Anlageberatung

Anlagen im Ypos-Inflationscheck Ausgabe 9/2018

Vermögensklassen im Ypos-Inflationscheck Zinsen und Dividendenrenditen abzüglich Abgeltungssteuer und Solidaritätszuschlag (Angaben in Prozent) Quelle: Ypos-Consulting GmbH, Darmstadt; Reuters Eikon

Nach Lesart des statistischen Bundesamts sind die Konsumentenpreise in Deutschland im August 2018 gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,0 Prozent angestiegen. Für die gesamte Eurozone beträgt die Inflation ebenfalls 2,0 Prozent. Das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) ist damit also erneut erreicht. Problematisch ist weiterhin die Kerninflationsrate. Sie beträgt nur 1,0 Prozent. Auch die marktbasierten langfristigen Inflationserwartungen für fünf Jahre in fünf Jahren liegen mit 1,44 Prozent weiterhin unter den Vorstellungen der Notenbank und haben sich zudem in der jüngeren Vergangenheit abgeschwächt.

In den klassischen Segmenten des Euro-Rentenmarktes ist mit festverzinslichen Wertpapieren rechnerisch kein Kapitalerhalt möglich. Für sehr kurze Laufzeiten und gute Bonitäten wird nicht einmal der nominale Erhalt des Kapitals erreicht. Sichtbar wird dies an der negativen Rendite von Staatsanleihen und der negativen Portfoliorendite von Geldmarktfonds. In den längeren Laufzeiten und schwächeren Bonitäten gibt es positive Nominalrenditen. Unter Einbezug der Inflation ist der Realzins aber negativ. Das Problem des Null- und Negativzins diffundiert von der kurzfristigen Liquiditätsanlage in die langfristige Altersvorsorge.

Unterstellt man eine wesentliche These der Volkswirtschaftslehre, dass zu niedrige Zinsen zu Fehlallokationen von Kapital führen, dann ist die Wahrscheinlichkeit für finanzielle Fehlentscheidungen aktuell extrem hoch.

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