiterentwickelt und mit den Gremien der Bank abgestimmt. Die Förderstrategie wird hierbei insbesondere mit dem Förderausschuss, einem Unterausschuss des Verwaltungsrats, in dem Vertreter des Landes und der NRW-Bank sitzen, beraten. Natürlich justieren wir auch außerhalb der festen Termine regelmäßig da nach, wo es notwendig erscheint und wo sich ein kurzfristiger Bedarf ergibt. Denken Sie an das Hochwasser im Juli 2015. Damals haben wir sehr schnell zwei bestehende Programme so abgewandelt, dass wir in der Lage waren, Betroffenen schnelle Hilfe anzubieten.

Welchen Einschnitt bedeutet für dieses Procedere die Landtagswahl, die bei Erscheinen dieser Ausgabe gerade abgeschlossen ist? Gibt es jetzt im Vorfeld eine gewisse Unsicherheit über die weitere Ausrichtung der NRW-Bank oder eine Unruhe der Mitarbeiter?

Nein, wie gesagt, unsere Aufgaben sind per Gesetz definiert und die grundsätzlichen Förderbedarfe in den Themen Wirtschaft, Wohnraum sowie Infrastrukur/Kommunen wird es unabhängig von einer konkreten Landesregierung geben. Das Land braucht diese Förderbereiche einfach und unsere Förderzahlen belegen den Bedarf. Ob es einzelne Aspekte gibt, die nach einer Wahl stärker oder weniger intensiv gefördert werden, dazu mag es Diskussionen geben. Aber das gehört zum normalen Geschäft.

Mit welchen Programmen, an welchen Stellen geht die NRW-Bank über die Förderaktivitäten der beiden Förderbanken des Bundes und der EIB hinaus?

Zunächst einmal ist hier festzuhalten, dass wir nicht in Konkurrenz zu anderen Förderbanken stehen. Wir arbeiten wettbewerbsneutral und kollegial miteinander. Ein Beispiel für ein Programm, mit dem wir tatsächlich etwas bundesweit Einmaliges anbieten, ist das NRW-Seed-Cap Digitale Wirtschaft. Hierbei geben ein Business Angel und die NRW-Bank je den gleichen Betrag zwischen 15 000 und 50 000 Euro - der Gründer leistet einen erkennbaren Eigenbeitrag. Hiermit sollen Start-ups aus der Digitalen Wirtschaft unterstützt werden. Ein anderes Beispiel ist das NRW/EU-Mikrodarlehen - ein Kleinstdarlehen für Gründer mit einem Finanzierungsbedarf zwischen 5 000 und 25 000 Euro. Die Vergabe erfolgt über die Startercenter NRW. Das ebenfalls einmalige Programm NRW-Bank Gute Schule 2020 hatte ich bereits genannt.

Dafür vergeben wir zum Beispiel keine eigenen Zuschüsse - das ist auch per Gesetz für uns ausgeschlossen. Die KfW ist hier ja im Thema Energieeffizienz bei der Zielgruppe Privatkunden sehr aktiv.

... aber gibt es nicht gerade ein Programm der NRW-Bank für Privatpersonen zum Einbruchschutz?

Das ist richtig, das ist eines von wenigen Programmen, mit denen wir Privatpersonen fördern. Sie meinen das Programm NRW-Bank-Gebäudesanierung. Bei diesem Darlehensprogramm geht es aber nicht nur um Einbruchschutz, sondern generell um die Sanierung von Wohnraum durch den privaten Eigentümer. Einbruchschutz fördern wir übrigens auch über die Mittel der sozialen Wohnraumförderung.

Inwieweit ist die NRW-Bank in europäische Förderprogramme eingebunden?

Uns ist es sehr wichtig, immer da, wo es sich für den Kunden lohnt, EU-Gelder nach NRW zu holen. So haben wir eine ganze Einheit, die sich um die Beratung zu EU-Mitteln kümmert und außerdem Unternehmen, die ins Ausland expandieren möchten, über Fördermöglichkeiten informiert. Ein gutes Beispiel für die Nutzung von EU-Mitteln ist das Programm NRW-Bank-Innovative Unternehmen. Hierbei handelt es sich um ein zinsgünstiges Darlehen für schnell wachsende oder innovative mittelständische Unternehmen. Die Besonderheit hieran ist die 70-prozentige Haftungsfreistellung zugunsten der Hausbank, die ermöglicht wird durch die InnovFin KMU-Kreditgarantiefazilität des Horizon 2020-Programms der Europäischen Union und den unter der Investitionsoffensive für Europa errichteten Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI).

Stichwort Refinanzierung über den Kapitalmarkt: Welche Instrumente und Währungen nutzen Sie?

Unser jährliches Refinanzierungsvolumen liegt zwischen neun und elf Milliarden Euro. Dabei bilden mindestens zwei Benchmark-Emissionen von einer Milliarde in Euro oder US-Dollar wichtige Eckpfeiler. Zusätzlich begeben wir jährlich einen Green Bond von 500 Millionen Euro. Mit Blick auf die Währungen konzentrieren wir uns somit traditionell auf Euro und US-Dollar. Für andere Währungen entscheiden wir uns dann, wenn sie einen Vorteil gegenüber dem Euro Funding bieten oder wir unsere wichtigen Investoren bedienen können.

So haben wir in diesem Jahr beispielsweise als erste deutsche Förderbank unser Debüt im Formosa-Markt gegeben. Alle Risiken werden abgesichert. Währungsrisiken finden Sie somit nicht in unseren Büchern. Zu unseren Investoren zählen unter anderem Notenbanken, die wiederum in erster Linie in US-Dollar anlegen wollen. Wir gelten als eine Adresse mit exzellenter Bonität und höchster Liquidität.

Inwieweit hängen die Geschäfte der NRW-Bank von der Geldpolitik ab?

Unser Geschäftsmodell ist weitgehend unabhängig von der Geldpolitik. Die lockere Geldpolitik stimuliert aber derzeit die Nachfrage nach unseren Euro-Emissionen. Auf der Förderseite haben wir unser Fördervolumen 2016 trotz des Niedrigzinsumfeldes weiter ausgebaut.

Welche Erfahrungen hat die NRW-Bank mit der Aufsicht? Wie schwierig ist die Kommunikation mit der EZB für eine Förderbank, die nach HGB bilanziert?

Die Zusammenarbeit mit den uns direkt zugeordneten Bankenaufsehern, dem sogenannten Joint Supervisory Team, gestaltet sich sehr konstruktiv und in der Zusammenarbeit problemlos.

Unabhängig davon bleibt aber die Frage, ob es zweckmäßig ist, eine Förderbank, nach den gleichen Maßstäben zu beaufsichtigen wie Geschäftsbanken. Förderinstitute sind Instrumente staatlicher Förderpolitik, die von der Bundesregierung beziehungsweise der jeweiligen Landesregierung getragen werden und einen klar umrissenen öffentlichen Auftrag haben. Deshalb werbe ich nach wie vor dafür, Förderbanken von der direkten EZB-Aufsicht auszunehmen. Wohlgemerkt: Wir erfüllen alle Anforderungen und alle normalen Meldepflichten. Uns belastet aber der Aufwand für diese Dinge. Und ich spreche hier über Mehraufwände im deutlich zweistelligen Millionenbereich, die uns mit Blick auf das Geschäftsmodell und den Risikogehalt der NRW-Bank unverhältnismäßig erscheinen - zumal da wir das Geld besser in die Förderung stecken könnten.

Bei vielen Banken steht die Qualität der IT-Infrastruktur in der Diskussion, ist die NRW-Bank an dieser Stelle besser aufgestellt?

Als Bank müssen wir insbesondere die IT-Sicherheit im Blick behalten. Eine diesbezügliche Sonderprüfung im Rahmen des Jahresabschlusses 2015 sowie die jüngste Prüfung, die jetzt unter EZB-Aufsicht "on site inspection" heißt, haben bestätigt, dass wir im Branchenvergleich technologisch ordentlich dastehen. Unser Vorteil ist, dass wir noch eine relativ junge Bank sind - wir wurden ja erst 2002 gegründet. Insofern ist unsere IT-Infrastruktur vergleichsweise sehr modern.

Welche Rolle spielt die Digitalisierung für die Bank? Welche konkreten Projekte stehen an?

Digitalisierung spielt eine sehr wichtige Rolle - sowohl in der Förderung als auch im eigenen Haus.

In der Förderung bieten wir Gründern und etablierten Unternehmen passgenaue Programme, um ein digitales Geschäftsmodell an den Markt zu bringen oder die eigene Digitalisierung zu finanzieren. Zusätzlich bieten wir Mittel für den Glasfasernetzausbau über unser Programm NRW-Bank-Breitband für Unternehmen und private Investoren.

Ansonsten wollen wir die etablierte digitale Schnittstelle zu den Hausbanken stetig verbessern und auch Informationen immer weiter digital aufbereiten. Da wo der Kunde ein digitales Informationsangebot erwartet, müssen wir es bereitstellen. Und auch die Zusammenarbeit mit neuen Playern müssen wir prüfen und gegebenenfalls weiter ausbauen. Aktuell arbeiten wir bereits mit dem Fintech Compeon zusammen.

Speziell zur Digitalisierung im Fördergeschäft haben wir gerade ein Projekt abgeschlossen. Wir haben hier die zukünftigen Anforderungen analysiert, strategische Leitlinien formuliert und gehen jetzt in die Konkretisierung und Umsetzung von Maßnahmen.

Dem Verwaltungsrat der bundeseigenen Institute ist derzeit die Förderung von Venture Capital, die Beteiligungsfinanzierung und die Innovationsförderung wichtig. Welchen Stellenwert haben diese Dinge bei der NRW-Bank?

Diese Themen sind uns sehr wichtig! Nordrhein-Westfalen ist das deutsche Industrieland Nummer eins. Mit seiner dichten Mischung aus industriellen Großunternehmen und mittelständischen "hidden champions", Hochschulen, Forschungsinstituten und Technologie- und Gründerzentren bietet NRW exzellente Voraussetzungen für Innovationen. Und wir als NRW-Bank kommen bei der Finanzierung ins Spiel - sowohl über Eigenkapitalprodukte als auch über Förderdarlehen.

Im Fremdkapitalbereich bieten wir hier neben den Breitenprogrammen, wie dem Universalkredit, auch Spezialprogramme wie den NRW-Bank-Innovationskredit oder das Programm NRW-Bank-Innovative-Unternehmen an.

Natürlich spielt aber auch Beteiligungskapital für uns eine große Rolle. Zum 31. Dezember 2016 haben wir über unsere Fonds rund 212,6 Millionen Euro als Beteiligungskapital in NRW investiert - das sind rund 10 Prozent mehr als im Vorjahr. Interessant bei allen NRW-Bank-Fonds ist der Hebeleffekt. Mit jedem Euro, den die Bank investiert, werden bis zu 4,50 Euro weiteres Kapital von Co-Investoren zur Verfügung gestellt.

Ein jüngeres Beispiel für eine Finanzierung durch den NRW-Bank-Venture-Fonds ist die Deutsche Arzt AG. Dieses Unternehmen bietet digitale Lösungen an, um Ärzte, Patienten und Gesundheitsdienstleister zu verbinden, also ein gutes Beispiel für ein schnell wachsendes Unternehmen in NRW mit einem digitalen Geschäftsmodell.

Welche Rolle spielt das Thema Nachhaltigkeit für die NRW-Bank?

Unser gesamtes Geschäftsmodell als Förderbank ist aufgrund der Aufgabenstellung schon nachhaltig. Wir unterstützen das Land zum Beispiel bei der Umsetzung der Energiewende, indem wir verschiedene Programme anbieten, die der Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz dienen.

Ein Thema, was ich hier besonders hervorheben möchte, ist der NRW-Bank-Green-Bond - ich hatte ihn eben bereits kurz erwähnt. Dieser stellt eine enge Verbindung zwischen unserer Refinanzierung und unserem nachhaltig ausgerichteten Fördergeschäft dar. 2013 waren wir die erste deutsche Förderbank, die einen Green Bond begeben hat - mittlerweile haben wir bereits den vierten begeben. Seit 2016 ermitteln wir in Zusammenarbeit mit dem Wuppertal Institut die positive Umweltwirkung unserer Green Bonds. Dabei zeigt sich, dass der NRW-Bank-Green-Bond 2015 über eine Laufzeit von zehn Jahren 2,7 Millionen Tonnen CO2-Emissionen einspart. Dies entspricht der CO2-Speicherleistung eines Wirtschaftswalds der Größe des linksrheinischen Teils des Regierungsbezirks Düsseldorf.

Zusätzlich baut die Bank aktuell auch ein NRW-Bank-Green-Bond-Investment-Portfolio in Höhe von 200 Millionen Euro bis 2020 auf. Green Bonds spielen insofern zukünftig sowohl auf der Passiv- als auch auf der Aktivseite eine wichtige Rolle.

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