Geldanlage

Nachhaltige Geldanlagen werden populärer

Nachhaltige Geldanlagen haben in den letzten Jahren deutlich an Bekanntheit und Zustimmung gewonnen. Jeder zweite deutsche Sparer (49 Prozent) hat bereits von dieser Geldanlageform erfahren. Das sind zehn Prozentpunkte mehr als 2014. Und nicht nur das: Auch die Beliebtheit "grüner" Geldanlagen hat zugenommen. 46 Prozent der Befragten halten diese Anlageform für attraktiv. Das sind zwölf Prozentpunkte mehr als 2013. Das geht aus der Anlegerumfrage für das dritte Quartal 2018 hervor, die das Marktforschungsinstitut Forsa für Union Investment durchgeführt hat. Vom 1. bis 10. August wurden dafür 500 Finanzentscheider in privaten Haushalten im Alter von 20 bis 59 Jahren befragt, die mindestens eine Geldanlage besitzen.

Für 77 Prozent der Anleger spielt das nachhaltige Handeln eine wichtigere Rolle als die Erzielung von kurzfristigen Gewinnen. 85 Prozent der Befragten wären bereit, zugunsten der Nachhaltigkeit weniger Gewinn in Kauf zu nehmen (2010 waren es 63 Prozent). Nur noch eine Minderheit von 11 Prozent ist dazu nicht bereit. 2010 war es noch mehr als jeder Dritte. Das mag auch daran liegen, dass 44 Prozent in "grünen" Investments zwar nicht kurzfristig, aber auf lange Sicht höhere Ertragschancen sehen als bei herkömmlichen Geldanlagen. Für 40 Prozent der Sparer kommt der Umfrage zufolge eine Anlage in nachhaltige Investmentfonds ganz sicher oder wahrscheinlich infrage. Nur jeder Vierte (24 Prozent) lehnt ein solches Investment ab. Der Besitz von nachhaltigen Geldanlagen unter deutschen Privatanlegern hält mit dieser generellen Zustimmung allerdings noch nicht Schritt. Gerade einmal zwölf Prozent der Befragten sind darin investiert. Das sind drei Prozentpunkte mehr als 2013. 41 Prozent derjenigen, die über keine nachhaltigen Anlagen verfügen, begründen dies damit, kein Geld übrig zu haben, 30 Prozent nennen das unüberschaubare Angebot. Um jeweils zwei Prozentpunkte zugenommen hat der Anteil jener, die Nachhaltigkeit als nicht wichtig bezeichnen (7 Prozent) oder ihre Zurückhaltung mit zu wenig Gewinn (5 Prozent) begründen.

Eine interessante Verschiebung gegenüber 2013 gibt es auch bei der Gewichtung sozialer und ökologischer Aspekte der Geldanlage. Vor fünf Jahren waren einer Mehrheit von 57 Prozent soziale Aspekte wichtiger, inzwischen geben das nur noch 49 Prozent der Befragten an, während 46 Prozent (2013: 37 Prozent) sich für ökologische Aspekte aussprechen. Last, but not least zeigen die Umfrageergebnisse offensichtlichen Beratungsbedarf: 52 Prozent der Anleger gaben zu Protokoll, sie würden nachhaltig investieren, wenn sie wüssten wie. Red.

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