Aus der Marken- und Werbeforschung

Netzwerkreklame

In Deutschland wird 2019 mehr als jeder vierte Werbe-Euro in digitalen Medien investiert. Das prognostitziert die Hamburger Agentur Netzwerkreklame. Nach dem erstmaligen Überschreiten der 10 Milliarden-Euro-Marke im Vorjahr prognostiziert die Agentur 2019 einen weiteren Anstieg um 680 Millionen Euro auf 10,8 Milliarden Euro.

Nach TV - mit einem Marktanteil von 39 Prozent - käme die digitale Werbung mit 28 Prozent demnach auf Platz zwei vor Print (22 Prozent). Dabei werden auch Schätzungen zu den Werbeerlösen von Google, Facebook und Amazon berücksichtigt. Die Zahlen werden auf Basis von Reichweiten- und Preisentwicklung, der Nutzungsdauer sowie allgemeiner Trends in der digitalen Werbung ermittelt.

Größter Einzelblock mit 3,5 Milliarden Euro Digitalspendings bleibt weiterhin das Suchmaschinen-Marketing, wenn auch nur knapp über dem Niveau des Vorjahres. Dies liegt zum einen an der hohen Marktreife: Suchmaschinen-Marketing ist seit Jahren für viele Anbieter ein Basismedium, dessen Zuwächse vor allem durch das Suchvolumen bestimmt wird. Gleichzeitig werden direkte Promotions auf Plattformen für Anbieter attraktiver.

Für die zuletzt boomende Werbung auf sozialen Medien wird nur ein geringes Wachstum prognostiziert, bei einem Volumen von 1,1 Milliarden Euro in Deutschland. Als Gründe für diese Entwicklung werden unter anderem eine gewisse Social-Media-Müdigkeit mit leicht rückläufigen Nutzungszahlen sowie eine steigende Skepsis bei Werbetreibenden aufgrund von Datenskandalen, der Umfeldqualität und eingeschränkter Transparenz in den "walled gardens" sowie der schwindenden organischen Reichweite von Social Media Posts genannt.

Dagegen ist der Trend zu Videowerbung im Netz ungebrochen. 2019 wird in diesem Bereich mit einem Zuwachs von 220 Millionen Euro auf 1,5 Milliarden Euro gerechnet.

Das Wachstum der digitalen Medien geht 2019 zunehmend zulasten der Gattung TV: Auf Basis unserer ergänzten Spending-Prognose kommt TV nur noch auf einen Marktanteil von 38,6 Prozent, ein Rückgang von 1,3 Prozentpunkten. Auf Platz zwei liegt nun Digital mit einem Anteil von 27,8 Prozent, ein Plus von 1,3 Prozentpunken. Print verliert 0,7 Prozentpunkte mit einem Marktanteil von 21,7 Prozent, während Außenwerbung um 0,8 Prozentpunkte auf 6,4 Prozent zulegt. Radiowerbung verharrt unverändert bei 5,1 Prozent Marktanteil.

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