Immobilien an Börse und Kapitalmarkt Ausgabe 1/2022

Dimax versus Dax Quelle: Bankhaus Ellwanger & Geiger, Bloomberg, Stand 17. Dezember 2021

TENDENZ

Zum Jahresende ist wieder mehr Volatilität in die Märkte gekommen. Zu Beginn der Weihnachtswoche (Redaktionsschluss) kippte der Dax zunächst wieder sehr deutlich ab, um sich dann im Tagesverlauf wieder zu erholen. Am Freitag zuvor gab es einen großen Verfallstag an der Eurex. Es deutete zu diesem Zeitpunkt wenig darauf hin, dass es noch zu der oft zitierten Jahresend-Rallye kommen könnte. Zu groß schien die Verunsicherung der Marktakteure über die Auswirkungen der Omikron-Variante des Coronavirus. Aber auch das Thema Inflation will nicht verschwinden. Zudem gab es in Großbritannien durch die Bank of England überraschend einen ersten, wenngleich auch sehr zaghaften, Zinserhöhungsschritt. Auch die Fed deutete einen Richtungswechsel an. Diese Themengemengelage war dafür verantwortlich, dass die Bereitschaft, mit neuen Exposures in die Feiertage zu gehen, überschaubar zu sein schien. Somit könnte der Dax das Handelsjahr so zu Ende gebracht haben wie er das Jahr die meiste Zeit seit Beginn des zweiten Quartals verbracht hat: recht orientierungslos zwischen 15 000 und 16 000 Punkten herum mäandernd. Das frisch zu Ende gegangene Jahr 2021 war kein leichtes für die deutschen Immobilienaktien. Unter den 13 in der Dax-Familie notierten (inklusive Aareal Bank) und zwei ehemals in der Dax-Familie gelisteten (Corestate und Deutsche Wohnen) Werten haben es nur vier Aktien geschafft, im abgelaufenen Jahr (Stand 20. Dezember 2021) einen Wertzuwachs zu erzielen. Während die im S-Dax notierten DIC Asset und Hamborner REIT prozentual einstellig zulegten, schafften die im M-Dax gelisteten Alstria Office mit einem Jahreswertzuwachs von 31,6 Prozent und vor allem die Aareal Bank mit 46,1 Prozent sehr deutliche Zuwächse. Auf der Verliererseite hat es wenig überraschend die Adler Group mit einem Minus von 61,1 Prozent am deutlichsten erwischt. Nach den Zusammenschlüssen mit Ado Properties und Consus ist das Unternehmen hoch verschuldet, zudem belastete der kritische Bericht des durch Wirecard bekannten Short Sellers Fraser Perring. ce

KAUFEN, HALTEN, VERKAUFEN

pbb: Analysten honorieren starke Zahlen

Die Analysten der Deutschen Bank haben das Kursziel für die Deutsche Pfandbriefbank von 11 auf 13 Euro angehoben. Die Einstufung wurde auf "Buy" belassen. Dank eines ordentlichen dritten Quartals habe die pbb bereits das untere Ende des angepeilten Vorsteuergewinns 2021 erreicht. Hinzu käme eine hohe zusätzliche Ausschüttung an die Aktionäre. Auch die Nord-LB nahm das gesteigerte Vorsteuerergebnis nach neun Monaten zum Anlass, um das Kursziel für die Garchinger von 9,50 auf 10,50 Euro anzuheben (Einstufung unverändert "Halten").

Zwei Kurszielsenkungen für Instone

Warburg Research hat das Kursziel für Instone Real Estate von 33 auf 31 Euro gesenkt, die Einstufung immerhin aber auf "Buy" belassen. Aufgrund der zuletzt wieder verschärften Pandemielage hat Instone seine Jahresziele reduzieren müssen. Das bereinigte Ergebnis nach Steuern im Geschäftsjahr 2021 wird jetzt zwischen 93 und 96 Millionen Euro erwartet. Dies sowie der erstmals für 2022 gewährte Ausblick von Unternehmensseite seien nun in den Schätzungen der Analysten berücksichtigt. Auch Credit Suisse hat das Kursziel für den Wohnimmobilienentwickler von 25,90 auf 21,20 Euro gesenkt, die Einstufung lautet unverändert "Outperform". Das Umsatzwachstum werde wohl bis 2025 relativ schlicht bleiben und erst 2026 wieder anziehen, heißt es zur Begründung.

Goldman Sachs sinniert über steigende Anleiherenditen und Immobilienaktien

Goldman Sachs hat den Fair Value für die Aktie des Wohnimmobilienbestandhalters Grand City Properties von 27,30 auf 25,40 Euro gesenkt und die Einstufung dabei auf "Buy" belassen. Das Phänomen steigender Anleiherenditen zum Jahresende 2021 sei mit einer unterdurchschnittlichen Performance von Immobilienaktien einhergegangen, so die Analysten. Aus demselben Grund senkte die US-Investmentbank auch die Kursziele der Grand-City-Konkurrenten Vonovia (von 72,10 auf 69,00 Euro) und LEG Immobilien (von 161,60 auf 158,80 Euro). Dennoch dürfte die Assetklasse angesichts von Investments aus aller Welt mit einem Rekordinvestitionsvolumen in Europa im dritten Quartal perspektivisch attraktiv bleiben.

Die Kursentwicklung der deutschen Immobilienaktien Quelle: Bankhaus Ellwanger & Geiger

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