Länderratings: viel Bewegung schon vor Corona

Die beiden lettischen Staaten Litauen und Lettland haben die Analysten von Standard & Poor's überzeugt: Die Bonitätsnoten der beiden Länder wurden auf A+ von A hochgestuft, teilte die Ratingagentur Ende Februar mit. Der Ausblick sei in beiden Fällen stabil. Die kluge Finanzpolitik werde die ohnehin schon geringe Staatsverschuldung noch weiter schrumpfen lassen, auch wenn die mittelfristigen Wachstumsaussichten sich etwas eingetrübt hätten, begründete S & P das Urteil zu Lettland. Ähnlich äußerte sich die Ratingagentur zu Litauen, das im vergangenen Jahr trotz "externer Hürden" eine Steigerung des realen Bruttoinlandsprodukts von fast vier Prozent verzeichnet habe. Seit 2016 habe die litauische Regierung Überschüsse erzielt und damit Schulden abgebaut, lobten die Analysten.

Daneben bekräftigte S & P das Rating AAA mit stabilem Ausblick für die Schweiz. Hier erwarten die Analysten in den Jahren 2020 bis 2023 ein jährliches Wirtschaftswachstum von durchschnittlich 1,4 Prozent, gestützt vor allem von der Binnennachfrage, denn die Auslandsnachfrage dürfte schwach bleiben. Schlechterer Ausblick dagegen für Frankreich: Moody's Investors Service sieht derzeit wohl keine Chance für eine Verbesserung des "Aa2"-Ratings Frankreichs, denn der Ausblick wurde nach rund einem Jahr "positiv" auf "stabil" zurückgenommen. Haupttreiber für die Änderung des Ausblicks ist die lediglich moderate Verbesserung der Haushaltskennzahlen Frankreichs im Vergleich zu den Erwartungen. Die französische Regierung habe es zwar geschafft, einige Maßnahmen umzusetzen, die zu einem langsameren Anstieg der Ausgaben beitragen als in die Vergangenheit. Nach Ansicht von Moody's reichen diese jedoch nicht aus, um einen nachhaltigen und klaren Abwärtstrend der öffentlichen Schuldenquote zu erzielen.

Ferner hat Fitch Ratings die Bonitätsnote Bulgariens mit BBB und positivem Ausblick bestätigt. Auch das Rating BB- für die Türkei wurde bekräftigt. Der Ausblick ist hier unverändert stabil. Im Fall von Bulgarien verwiesen die Analysten auf Fortschritte bei der Einführung des Euro und die erwarteten soliden Staatsfinanzen in diesem und dem kommenden Jahr. Bei der Türkei bemängelt die Ratingagentur die schwachen externen Finanzen und die stark schwankende Wirtschaft, die hohe Inflation sowie politische Risiken. Die Analysten heben aber die Größe und Diversifizierung der türkischen Wirtschaft hervor. Seit Jahresbeginn habe die Inflation etwas nachgelassen, während sich das Wachstum wieder etwas belebt habe. Auch die externen Risiken hätten sich etwas verringert, seien aber nach wie vor hoch.

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