Moody's plant Massen-Herabstufung

Die Rating-Agentur Moody's überprüft wegen der Coronavirus-Krise und des Ölpreis-Verfalls die Bonitätseinstufung zahlreicher Firmen. Die erste Welle von Herabstufungen oder Warnungen davor sei Ende März zu erwarten, heißt es. In einem ersten Schritt würden nun die Bonitätseinschätzungen von Firmen überprüft, die unter den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie besonders stark litten. Dazu gehören Fluggesellschaften, Tourismusanbieter und Ölkonzerne.

Hinzu kommen die negativen Folgen der Corona-Epidemie für den europäischen Finanzsektorektor. Dieser wird nach Einschätzung der Analysten besonders im ersten Halbjahr negativ betroffen sein. So werde sich vor allem die Kreditqualität verschlechtern, erklärte Moody's. Eine kurzfristige Schwächephase könnten die europäischen Banken zwar abfedern. Schließlich hätten die meisten Geldhäuser in den vergangenen Jahren ihre Kapitalpolster gestärkt und den Anteil fauler Kredite in ihren Büchern abgebaut. Das wahrscheinlichste Szenario sei, dass die direkten negativen Auswirkungen auf den europäischen Bankensektor begrenzt sein dürften. Ein längeres Anhalten der Krise werde aber jedoch auch auf die Banken durchschlagen, da dann mit steigenden Kreditausfällen vor allem bei Darlehen an kleinere und mittlere Unternehmen zu rechnen sei. Zudem würde ein anhaltendes Zinstief sowie eine geringere Nachfrage nach Anleiheemissionen, Börsengängen und anderen Kapitalmarkttransaktionen die ohnehin geringe Profitabilität der Banken weiter belasten. Ratingaktionen wurden aber noch nicht angedeutet.

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