Moody's: Negativer Ausblick für Euroländer

Die Ratingagentur Moody's warnt vor einer Verschlechterung der Bonität der Staaten im Euroraum. Der Ausblick für die Kreditwürdigkeit der Länder ist auf "negativ" von zuvor "stabil" gesenkt worden. Das ist Ausdruck der Sorge der Analysten, dass die meisten Mitgliedsstaaten nur über begrenzte Puffer verfügen, um auf ein sich verschlechterndes externes Umfeld zu reagieren. Dadurch sei der Währungsraum verwundbar, was eine Zunahme des Protektionismus und geopolitische Risiken betreffe. Die Abschwächung im Welthandel wird nach Einschätzung der Ratingagentur auch 2020 die Wirtschaft im Währungsraum belasten. Deutschland und Italien mit ihren großen Industrien seien vergleichsweise hart getroffen worden. Auch 2020 werde das Wachstum dort nur moderat anziehen. Zwar könnte eine konjunkturstützende Geld- und Haushaltspolitik für einige Impulse sorgen. Das Wachstum werde dadurch wahrscheinlich aber nicht stark angeschoben. Aus Sicht von Moody's bremst die politische Zersplitterung in vielen Ländern zudem Reformen. Insgesamt rechnet die Agentur 2020 mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Euroraum um 1,2 Prozent nach geschätzten 1,1 Prozent 2019.

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