Deka will institutionelles Geschäft ausbauen

Quelle: Deka Bank

Aktuell haben zirka 400 institutionelle Kunden rund 4,9 Milliarden Euro in die vier für Profiinvestoren vorgesehenen Fonds der Deka investiert. Das sind mehr als 13 Prozent des gesamten verwalteten Immobilienvermögens, das per Ende 2018 um 4,2 Milliarden Euro auf 36,3 Milliarden Euro angewachsen ist. Noch deutlicher zeigt sich die wachsende Bedeutung des institutionellen Geschäfts bei der Nettovertriebsleistung: Diese ist binnen Jahresfrist von 300 auf 900 Millionen Euro gestiegen und trägt damit stolze 35 Prozent zum Gesamtergebnis von 2,6 Milliarden Euro bei. Das Transaktionsvolumen im institutionellen Bereich verdreifachte sich im vergangenen Jahr auf 1,8 Milliarden Euro, wovon 1,74 Milliarden Euro auf Ankäufe entfielen. Insgesamt erwarben die auf institutionelle Anleger ausgerichteten Fonds 28 Objekte.

Wenn es nach den Vorstellungen von Deka-Immobilienvorstand Matthias Danne geht, soll dieser Trend weiter ausgebaut werden. Das Wachstum mit den Spezialfonds soll zum einen über die Gewinnung neuer Kunden erfolgen. Bislang nutzen erst 180 der mehr als 400 Sparkassen das Angebot der Deka zur Optimierung der Eigenanlage im Immobilienbereich. Daneben stehen Pensionskassen, kleinere Versicherer und auch Family Offices auf der Wunschliste. Zum anderen soll das Produktangebot erweitert werden. Hier weist Danne allerdings zu recht auch auf die "Gefahren" hin. Denn angesichts des immer knapperen Angebots an interessanten Objekten zu akzeptablen Preisen muss ein interner Wettbewerb um die Immobilien vermieden werden und es darf vor allem zu keiner Benachteiligung der wichtigen Retailsparte kommen. "Die neuen Produkte für institutionelle Investoren müssen deutlich anders aussehen", so Danne.

Denn wie sich abzeichnet wird die zur Erhaltung der Fondsqualität notwendige Kontingentierung bei dem Publikumsfonds in diesem Jahr noch früher zuschlagen als in den Vorjahren. Denn schon im Januar wurden 800 Millionen Euro (im Vorjahr 500 Millionen Euro) an neuen Geldern eingesammelt, davon entfielen rund 200 Millionen Euro auf die übliche Wiederanlage von Ausschüttungen. Damit ist das für 2019 gesetzte Kontingent von 1,1 Milliarden Euro schon fast erreicht. Im vergangenen Jahr erreichte die Nettovertriebsleistung bei den Retailfonds insgesamt 1,7 Milliarden Euro und lag damit um 20 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert. Danne betont, dass nur so viel an Geldern angenommen wurde, wie sinnvoll investiert werden kann. Stolz betont der Deka-Vorstand die gute Entwicklung der offenen Immobilienfonds. So erzielten beispielsweise die europäisch ausgerichteten Produkte "Deka-ImmobilienEuropa" eine Wertentwicklung von 3,6 Prozent und der WestInvest InterSelect von 3,3 Prozent und lagen damit über den Durchschnitt vergleichbarer Produkte. Neben Europa sind die USA mittlerweile ein wichtiges Investitionsziel geworden. Allerdings muss hier immer berücksichtigt werden, dass die Absicherung der Währungsrisiken ein gewisses Maß an Rendite kostet, laut Danne sind dies bei der Deka etwa 0,5 Prozentpunkte. Größte Herausforderung im laufenden Jahr wird weiterhin die Suche nach geeigneten Objekten bleiben. Einem Einstieg in Projektentwicklungen, bei denen die Deka die Projektentwicklungsrisiken tragen müsste, erteilte Danne aber erneut eine klare Absage. P.O.

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