SICHERHEIT

Passwörter sorgen für Authentifizierungs-Frust

Bei der Authentifizierung für digitale Dienste spielt das Passwort noch immer eine bedeutende Rolle. Das ergab eine internationale Studie von Nuance, für die vom 21. April bis zum 7. Mai 2021 insgesamt 10 000 Personen in elf Ländern befragt wurden. Eine Zwei-Faktor-Authentifizierung zum Beispiel aus Passwort und einem ans Smartphone gesendeten Code ist demnach die mit 27 Prozent am häufigsten genutzte Variante, gefolgt von PIN und/oder Passwort (24 Prozent) und Finger abdruck (19 Prozent).

Weniger als jeder Vierte (24 Prozent) versucht, für jede Website oder jede Firma, mit der er interagiert, ein eigenes Passwort zu benutzen. 21 Prozent nutzen zwei oder drei verschiedene Passwörter oder ganz ähnliche Varianten. Mehr als jeder Zehnte (11 Prozent) nutzt immer das gleiche Passwort für nahezu alle Anwendungsfälle, ohne dabei auf Passwortstärke oder Unverwechselbarkeit zu achten. Und lediglich 18 Prozent der Befragten gaben zu Protokoll, jeweils den Hinweisen zur Stärke des gewählten Passworts zu folgen und jeweils nur die stärkste Option zu wählen. Im Zuge der Digitalisierung mit der exponentiell steigenden Flut von Zugangsdaten ist das nur zu verständlich. Es beeinträchtigt aber natürlich die Sicherheit. In der gleichen Umfrage sprechen deshalb 38 Prozent der Befragten von einem im Verlauf der letzten zwölf Monate deutlich (13 Prozent) oder etwas (25 Prozent) gesunkenen Vertrauen in Passwörter und PINs. Exakt jeder Fünfte ist im gleichen Zeitraum sogar schon Opfer von Cyberkriminalität geworden. Dass das Passwort in Deutschland nach wie vor diejenige Form der Authentifizierung ist, der die meisten Menschen vertrauen, muss da schon verwundern. Es sind jedoch lediglich 32 Prozent.

Die Studie offenbart auch beträchtlichen "Passwort-Frust" der Verbraucher. Fast jeder Dritte (31 Prozent) hat mindestens einmal im Monat Probleme aufgrund von Groß-/Kleinschreibung oder Sonderzeichen, weitere 15 Prozent alle zwei bis drei Monate. 30 Prozent vergessen mindesten einmal pro Monat den Nutzernamen und/oder PIN oder Passwort und müssen die Zugangsdaten zurücksetzen. Noch ärgerlicher ist es, wenn die Betroffenen dann die hinterlegten Antworten auf die Sicherheitsfragen vergessen haben. Auch das passiert jedem Fünften mindestens einmal im Monat, lediglich 54 Prozent nie. Hier schlummert also beträchtliches Potenzial zur Verbesserung der Nutzererfahrung. Das Zauberwort lautet vermutlich wieder einmal Biometrie. Für solche Authentifizierungsmethoden ist die Akzeptanz während der Pandemie beträchtlich gestiegen: 49 Prozent der Befragten geben an, sich heute bei der Nutzung biometrischer Verfahren wohler (23 Prozent) oder eher wohler (25 Prozent) zu fühlen, als dies vor der Pandemie der Fall war. Red.

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