"Wirtschaftlich bewegte Zeiten können gute Zeiten für Factoring sein", lautet ein alter Factoring-Grundsatz. Wenn das stimmt, müssten die Aussichten für die Branche angesichts der diversen Unsicherheiten aktuell bemerkenswert gut sein. Entsprechend optimistisch zeigen sich der Deutsche Factoring Verband e.V., Berlin, und seine Mitglieder, von denen 47 Prozent eine sehr gute bis gute Geschäftsentwicklung erwarten. Das liegt nicht zuletzt daran, dass der Forderungskauf sowohl von kleinen als auch von großen Unternehmen in Deutschland immer intensiver genutzt wird - inzwischen von 44 000 an der Zahl, was für 2018 einem Zuwachs von mehr als 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Factoring-Quote, die das Verhältnis zwischen dem angekauften Forderungsvolumen der deutschen Factoringinstitute und dem Bruttoinlandsprodukt misst, liegt dennoch konstant bei 7,1 Prozent. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern wie Belgien (17 Prozent), Frankreich, Italien und Spanien (je 14 Prozent) oder Großbritannien (13 Prozent) scheint das Potenzial jedoch offenbar bei weitem noch nicht ausgeschöpft.
Red.