ANLAGEBERATUNG

Der Ypos-Inflationscheck

Vermögensklassen im Ypos-Inflationscheck Quelle: Ypos-Consulting GmbH, Darmstadt; Reuters Eikon

Nach Lesart des statistischen Bundesamts sind die Konsumentenpreise in Deutschland im März 2020 gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,4 Prozent angestiegen. Im Vormonat lag der Wert bei 1,7 Prozent. Für die gesamte Eurozone liegt die Inflation bei 1,2 Prozent. Die marktbasierten langfristigen Inflationserwartungen für fünf Jahre in fünf Jahren sind jüngst gefallen. Sie betragen aktuell 0,99 Prozent. Die Kombination aus massiv gefallenen Ölpreisen und "Corona-Krise" liefert hier sicher ausreichend Erklärungsansätze. Gleichzeitig wurde der Rentenmarkt ordentlich durchgeschüttelt und es waren deutliche Kursverluste bei Unternehmensanleihen zu verzeichnen. Naturgemäß war das Segment der Hochzinsanleihen besonders stark betroffen. Im Umkehrschluss sind die Renditen deutlich gestiegen. Die Geschwindigkeit der Preisbewegung war sicherlich enorm. Auf der anderen Seite muss man sich die Frage stellen, ob die im Anlagehorizont akzeptierten Renditen für Kreditrisiken nicht etwas arg niedrig waren. Im Ergebnis führt die Kombination einer fallender Inflationsrate und steigenden Renditen zu einem verbesserten optischen Bild für Anleger. Dies darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Chance auf einen Erhalt der Kaufkraft nur unter Inkaufnahme von Risiken möglich ist. Die finanzielle Repression bleibt das vorherrschende Thema und die steigende Staatsverschuldung dürfte diesen Sachverhalt wieder stärker in die allgemeine Wahrnehmung rücken.

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