Firmenkundengeschäft

Commerzbank startet "Pay-per-Use-Kredit"

Quelle: Wikimedia

Daten sind der neue Rohstoff in der digitalisierten Welt. Darüber herrscht weitgehend Einigkeit. Aus dieser Erkenntnis tatsächliche neue Geschäftsmodelle oder Produkte zu generieren ist aber etwas ganz anderes. Hier steht die Finanzbranche noch ziemlich am Anfang, wobei die Assekuranz den Banken ein kleines Stück voraus zu sein scheint.

Eine neue Anwendung für das Firmenkundenkreditgeschäft hat die Commerzbank vorgestellt: einen "Pay-per-Use-Kredit", der gemeinsam mit dem Werkzeugmaschinenhersteller EMAG und mit der KMB Technologie Gesellschaft für rationelle Fertigung umgesetzt wird.

Die Idee ist einfach: Die Tilgung des Kredits erfolgt nicht in festgelegten Raten, sondern richtet sich nach der tatsächlichen Auslastung der Maschine. Ist diese gering, ist die Tilgungsbelastung ebenfalls gering, beim Anstieg der Produktion und damit steigenden Umsätzen steigt auch die Tilgungsrate des Kredits.

Möglich macht dies die zunehmende Vernetzung und Automatisierung von Maschinen über das Internet der Dinge. Denn dadurch kann auf Maschinennutzungs- und Produktionsdaten zugegriffen und die angemessene Tilgungsrate errechnet werden.

Natürlich müssen die Unternehmen der Bank dafür die Einwilligung zur Verarbeitung der Maschinendaten und damit einen relativ großen Einblick in das Unternehmen geben. Akzeptanz dafür dürfte es aber gleichwohl geben. Schließlich profitieren die Firmen doch durch eine an die Umsatzentwicklung angepasste Liquiditätsbelastung.

Für die Bank liegt der Vorteil der "atmenden" Tilgungsrate vermutlich an anderer Stelle: Gut möglich, dass sie die Entscheidung der Unternehmen für die Investition in neue Maschinen erleichtert und damit die Kreditnachfrage ankurbelt. Die wiederum ist für Banken in Zeiten von "Strafzinsen" für EZB-Einlagen von hoher Bedeutung. Red.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X