SPONSORING

Die Luft wird dünner

Wenn ein Unternehmen ein größeres Sponsoring-Engagement beendet, ist das üblicherweise nicht viel mehr als eine Meldung am Rande. Gerade für Fußballvereine der ersten Bundesliga ist der Wechsel von Sponsoren geübte Praxis. Ihnen fällt es meist nicht allzu schwer, anderweitig neue Partner zu finden.

Bei der Mitteilung der Sparda-Bank West, ihre Partnerschaft mit Borussia Dortmund zum 30. Juni dieses Jahres nicht zu verlängern, ist das ein bisschen anders - nicht nur, weil die Bank damit ein bereits seit 13 Jahren bestehendes Engagement beendet. Die Begründung, der BVB habe sich mittlerweile zu einem internationalen Verein entwickelt, während die Bank ein regionales Kreditinstitut sei, ist einleuchtend.

Aufmerken lässt aber etwas anderes: Die Bank will auch kein anderes Engagement in dieser Größenordnung eingehen, unter Verweis auf "die anhaltenden Niedrigzinsen und die herausfordernden Rahmenbedingungen in der Finanzwirtschaft". Die Düsseldorfer sind damit nicht allein. Auch anderen Kreditinstituten fällt es in diesem Umfeld zunehmend schwerer, Sponsoringmaßnahmen im gewohnten Ausmaß aufrechtzuerhalten. So hatte beispielsweise die Sparkasse Langen-Seligenstadt im vergangenen Herbst anlässlich eines von ihr ausgerichteten Wettbewerbs für junge Nachwuchsmusiker darauf hingewiesen, dass die Erträge der Stiftungen im Niedrigzinsumfeld immer spärlicher ausfallen, sodass künftig Einschnitte zu erwarten seien.

Ein Kahlschlag im Engagement regionaler Banken und Sparkassen für ihre jeweilige Region ist deshalb zwar nicht zu erwarten, die Spuren der Nullzinspolitik werden sich allerdings über kurz oder lang auch hier bemerkbar machen - ein bisschen weniger Geld hier, ein bisschen weniger Geld dort. Für so manchen Sportverein oder manches kulturelle Projekt, das mehr oder weniger stark am Tropf der Förderung vor allem durch Genossenschaftsbank und/ oder Sparkasse hängt, könnte das schon bitter werden. Red.

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