Covered-Bond-Jahr 2022: kaum Überraschungen

Das kommende Jahr wird mit Blick auf die Covered-Bond-Landschaft in Europa in erster Linie von der Umsetzung der EU-Richtlinie in die nationalen Gesetzgebungen sowie von den weiteren Auswirkungen der Covid-19-Pandemie geprägt sein. Größere Aus wirkungen auf die Ratings werden von den großen Agenturen nicht erwartet. Fitch beispielsweise hat einen neutralen Ausblick auf die Ratings vorgelegt, wobei die Analysten begünstigende Effekte in Portugal, Spanien, Dänemark und Frankreich erwarten. Für Dänemark und Frankreich rechnet Fitch ab Juli 2022 - mit der Scharfschaltung des neuen Gesetzesrahmens - mit entsprechenden Effekten auf die Bonitätsbeurteilungen. Für das deutsche Pfandbriefgesetz greifen nennenswerte Änderungen - wie zum Beispiel die Einführung von Fälligkeitsverschiebungen - bereits jetzt und sind deshalb nicht Bestandteil des Fitch-Ausblicks für 2022. Im Hinblick auf die Einflussnahme der Covid- 19-Krise auf die beurteilten Deckungsstöcke kommt es nach Auffassung der Analysten von Fitch auch nach dem Auslaufen von Moratorien und Hilfsmaßnahmen nicht zu einer Verschlechterung der Asset-Qualität in den Cover Pools der gerateten Programme. Ähnlich sehen es auch die Experten von Standard & Poor's, die bezogen auf die Risikobewertung sowohl mit Blick auf wohnwirtschaftliche Hypothekenfinanzierungen als auch in Bezug auf gewerbliche Assets von einer stabilen Entwicklung ausgehen. Die Umsetzung der europäischen Covered-Bond-Mindeststandards, die in einigen Jurisdiktionen verspätet erfolgt, führt auch laut S & P zu keinen negativen Ratingimplikationen. Abhängig vom weiteren geldpolitischen Kurs der EZB, den die Analysten etwas zurückhaltender beurteilen und erst im Jahr 2024 mit einer Rückführung der Anleihekäufe und anschließenden Leitzinsanhebungen rechnen, geht der Ausblick von einer stärkeren Emissionsaktivität aus.

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