FIRMENKUNDENGESCHÄFT

Nur wenige Preisanhebungen bei Geschäftsgirokonten

Im Jahr 2019 haben lediglich 39 der mehr als 200 der jeweils größten Sparkassen und VR-Banken sowie der Geschäftsbanken die Preise für Geschäftsgirokonten angepasst oder dies angekündigt. Das geht aus einer Untersuchuchung von Investors Marketing hervor.

Die Zeiten, in denen die Konditionen teils zehn Jahre lang nicht angepasst wurden, sind jedoch vorbei. Heute beträgt der Rhythmus etwa alle zwei bis drei Jahre. Die Schmerzgrenze für Kunden wird laut Investors Marketing häufig dann überschritten, wenn mehr als zwei Gebührenerhöhungen innerhalb von drei bis vier Jahren ohne wahrnehmbare Leistungsverbesserungen vorgenommen werden. Dann könne es schnell zu einer Verdopplung der üblichen Abwanderungsquote kommen, die im Durchschnitt bei rund zwei Prozent pro Jahr liegt.

Der für Geschäftsgirokonten gezahlte Preis ist der Untersuchung zufolge stark abhängig vom Nutzungsverhalten, das bei Geschäftskunden stärker variiert als bei Privatkunden. Aufgrund der am Markt üblichen Preisstrukturen - jede Leistung wird einzeln abgerechnet - variieren die Kontopreise je nach Nutzungsintensität und meist auch nach Nutzungskanal. In der Regel weisen 65 bis 75 Prozent des Kundenbestands einer Regionalbank eine Kontonutzung von weniger als 200 Buchungen pro Jahr auf (Wenignutzer), während sich 20 bis 30 Prozent der Firmenkunden mit ihrer Kontonutzung bei mehr als 1 000 Buchungen pro Jahr bewegen ("Vielnutzer"). Eine klare Segmentzuordnung ist dabei nicht zu erkennen, es gibt auch kleinere Geschäftskunden mit hoher Nutzungsintensität. Das Benchmarking zeigt, dass Wenignutzer der untersuchten Institute im Durchschnitt 154 Euro pro Jahr für ihr Konto bezahlen, die Preisspanne liegt zwischen 74 und 267 Euro. Vielnutzer zahlen durchschnittlich 442 Euro, bei einer Preisspanne zwischen 140 und 835 Euro.

Es gibt jedoch auch regionale Unterschiede: Wenignutzer zahlen im Schnitt in Rhein-Ruhr und München am meisten (167/159 Euro), in Bremen-Oldenburg am wenigsten (141 Euro). Bei den Vielnutzern machen sich die regionalen Unterschiede noch deutlicher bemerkbar - hier zahlen Kunden die höchsten Gebühren in der Rhein-Ruhr-Region mit durchschnittlich 522 Euro, gefolgt von München und Rhein-Main mit etwas über 490 Euro. Am wenigsten zahlen mit 373 Euro wiederum die Kunden in der Region Bremen/Oldenburg. Red.

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