Allianz beendet ihr „Bankkapitel“ endgültig

Die Allianz Deutschland AG verkauft ihre Beteiligung in Höhe von rund 90,2 Prozent an der Oldenburgische Landesbank AG (OLB). Käufer ist die Bremer Kreditbank AG, am 23.06.2017 wurde ein entsprechender Vertrag unterzeichnet. Hinter der Bremer Kreditbank steht der US-Finanzinvestor Apollo, dem das Institut bereits seit 2014 gehört. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die zuständigen Aufsichtsbehörden. Der vereinbarte Kaufpreis für die veräußerte Beteiligung beträgt 300 Millionen Euro.

Damit beendet die Allianz ihre Ausflüge in das Bankgeschäft endgültig. Nachdem Sie schon die Dresdner Bank mit Verlust veräußerte, konnte nun auch für die Oldenburgische Landesbank nicht der Buchwert erzielt werden. Laut Reuters nimmt die Allianz bei dem Verkauf einen Verlust von rund 200 Millionen Euro hin, wie ein Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur bestätigte. Dies habe aber keinen Einfluss auf Gewinnprognose für das laufende Jahr.  

„Die Allianz Deutschland konzentriert sich im Rahmen ihrer Erneuerungsagenda noch stärker auf ihr Kerngeschäft der Versicherung und Vermögensanlage. Vor diesem Hintergrund ist der Verkauf der OLB-Anteile ein konsequenter Schritt“, sagt Dr. Manfred Knof, Vorstandsvorsitzender der Allianz Deutschland AG. „Nach wie vor sind Banken für uns als Versicherer jedoch ein wichtiger Vertriebsweg. Daher besteht die Kooperation zum Vertrieb von Versicherungen mit der OLB unverändert fort“, ergänzt Knof.

Auch andere Unternehmen haben das Kapital Bancassurance beziehungsweise Assurbanking mittlerweile wieder beendet. Lediglich der Stuttgarter W&W-Konzern ist noch eine echtes Mischgebilde aus bank- und Versicherung. Allerdings laufen auch hier Sondierungen, die Wüstenrot Bank abzugeben und lediglich die Bausparkasse zu behalten.  

Die OLB ist gemessen an Bilanzsumme, Mitarbeiterzahl und Standortnetz die größte private Regionalbank in Deutschland. Ihr Geschäftsgebiet erstreckt sich auf das Gebiet Weser-Ems. Die Anteile an der Bank befinden sich seit 2001 im Besitz der Allianz.

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