Investmentfonds

Anpassungsdruck erreicht Asset Manager

Bis 2022 muss sich die Asset-Management-Branche auf einen deutlichen Profitabilitätsverlust einstellen. Zwischen 2018 und 2022 wird der Ertrag pro verwalteten Euro Vermögen jedes Jahr im Schnitt um sieben Prozent fallen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie von Bain & Company. Die Zeit, in der die Vermögensverwalter vom Wohlstandswachstum einerseits und den niedrigen Zinsen andererseits profitiert haben, ist damit vorbei und es könnte zu einer Marktkonsolidierung kommen.

Das liegt an staatlicher Regulierung, einem gewandelten Verbraucherverhalten und an der Digitalisierung, die das Geschäftsmodell gefährdet. Damit werden nun auch die Asset Manager von einer Entwicklung eingeholt, mit der die Banken schon eine ganze Weile kämpfen und die längst auch den Versicherungsmarkt erreicht hat. Vor allem kleinen und mittelgroßen Vermögensverwaltern ohne wirkliche Alleinstellungsmerkmale droht damit nach Einschätzung von Bain das Aus. Und diese Firmen stehen für mehr als 50 Prozent des weltweiten Marktvolumens.

Immer häufiger vergleichen Verbraucher Produkte, Preise sowie Services der Anbieter, wie sie es von anderen Finanzprodukten seit Jahren gewöhnt sind. Immer seltener entscheiden sie sich (nicht zuletzt aus Kostengründen) für aktiv gemanagte Formen der Geldanlage, sondern folgen dem Rate von Verbraucherschützern, verstärkt auf passive Produkte wie ETFs zu setzen. Durch den Vormarsch des Robo Advising dürfte sich diese Entwicklung eher noch verstärken, da diese in hohem Maße auf passive Produkte wie ETFs setzen.

Mit eigenen Robo-Advisors können sich Asset Manager darauf einstellen und versuchen, über Skaleneffekte die Kosten auf eine breitere (passive) Assetbasis zu verteilen. Für Themenfonds etwa in den Bereichen Mobilität oder nachhaltige Technologien sind Anleger durchaus noch bereit höhere Gebühren zu bezahlen - entsprechende Performance natürlich vorausgesetzt. Red.

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