Immobilien an Börse und Kapitalmarkt Ausgabe 11/2021

Dimax versus Dax Quelle: Bankhaus Ellwanger & Geiger, Bloomberg, Stand 15. Oktober 2021

TENDENZ

Ende September hat der Dax eine Talfahrt eingeleitet und dabei zeitweise den Seitwärtskorridor zwischen 15 000 und 16 000 Punkten verlassen. Allerdings konnte er sich noch am gleichen Tag mit einem Intraday Reversal wieder zurückkämpfen. Folgerichtig begann am folgenden Tag auch eine Aufwärtswelle, die den Dax wieder in die Mitte des Kanals zurückführte. Für Rückenwind hatten zuletzt die Einkaufsmanagerindizes gesorgt. Sowohl in den USA, Deutschland, Italien, Frankreich als auch der übrigen Eurozone fielen diese in allen Sektoren besser aus als zuvor prognostiziert wurde.

Bei den einzelnen Immobilienaktien in der Dax-Familie fiel das Bild mal wieder sehr heterogen aus. Während mit acht Werten die Mehrheit gemächlich zwischen 0,4 und 4,9 Prozent auf Monatssicht im Plus notiert, fällt das Minus bei den anderen fünf zum Teil dramatisch aus. So verliert die Aktie von Instone auf Monatssicht 13,2 Prozent. Doch den "Vogel abgeschossen" hat die Adler Group - mal wieder. Mit 36,4 Prozent fällt das Minus nochmals doppelt so hoch aus wie vor einem Monat, dabei hat sich die Aktie von den Tiefstständen schon wieder spürbar erholt. Der Shortseller Fraser Perring, berühmt geworden durch die Causa Wirecard, wirft der Adler Group nicht weniger als Betrug und Täuschung der Geldgeber vor, was das Unternehmen aber vehement bestreitet. Positiv im Fokus stand hingegen die Aareal Bank. Zuletzt notierte sie auf Monatssicht gut 20 Prozent im Plus. Zuvor hatte der Finanzierer "ergbnisoffene Gespräche" mit einer Gruppe von Finanzinvestoren über eine Mehrheitsübernahme bestätigt. Die Investoren haben demnach einen indikativen Übernahmepreis von 29 Euro in den Raum gestellt. Die Aktie schoss zunächst sogar bis auf 30 Euro in die Höhe. Doch zuletzt bröckelte der Kurs wieder bis auf 27,16 Euro (Stand 20. Oktober 2021) ab. Medienberichten zufolge soll der erste Finanzinvestor schon wieder aus der Bietergruppe ausgestiegen sein. Kippt der Übernahmeversuch, dürfte es zügig wieder in Richtung 24 Euro gehen. ce

KAUFEN, HALTEN, VERKAUFEN

Nord-LB und Warburg heben Aareal-Kursziel an

Die Analysten der Nord-LB haben das Kursziel für die Aareal Bank aufgrund laufender Gespräche mit Finanzinvestoren über eine potenzielle Übernahme von 22 auf 27 Euro angehoben. Die Einstufung wurde auf "Halten" belassen. Das Interesse der Investoren an dem Immobilienfinanzierer wertet die Nord-LB als ein gutes Zeichen für die Aareal-Aktionäre, zumal die Aktie seit Beginn der Pandemie ziemlich niedrig bewertet sei. Der Ausgang bleibe zwar offen, dennoch sollten alleine die Sondierungen bereits förderlich für den Kurs sein. Auch Warburg Research hat die potenzielle Offerte zum Anlass genommen, um den Fair Value für die Wiesbadener von 28,00 auf 32,30 Euro anzuheben. Das Interesse untermauere das bisherige Urteil von Warburg, wonach die Aareal unterbewertet sei. Zudem sollte die voranschreitende Konjunkturerholung mit wieder zahlungskräftigen Kunden das Kreditrisiko der Bank reduzieren.

SMC-Research lobt Noratis

SMC-Research hat das Kursziel für den Wohnbestandshalter Noratis anlässlich "sehr guter Zahlen" zum ersten Halbjahr, die unter anderem eine Vervierfachung des Überschusses beinhalten, von 30,60 auf 30,80 Euro angehoben. Die Einstufung "Buy" wurde dabei bestätigt. Auch wenn der Vergleich mit dem Vorjahr aufgrund der seinerzeit beschlossenen Verkaufspause die Dynamik etwas überzeichne, stellten die erreichten Werte auch die früheren Vorjahre (bezogen jeweils auf das erste Halbjahr) allesamt deutlich in den Schatten. Das leicht erhöhte neue Kursziel signalisiere weiterhin ein sehr hohes Kurspotenzial für die Aktie, die trotz der starken Zahlen, der vielversprechenden Wachstumsmöglichkeiten und des mit der Gewinnung des strategischen Anleiheinvestors nun auch fremdkapitalseitig großzügigen Finanzierungsspielraums sogar unter dem aktuellen NAV notiere.

Deutsche Euroshop: nachlassender Gegenwind?

Warburg Research hat das Kursziel für den Shoppingcenter-Betreiber Deutsche Euroshop von 18,40 auf 22,90 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Der Gegenwind im operativen Geschäft lasse allmählich nach und damit hellten sich zugleich die Perspektiven auf. Zwar rechnen die Analysten mit leicht sinkenden Mieteinnahmen in den kommenden beiden Jahren, damit sei die Situation aber weniger ernst als zunächst gedacht.

Weitere Artikelbilder

Noch keine Bewertungen vorhanden


X