pbb: Guter Auftakt, verhaltener Ausblick

Solider Jahresauftakt für die pbb Deutsche Pfandbriefbank: In den ersten drei Monaten des Jahres 2018 erwirtschafteten die 733 Mitarbeiter einen Vorsteuergewinn in Höhe von 48 (Q1 2017: 47) Millionen Euro, nach Steuern standen 39 (Q1 2017: 38) Millionen Euro zu Buche. Auf den ersten Blick ist das ein relativ bescheidenes Gewinnwachstum. Doch wenn man bedenkt, dass das erste Quartal 2017 von einmaligen positiven Sondereffekten in Höhe von 16 Millionen Euro geprägt war, erscheint die erbrachte Leistung in einem doch deutlich positiveren Licht.

Zurückzuführen ist die operative Stärke der pbb primär auf das überraschend stark verbesserte Zinsergebnis. Dank niedrigerer Zinsaufwendungen infolge fällig gewordener, höher verzinslicher Altverbindlichkeiten konnte dieses gegenüber dem ersten Quartal 2017 um ganze 10 Millionen Euro auf 107 Millionen Euro gesteigert werden. Eine hohe Kostendisziplin sowie Zuschreibungen in Höhe von 4 Millionen Euro taten ihr Übriges. Aus diesem Ergebnis heraus konnte die Kapitaldecke weiter gestärkt werden, die Kernkapitalquote (CET1-Ratio) liegt aktuell bei robusten 18,8 Prozent. Die Rentabilität ist mit einer Eigenkapitalrendite vor Steuern in Höhe von 6,7 Prozent zwar nicht besonders hoch, aber immerhin stabil. Die 2009 aus der notverstaatlichten Hypo Real Estate hervorgegangene pbb steht anno 2018 also auf gesunden Beinen mit einem profitablen operativen Geschäft und einer hohen Marktakzeptanz im Rahmen der Refinanzierung (siehe dazu auch "Neues vom Pfandbrief und Anleihemarkt" in dieser Ausgabe).

Andreas Arndt, CEO und CFO der pbb, gibt sich trotz der guten Performance seines Instituts bedeckt: "Angesichts der weiter herausfordernden Kredit- und Immobilienmärkte bleiben wir risikokonservativ und im Ausblick vorsichtig." Dieser risikokonservative Ansatz machte sich vor allem im Neugeschäft bemerkbar, das unverändert einen durchschnittlichen Beleihungsauslauf von 62 Prozent aufweist. Mit einem Volumen in Höhe von 1,8 Milliarden Euro ist es deutlich um 25 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2017 (2,4 Milliarden Euro) geschrumpft. Da der Wettbewerb in den europäischen Kernmärkten um attraktive Immobilienfinanzierungsprojekte immer rauer und margenärmer wird, richtet sich der Blick dabei zunehmend über den großen Teich: Bereits 15 Prozent der neu zugesagten Finanzierungen entfielen im ersten Quartal 2018 auf das US-Geschäft, das die pbb erst in der zweiten Jahreshälfte 2016 wieder aufgenommen hat und das perspektivisch weiter wachsen soll.

Arndts Augenmaß ist angesichts der weit fortgeschrittenen Immobilienzyklen lobenswert und die pbb tut gut daran, sich ihre derzeit hohe Qualität auf der Aktivseite zu bewahren. Gleichzeitig wird es spannend zu beobachten sein, wie die für das Gesamtjahr 2018 anvisierten zehn bis elf Milliarden Euro im Neugeschäft zu erreichen sind. ph

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