Covered-Bonds-Debütant aus Österreich

Die österreichische Raiffeisen Bank International (RBI), die in ihrem Heimatmarkt und über Tochterunternehmen auch in Zentral- und Osteuropa aktiv ist, hat im Dezember nach einer Investoren-Roadshow ihre erste hypothekarisch besicherte Euro-Benchmark begeben. Der österreichische Covered-Bond-Markt bietet dabei grundsätzlich drei mögliche Gesetzgebungen für die Emission von Covered Bonds, wobei die Unterschiede relativ gering sind: Das Hypothekenbankgesetz von 1899, das Pfandbriefgesetz von 1927 sowie das Gesetz betreffend fundierte Bankschuldverschreibungen von 1905. Die RBI entschied sich im Rahmen ihres Debüts für eine fundierte Bankschuldverschreibung. Nach einer anfänglichen Vermarktung der auf 500 Millionen Euro begrenzten, zehnjährigen Anleihe bei 14 Basispunkten über Mid-Swap summierte sich das Orderbuch auf über eine Milliarde Euro, woraufhin das Pricing noch um drei Basispunkte eingeengt werden konnte.

Der hypothekarische Deckungsstock weist dabei im Vergleich zu anderen österreichischen Emittenten einige Besonderheiten auf, wie Moody's, das dem RBI-Papier die Note Aa1 verlieh, betont: Während üblicherweise Österreich den regionalen Schwerpunkt des Pools bildet, liegt dieser bei RBI laut Moody's unter 50 (konkret: 48) Prozent. Neben 14 Prozent aus Deutschland beinhaltet das Portfolio laut Moody's 11,8 Prozent Forderungen aus Staaten, die ein Rating niedriger als Aa aufweisen. Außerdem liege der Anteil wohnwirtschaftlicher Darlehen bei vergleichsweise niedrigen 15 Prozent, wobei diese vollständig aus Österreich stammen. Das gewerbliche Portfolio enthält dagegen nur zu 37 Prozent österreichische Kredite. Darüber hinaus summiere sich die Konzentration der fünf größten (gewerblichen) Darlehen auf hohe 20 Prozent. Der Collateral Score, der die Güte des Pools bewertet, fällt mit 16,9 Prozent somit deutlich schlechter aus als im Durchschnitt österreichischer Deckungsstöcke (9,4 Prozent).

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