Blickpunkte

Verbundstrategie Ehrgeizige Vorgaben in Bremen

Nicht allein der Wettbewerb bestimmt die Geschäftspolitik der Sparkassen. Zudem werde die Arbeit durch die politischen Diskussionen und Eingriffe erschwert, die einseitig die öffentlich-rechtlichen Kreditinstitute belastet, so hat es der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Bremen, Jürgen Oltmann, auf der diesjährigen Bilanzpressekonferenz formuliert.

In welchem Ausmaß sich eine eher magere Ertragslage regionaler Institute etwa durch die Angriffe der EU auf das Drei-Säulen-System rechtfertigen lässt, sei einmal dahingestellt. Die anhaltende Unsicherheit um die Zukunft des Landes-banken-Sektors beeinflusst das Geschäft dagegen schon eher. Fusionen werden dabei aus Sicht der Primärinstitute vergleichsweise emotionslos betrachtet, solange sie einen echten Nutzen versprechen. Politische Egoismen, die in die Forderungen nach der betriebswirtschaftlich sinnlosen Aufrechterhaltung von Standorten mündet, sind den Sparkassen fremd. Und welche Landesbank mit welcher fusioniert, ist ihnen völlig gleichgültig, solange dabei nur Synergien gehoben werden, die sich in der Zusammenarbeit in einem guten Preis-/Leistungsverhältnis niederschlagen.

Dass Jürgen Oltmann dies so deutlich ausspricht und dazu mahnt, sich in Sachen Zentralbanken am Genossenschaftssektor zu orientieren, mag sicher an seiner Position als Präsident der Freien Sparkassen liegen. Dass diese "ohne politisches Störfeuer" arbeiten und ihre Strategien unabhängig gestalten können, befriedigt ihn sichtlich.

Und gestaltet hat die zu den "Freien" zählende Sparkasse Bremen in den letzten Jahren enorm. Seit 2003 wurden 400 verschiedene Projekte mit einem Gesamtaufwand von etwa 390 Personenjahren und einer Kostenbelastung von weit über 100 Millionen Euro (ohne Personalkosten und Baumaßnahmen) durchgeführt. Die Cost-Income-Ratio stieg dadurch auf 73,3 Prozent 2006 und 73,8 Prozent 2007.

Erst ab dem laufenden Jahr soll sich dies dann auszahlen: Für 2008 wird ein moderates, ab 2009 ein deutliches Wachstum des Kundengeschäfts prognostiziert. In drei bis vier Jahren will die Sparkasse Bremen dann eine Eigenkapitalrentabilität von 15 und eine Aufwands-Ertrags-Relation von 60 Prozent erreichen. Red.

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