ANLAGEBERATUNG

Der Ypos-Inflationscheck Ausgabe 3/2019

Vermögensklassen im Ypos-Inflationscheck (Zinsen und Dividendenrenditen abzüglich Abgeltungssteuer und Solidaritätszuschlag, Angaben in Prozent) Quelle: Ypos-Consulting GmbH, Darmstadt; Reuters Eikon

Nach Lesart des statistischen Bundesamts sind die Konsumentenpreise in Deutschland im Februar 2019 gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,6 Prozent angestiegen. Im Vormonat betrug der Anstieg 1,4 Prozent. Für die gesamte Eurozone beträgt die Inflation 1,5 Prozent. Das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) ist damit unterschritten. Die Kerninflationsrate liegt nur bei 1,0 Prozent. Auch die marktbasierten langfristigen Inflationserwartungen für fünf Jahre in fünf Jahren liegen mit rund 1,5 Prozent unter den Vorstellungen der Notenbank. Damit dürften sich die zeitweise aufgekommenen Hoffnungen auf eine kleine Zinswende zerschlagen haben. Im Gegenteil: Der eine oder andere Marktbeobachter rechnet mit neuen Lockerungsmaßnahmen der europäischen Geldpolitik. Diese würden wohl kurzfristig kurstreibend wirken, aber damit auch die Renditen wieder drücken. Die defensiven Segmente der Anleihemärkte weisen damit auf absehbare Zeit eine negative Realverzinsung auf. Gleichzeitig haben die Entwicklungen in den offensiveren Segmenten des Anleihemarktes, wie beispielsweise Nachranganleihen, im Jahr 2018 gezeigt, wie dynamisch sich Kursrückgänge entwickeln können. Im Ergebnis bleiben längere Laufzeiten, schwächere Bonitäten, nicht währungsgesicherte Fremdwährungsinvestments und strukturierte Produkte die bekannten Lösungsansätze mit diversen Nebenwirkungen für zinsorientierte Anleger.

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