EBA veröffentlicht Risk Assessment Report

Der Bankensektor der EU hat laut EBA vom positiven makroökonomischen Umfeld profitiert. So blieben die Total Assets der EU-Banken zwischen Juni 2017 und Juni 2018 stabil. Kredite an Unternehmen stiegen in diesem Zeitraum um 6 Prozent, wobei Kredite an kleine und mittlere Unternehmen und gewerbliche Immobilienfinanzierungen mit einem Zuwachs von 8 beziehungsweise 9 Prozent besonders stark wuchsen. Im gleichen Zeitraum stieg die Kreditvergabe an private Haushalte um 3 Prozent an.

Seit Juni 2017 haben sich die CET1-Quoten (nach Übergangsregeln) trotz steigender RWA leicht von 14,3 Prozent auf 14,5 Prozent verbessert. Auch die Assetqualität hat sich im EU-Durchschnitt gut entwickelt und so sank die NPL-Quote im Betrachtungszeitraum von 4,4 auf 3,6 Prozent. Dieser Wert ist der niedrigste, seitdem die NPL-Definition in 2014 harmonisiert wurde. Vor allem Verkäufe von Problemkrediten trugen zu dieser positiven Entwicklung bei. Die EBA sieht vor allem wirtschaftliche Abwärtsrisiken, Protektionismus und erhöhte politische Risiken als Gefahr, die den weiteren Abbau der NPLs gefährden könnte.

Hinsichtlich der Profitabilität der EU-Banken gibt es seit Juni 2017 kaum Veränderungen. So liegt der Return on Equity (RoE) im Juni 2018 im Durchschnitt bei 7,2 Prozent. Die Nettozinseinkünfte setzen ihren Abwärtstrend trotz des steigenden Kreditwachstums fort. Vor allem die Nettozinsmarge gibt laut EBA weiter nach, was neben der Kreditbepreisung im Niedrigzinsumfeld auch an der verschärften Wettbewerbssituation lag. Erfreulich ist der Anstieg des Provisionsgeschäftes, das einen Beitrag zur Ertragsdiversifikation liefert. Rückläufige Wertberichtigungen trugen ebenfalls positiv zur Profitabilität der Institute bei. Auf der Kostenseite konnten keine Verbesserungen erzielt werden, da vor allem Aufwendungen für IT notwendig waren. Beim Funding konnten die Institute ihre Abhängigkeit von der Kapitalmarktrefinanzierung etwas verringern. So stiegen die Kundeneinlagen im Betrachtungszeitraum um 3 Prozent an. Perspektivisch wird für die Institute der Austausch des EZB-Fundings eine große Rolle spielen. Zudem müssen die Banken zur Erfüllung der MREL-Quoten unbesichertes Funding am Kapitalmarkt aufnehmen, was vor allem in Phasen erhöhter Volatilität erschwert wird.

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