MARKTFORSCHUNG

Beträchtliches Potenzial für P2P-Zahlungen

Hohes Interesse an P2P-Zahlungen - Paypal am bekanntesten Quelle: ECC Köln

Lange waren elektronische Zahlungen zwischen Privatpersonen ein Stiefkind der Payment-Branche. Das hat sich mittlerweile gründlich geändert. Zahlungslösungen für digitale Überweisungen zwischen Privatpersonen, die im Gegensatz zur klassischen Überweisung ohne IBAN und TAN auskommen, gehören mittlerweile fast schon zum Standardangebot.

Das Potenzial solcher P2P-Lösungen wie Kwitt ist hoch, so die ECC-Paymentstudie Band 23, für die das ECC Köln in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Malte Krüger im November 2018 1 000 Konsumenten aus Deutschland, 500 aus Österreich und 500 aus der Schweiz befragt hat. Jeder fünfte befragte Konsument aus Deutschland (21 Prozent) hat demnach schon einmal Peer-to-Peer-Zahlungen (P2P) genutzt, weitere 41 Prozent können sich die Nutzung zumindest für die Zukunft vorstellen. Nutzern und Interessierten ist vor allem Paypal als Anbieter von P2P-Zahlungen bekannt. Danach folgen Paydirekt mit einem Bekanntheitsgrad von 78 Prozent und Visa Direkt. Kwitt hat dem gegenüber mit einer Bekanntheit von 38 Prozent unter den Interessierten noch einiges als Aufholpotenzial.

Fast die Hälfte der Befragten empfindet P2P-Zahlungen als viel schneller und unkomplizierter als eine konventionelle Überweisung. Jeder Vierte ist der Meinung, mit solchen Lösungen P2P-Verfahren geschuldetes Geld schneller von Freunden/Familie zurückbekommen zu können. Das Interesse an P2P-Zahlungen ist besonders hoch in Situationen, in denen die Zahlung sofort beim Empfänger ankommen soll. P2P-Zahlung ist beispielsweise besonders interessant für Konsumenten, wenn sie Bargeld nicht zur Hand haben oder die Bankverbindung/IBAN des Empfängers unbekannt ist. Weitere Anwendungsfälle für P2P-Zahlungen sind das Begleichen von Schulden bei Freunden/Bekannten, das Sammeln von Geldbeträgen für Geschenke oder das Aufteilen einer gemeinsamen Rechnung.

Dennoch gibt jeder zweite Verbraucher an, mit der konventionellen Überweisung zufrieden zu sein und kein weiteres Verfahren zu benötigen. Sofern Instant Payments künftig auch bei bankbasierten Überweisungen kostenfrei tätigen lassen, würde die Hälfte der Konsumenten diese Variante sogar den P2P-Zahlungen vorziehen. Das liegt vor allem an Bedenken bezüglich der Sicherheit des alternativen Verfahrens. Konsumenten sorgen sich, ob die P2P-Zahlung aufgrund der wenigen benötigten Daten (E-Mail-Adresse) auch wirklich beim richtigen Empfänger ankommt. Und 45 Prozent geben an, allgemein bisher wenig Vertrauen in P2P-Zahlungen zu haben.

Dass die Befragten dennoch Banken und Fintech-Start-ups gleichermaßen als kompetente Anbieter für P2P-Zahlungen einschätzen, mag vielleicht daran liegen, dass es zunächst die Fintechs waren, die Schwung in das Thema gebracht haben. 21 Prozent der Befragten glauben, dass neue Anbieter dieses Verfahren besser umsetzen können als Banken und Sparkassen. Auch ist der Werbedruck vor allem von Paypal merklich höher. Red.

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