Factoring - auch in turbulenten Zeiten ein verlässlicher Partner

Dr. Alexander M. Moseschus, Geschäftsführer, Deutscher Factoring-Verband e.V., Berlin, Foto: DFV

2018 war sowohl für Deutschland insgesamt als auch für die Factoring-Branche ein gutes Jahr. Selbst wenn die Detailzahlen der führenden deutschen Factoring-Institute noch nicht gänzlich vorliegen und sich das Wachstum im zweiten Halbjahr etwas verlangsamt haben dürfte, war 2018 wieder ein Jahr des Wachstums für die Factoring-Branche.

Die Weltwirtschaft hat sich zwischenzeitlich etwas abgekühlt, mit Folgen für Deutschland. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im Jahr 2018 nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes um 1,5 Prozent höher als im Vorjahr, und die deutsche Wirtschaft ist das neunte Jahr in Folge gewachsen. Nun hat sogar die OECD ihre Wachstumsprognose für Deutschland mehr als halbiert, das BIP werde in diesem Jahr lediglich um 0,7 Prozent zulegen. Noch im November 2018 wurde für Deutschland ein Wachstum von 1,6 Prozent für dieses Jahr vorausgesagt.

Dennoch oder gerade vielleicht deshalb sind die aktuellen Aussichten der Mitglieder des Verbandes so positiv, wie seit langem nicht mehr: Über 17 Prozent der Mitglieder des Verbandes sehen eine "sehr gute" Prognose (plus 15 Prozent), 31 Prozent eine "gute" Entwicklung (2018: 41 Prozent) und 51 Prozent eine immerhin "befriedigende" Geschäftsentwicklung für 2019 voraus (2018: über 55 Prozent). Ob darin der alte Factoring-Grundsatz, "wirtschaftlich stürmische Zeiten sind gute Zeiten für Factoring" seinen Ausfluss findet oder ob dieser doch mehr dem Umstand Rechnung trägt, dass die Angaben bereits zum Jahresbeginn getätigt wurden, bevor die Eintrübung der Wirtschaft deutlicher wurde, wird sich im Laufe des Jahres zeigen.

Parallel hält der Zugang etablierter Marktteilnehmer, wie auch Neugründungen, in den Verband an: Allein im noch jungen Jahr 2019 gab es bereits drei Neuzugänge und zwischenzeitlich hat sich der Verband seit der Eröffnung des Berliner Hauptstadtbüros im Jahre 2006 mehr als verdoppelt (2006: 22 Mitglieder, aktuell 46 Mitglieder), ein stolzes Ergebnis in Zeiten, in denen andere Verbände Mitgliedsverluste zu verzeichnen haben. Nach wie vor lehnt der Deutsche Factoring-Verband Anfragen auf Mitgliedschaft für Unternehmen ab, die nicht über eine behördliche BaFin-Zulassung verfügen und vertritt ausschließlich Factoring-Anbieter.

Hoffen wir, dass 2019 trotz aller Unkenrufe der Wirtschaftsweisen ein positives Jahr wird, nicht nur, aber gerade auch für die Factoring-Branche. Die nächsten Wochen und Monate werden innereuropäisch zeigen, wohin die Reise geht, in Großbritannien und in Europa insgesamt nach den Europawahlen mit einer Fülle nach wie vor ungelöster Fragestellungen, gerade in der Finanzmarkt- und Geldpolitik.

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