DIREKTBANKEN

Fahrzeugleasing bei der Consorsbank

Wie lassen sich Kunden mit Zusatzleistungen binden? Diese Frage haben sich Banken schon vor der Digitalisierung gestellt. Mit bankfremden Angeboten haben damals vor allem Filialbanken experimentiert, um mehr Frequenz in die Filialen zu bekommen und/oder die Nutzung ihrer SB-Geräte durch ertragbringende Services zu ergänzen.

In Zeiten der Digitalisierung, in denen der Wettbewerb nur einen Klick entfernt ist, hat dieses Thema nicht nur an Aktualität gewonnen, sondern ist durch die PSD2 zudem stark in den Fokus geraten. Mehrwerte, die über das eigentliche Bankgeschäft hinausgehen, werden zunehmend zum Differenzierungsmerkmal und Wettbewerbsfaktor.

Längst sind es deshalb nicht mehr nur die Filialbanken, die sich auf diesem Feld versuchen. Sondern auch in Sachen Kooperationen haben in vielen Fällen die Online-Banken die Nase vorn. Meist kommen die Partner bei ihnen allerdings eher aus dem Technik-Bereich. In diesem Sinne betritt die Consorsbank nun Neuland. Als erste Direktbank in Deutschland bietet sie Kunden und Interessenten die Möglichkeit, Autos zu leasen und dabei von einem Servicepaket zu profitieren. Kooperationspartner ist die Konzernschwester Arval. Die herstellerunabhängige Leasinggesellschaft ist eine hundertprozentige Tochter der BNP Paribas.

Das Angebot ist überschaubar. Zum Start stehen nur drei vorkonfigurierte Fahrzeugmodelle zur Auswahl: der Toyota Yaris Hybrid, der BMW X1 18i und der BMW X3 20i. Im Servicepaket enthalten sind - ähnlich, wie es die Captives bieten - Wartung und verschleißbedingte Reparaturen in der Vertragswerkstatt sowie der komplette Reifenservice und eine Pannen- und Unfallhilfe. Optional ist ein Risikoschutz zubuchbar. Dieser enthält Haftpflicht- und GAP-Versicherung, die Absicherung von Kaskoschäden, Schadenmanagement sowie ein kostenfreies Ersatzfahrzeug für die Dauer der Reparatur. Beworben wird das alles mit dem Kampagnenmotto "Mobile Freiheit: einfach, günstig, fair".

Mit einem so überschaubaren Angebot wird man naturgemäß nur einen begrenzten Teil der Kundschaft ansprechen können. Doch vermutlich wollen beide Partner zunächst einmal die Resonanz abwarten, ehe über eine Erweiterung nachgedacht wird. Zunächst ist das Angebot jedenfalls bis Ende April befristet, weitere Aktionen im Lauf des Jahres sind jedoch angekündigt. Vielleicht ist auch das ein guter Ansatz, sich die Aufmerksamkeit der Kunden zu sichern - ganz ähnlich wie es der Lebensmittelhandel oder Kaffeeröster mit ihren Non-Food-Aktionsartikeln tun. Red.

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