Genossenschaftsverband: Online Banking noch weiter verbreitet als Mobile Banking

Jürgen Wache, Quelle: Hannoversche Volksbank

Eine große Mehrheit der volljährigen Deutschen nutzt die vorhandenen Möglichkeiten, um vor allem einfache Geldgeschäfte digital zu erledigen. Dabei ist das Online Banking via Laptop oder PC aktuell noch deutlich weiter verbreitet als das Mobile Banking via App auf dem Smartphone. Dies sind Ergebnisse einer repräsentativen Yougov-Umfrage mit 2 069 Teilnehmern. Die Umfrage wurde im Auftrag der Volksbanken und Raiffeisenbanken im Genossenschaftsverband – Verband der Regionen durchgeführt.

Den Zahlen zufolge zeigt sich die Bedeutung der Digitalisierung auch im Weihnachtsgeschäft: 40 Prozent der Deutschen geben an, im laufenden Jahr mehr Weihnachtsgeschenke online bestellt zu haben. Demgegenüber bejahen nur 22 Prozent die Aussage, mehr Weihnachtsgeschenke im stationären Handel gekauft zu haben – obwohl im Gegensatz zum Lockdown im Vorjahr die meisten Geschäfte geöffnet sind. Zudem geben etwa 30 Prozent der Befragten mehr für Geschenke aus als im letzten Jahr.

Für Jürgen Wache, Sprecher des Vorstandes der Hannoverschen Volksbank eG, bedeuten die Umfrage-Resultate, „dass die digitale und die reale Welt immer mehr zusammenwachsen. Viele Menschen haben im Zuge der Pandemie einen Lernprozess vollzogen und entdecken zunehmend die Vorteile digitaler Anwendungen für ihren Alltag. Die Bankenwelt ist ein Vorreiter, aber auch in anderen Lebensbereichen – vom Kontakt mit Familienangehörigen und Freunden über den Impfnachweis bis hin zum Online-Shopping – werden zunehmend digitale Kompetenzen erworben.“

Friedhelm Beuse, Vorstand der Volksbank Münsterland Nord eG, ergänzt: „Verbraucherinnen und Verbraucher wenden ihre digitalen Kompetenzen auch beim Einkauf im stationären Handel an: Laut der Umfrage bezahlen immerhin fast 30 Prozent der Deutschen ab 18 Jahren zumindest gelegentlich mit mobilen Endgeräten wie dem Smartphone. Dies gilt besonders für die Altersgruppen bis Mitte 40.“

Dass Handelsunternehmen sich nicht nur bei den Zahlungsarten auf die Kundenwünsche einstellen, ist auch bei der Bargeldversorgung zu sehen: Zwar dominiert hier noch der Geldautomat mit 79 Prozent – aber schon fast ein Fünftel der Deutschen gibt an, regelmäßig Geld an der Ladenkasse abzuheben. Damit hat diese Möglichkeit für die Bargeldversorgung bereits den Bankschalter (11 Prozent) überholt.

Gründe für den Besitz von Bargeld sind einerseits besondere Anlässe wie aktuell Weihnachten oder besondere Aktivitäten wie Urlaub, sagen in der Umfrage 21 Prozent beziehungsweise 25 Prozent der Deutschen. Während Datenschutzgründe (10 Prozent) oder Sicherheit (11 Prozent) weit hinten rangieren, wird mehr Kontrolle über die Ausgaben von 29 Prozent der Befragten als Grund angeführt.

Tatsächlich ist die Kontenübersicht via Banking App auf dem Smartphone der Umfrage zufolge derzeit die meistgenutzte Anwendung des Mobile Banking: 24 Prozent der Deutschen sagen, dass sie dafür in der Regel die App verwenden. Der Vergleichswert für das Online Banking per Laptop oder PC beträgt 42 Prozent, weitere 15 Prozent nutzen beide Möglichkeiten gleichermaßen. Nur 13 Prozent geben an, dies überhaupt nicht online zu erledigen. Ähnliche Relationen ergeben sich auch für Überweisungen und Daueraufträge. Elektronische Interaktionsmöglichkeiten mit Bankmitarbeitern, wie die Chat Funktion oder Co-Browsing, werden mehrheitlich zu geringen Anteilen genutzt – knapp die Hälfte der Befragten macht hier noch keinen Gebrauch von den digitalen Kanälen. Anteile von bis zu 30 Prozent für „weiß nicht / keine Angabe“ deuten zudem darauf hin, dass diese Optionen vielen noch unbekannt sind.

Immerhin 44 Prozent der Deutschen tätigen Konteneröffnung oder Produktabschlüsse bereits regelmäßig per Laptop beziehungsweise PC und/oder App. Damit ist dieser Anteil höher als der der „Offliner“ mit 39 Prozent. Jeder Dritte nutzt Onlinekanäle für Wertpapierhandel und / oder die Verwaltung von Aktien-Depots. Genauso viele nutzen diese Optionen nicht.

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