Seit Jahren bemühen sich Verbraucherschützer, Konsumenten vor Finanzprodukten zu schützen, in die sie investieren, ohne zu verstehen, worauf sie sich eigentlich einlassen. Selbst erste Vertriebsverbote an Privatkunden hat die BaFin mittlerweile erlassen. Mit dem Hype um die Kryptowährungen scheint sich hier ein ganz neues Betätigungsfeld aufzutun. Denn hier gibt es nicht nur die mehr oder weniger seriösen Plattformen, auf denen die Kryptotoken gehandelt werden können. Sondern das gesteigerte öffentliche Interesse wird auch für intensives Onlineoder E-Mail-Marketing genutzt.
Weil sich hier oftmals solche Angebote tummeln, die zumindest irreführend sind, wollen Facebook und Google mittlerweile keine Werbung für Kryptowährungen mehr auf ihren Plattformen sehen. Beim E-Mail-Marketing (oder besser Spam) wird das schon schwieriger. Hier kommt es doch immer einmal vor, dass E-Mails wie die folgende die Firewall durchbrechen "Hallo, falls es Dir schwer fällt zu verstehen, was Bitcoins sind und wie Du davon profitieren kannst, dann ist unser System genau das, was Du brauchst. Du musst nicht alles verstehen ... Wir haben es für Leute wie Dich entwickelt. Auch wenn Du mit dem Gedanken gespielt hast, in Bitcoins zu investieren, aber es auch schwierig war, voran zu kommen. Mit einem Klick auf den folgenden Link bekommst Du mehr Informationen."
Der Chronist hat, wohlgemerkt, nicht gewagt, den Link anzuklicken. Ob sich hinter dem Text tatsächlich ein seriöses Angebot verbirgt, kann somit nicht beurteilt werden. Der Hinweis "Du musst nicht alles verstehen" deutet freilich eher auf das Gegenteil hin und wird jedem Verbraucherschützer die Haare zu Berge stehen lassen. Denn leider sterben diejenigen Privatanleger nicht aus, die sich von der Hoffnung auf das schnelle Geld auf Risiken einlassen, die sie selbst nicht abschätzen können. Genau solche Offerten sind es, die Facebook und Google zum Anlass nahmen, das Werbeverbot zu erlassen. Red.