pbb: Vorsicht hat Vorrang

Philipp Hafner, Quelle: Verlag Helmut Richardi

Ein Vorsteuerergebnis zwischen 150 und 170 Millionen Euro hatte der Chef der Deutschen Pfandbriefbank AG, Andreas Arndt, vor ziemlich genau einem Jahr als "ambitionierte Guidance" für 2018 ausgerufen. In der Rückschau erwies sich diese Messlatte dann aber doch als deutlich zu konservativ: Denn trotz eines weiterhin herausfordernden Umfelds lag die pbb bereits nach neun Monaten über dieser Spanne. Für das Gesamtjahr konnte Arndt nun dank stabiler Erträge im Kreditgeschäft, reduzierten Refinanzierungsaufwands, hoher Kostendisziplin sowie einer unverändert niedrigen Risikovorsorge ein sehr gutes Ergebnis vor Steuern in Höhe von 215 (2017: 204) Millionen Euro verkünden. Hinzu kommt ein im Plan liegendes Neugeschäft im Volumen von 10,5 Milliarden Euro, wovon 9,5 Milliarden Euro auf das Kerngeschäft der gewerblichen Immobilienfinanzierung (bei einer stabilen durchschnittlichen Bruttomarge von 155 Basispunkten) entfielen.

Angesichts der einmal mehr starken operativen Performance könnte man nun vielleicht vermuten, dass Arndts Ausblick für das laufende Jahr etwas ambitionierter ausfällt. Doch der pbb-Chef bleibt seiner vorsichtigen Linie treu: Zwischen 170 und 190 Millionen Euro beim Vorsteuerergebnis erachtet er zum jetzigen Zeitpunkt als realistisch. Und bei genauerer Betrachtung der aktuellen Gemengelage erscheint diese im Vergleich zum Vorjahr abermals niedrigerer Projektion tatsächlich relativ plausibel. Denn während die Margen im Neugeschäft infolge anhaltend hohen Wettbewerbs im besten Falle stabil bleiben dürften, sind die Zeiten rekordtiefer Refinanzierungskosten am Kapitalmarkt mit Blick auf die ersten Emissionen im laufenden Jahr wohl endgültig vorbei.

Ähnlich wie die Konkurrenz musste die pbb für ihren ersten Benchmark-Pfandbrief Ende Januar mit acht Basispunkten über Mid-Swap letztlich signifikant mehr zahlen als in den Vorjahren. Hinzu kommt, dass das Institut 2019 noch selektiver im Rahmen des Neugeschäfts vorgehen will, um die Risiken der Zyklizität abzufedern: Das angepeilte Volumen in der gewerblichen Immobilienfinanzierung liegt vor diesem Hintergrund nur mehr zwischen 8,5 und 9,5 Milliarden Euro.

Diese Herangehensweise wird sich im Ergebnis sicher bemerkbar machen, nichtsdestotrotz ist Arndt von der Strategie angesichts des weit fortgeschrittenen Immobilienzyklus überzeugt: "Ein geringeres Risiko führt zu einem geringeren Ertrag, aber zu einem in schwierigen Zeiten guten Ergebnis." Darüber hinaus verfügt die pbb mit einer Kernkapitalquote in Höhe von 18,5 Prozent über eine sehr komfortable Kapitaldecke. Gut zu wissen also, dass das Nachfolgeinstitut der Hypo Real Estate für alle Eventualitäten - seien sie zyklischer und/oder regulatorischer Natur - bestens gewappnet ist. ph

Weitere Artikelbilder

Noch keine Bewertungen vorhanden


X