Bankenchronik

8. März 2007 bis 21. März 2007

Die DZ Bank AG, Frankfurt am Main, und ihre Tochtergesellschaften haben von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Ba Fin), Bonn, die Basel-II-Zulassung erhalten. Bis Ende März dieses Jahres lief die Frist für das genossenschaftliche Zentralinstitut, die erste aufsichtsrechtlich geforderte Basel-II-Meldung abzugeben. Nach eigenen Angaben soll für die Berechnung der Eigenkapitalanforderungen gemäß der ersten Säule von Basel II der auf internen Ratings beruhende IRB-Basisansatz für das Kreditrisiko und der Standardansatz für das operationelle Risiko Anwendung finden.

Mitte März dieses Jahres hat sich die Mehrheit der Aktionäre der Banca Popolare Italiana (BPI) und der Banca Popolare di Verona e Novara (BPVN) für die Fusion der beiden Institute ausgesprochen. Durch den Zusammenschluss soll das drittgrößte Finanzinstitut des Landes mit einer Marktkapitalisierung von fast 17 Milliarden Euro und mehr als 2 200 Filialen entstehen. Bei italienischen Genossenschaftsbanken, so sieht es die Gesetzgebung vor, hat jeder Aktionär unabhängig von seinem Anteil eine Stimme, auch wenn das Institut an der Börse notiert ist.

Nach einer Entscheidung der portugiesischen Börsenaufsicht darf der Banco Comercial Português (BCP) seine Position beim kleineren Banco BPI nicht wie geplant durch Käufe außerhalb der Börse von zehn auf 20 Prozent aufstocken. Lediglich eine Erhöhung des Anteils auf 12,3 Prozent wurde dem Institut genehmigt. Zudem prüfe die Aufsicht, ob die von BCP im Rahmen der jeweiligen Offerten gebotenen Preise angepasst werden müssen.

Die Sachsen LB Landesbank Sachsen Girozentrale, Leipzig, und die AIKB Tatfondbank, Kasan (Russland), arbeiten künftig bei der langfristigen Finanzierung von Exporten sächsischer Unternehmen in die russische Republik Tatarstan zusammen. Dazu haben beide Banken einen Rahmenkreditvertrag für Euler Hermes-gedeckte Exportfinanzierungen unterzeichnet. Der Verstärkung der Zusammenarbeit diene auch die Absichtserklärung der Landesbank und der United Leasing Company "Centre-Capital", Moskau, zum Abschluss von Finanzierungen für Leasinggeschäfte.

Ein Drittel des Kapitals des israelischen Wettbewerbers Icic mit Sitz in Tel Aviv hat der Kreditversicherer Euler Hermes erworben. Gleichzeitig schloss die Allianz-Tochter mit den beiden anderen Gesellschaftern, die jeweils ein Drittel an Icic halten, ein Teilhaberschaftsabkommen ab. Mit dem Einstieg bei dem israelischen Unternehmen will Euler Hermes seine Präsenz im Mittelmeerraum ausbauen.

Das Europäische Parlament hat sich in einer Entschließung für eine Sozial- und Umweltberichterstattung der Firmen ausgesprochen. Dabei soll die verantwortungsvolle Unternehmensführung (Corporate Social Responsibiliy) mit Hilfe einer europäischen Richtlinie festgeschrieben werden, die Rechenschaftspflichten der Unternehmen für CSR, eine verstärkte Unternehmenshaftung sowie die Einrichtung einer zentralen CSR-Koordinierungsstelle umfassen könne. Auch die öffentliche Auftragsvergabe solle verstärkt an die Einhaltung von Sozial- und Umweltklauseln geknüpft werden.

Als weiterer internationaler Finanzdienstleister ist Lehman Brothers International (Europe) als General-Clearing-Mitglied an der European Commodity Clearing AG (ECC), Leipzig, zugelassen worden und steht in dieser Funktion für die Produkte der European Energy Exchange (EEX), Leipzig, sowie der Endex European Energy Derivatives Exchange N. V. zur Verfügung.

Die Zahl der Clearing-Mitglieder erhöht sich damit auf 15.

Einen Gesetzentwurf zur Umwandlung der Landesbank Sachsen von einer Anstalt des öffentlichen Rechts in eine Aktiengesellschaft hat die Regierung des Bundeslandes Sachsen Mitte März dieses Jahres in das Parlament eingebracht. Ziel sei eine verbesserte wirtschaftliche Position der Landesbank im internationalen Wettbewerb. Auch soll durch die Rechtsform einer AG eine höhere Akzeptanz bei Ratingagenturen entstehen. Das Ministerium hat die Verabschiedung des Gesetzes noch vor der Sommerpause in Aussicht gestellt.

Ihr Geschäft mit der Abwicklung und Verwahrung von Wertpapieren (Custody) will die Unicredit-Tochter Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG (HVB), München, an den französischen Anbieter Caceis abgeben, einer Tochtergesellschaft der Banken
Crédit Agricole und Natixis. Dazu sind die HVB und das Dienstleistungsunternehmen in exklusive Verhandlungen eingetreten. Die Transaktion soll bis zum Jahresende abgewickelt werden. Die rund 600 Mitarbeiter des HVB-Geschäftsbereichs sollen zu Caceis wechseln.

Die Düsseldorfer NRW-Bank, Förderbank des Landes Nordrhein-Westfalen, bietet den Sparkassen im Bundesland über Globaldarlehen eine neue Finanzierungsmöglichkeit an. Die Sparkasse Neuss hat als erstes Institut ein solches Globaldarlehen über 25 Millionen Euro aufgenommen, gefolgt von der Sparkasse Unna, die ein Globaldarlehen über 20 Millionen Euro gezeichnet hat.

Die US-amerikanische Großbank Citigroup will den japanischen Börsenmakler Nikko Cordial für eine Summe von rund 10,1 Milliarden Euro vollständig übernehmen. Ein zuvor ausgesprochenes Angebot, das rund ein Viertel niedriger lag, war zunächst von dem japanischen Unternehmen abgelehnt worden. Die Nikko-Aktie war angesichts eines Bilanzskandals zum Zeitpunkt der ersten Offerte vorübergehend von der Tokioter Börse unter Beobachtung gestellt worden. Bisher ist die US-Bank mit einem Paket von 4,9 Prozent an dem japanischen Broker beteiligt. Größter Nikko-Anteilseigner ist mit 7,5 Prozent die US-Fondsgesellschaft Harris Associates.

Für gut eine Milliarde Euro übernehmen Manager des Unternehmens und die Pri-vate-Equity-Gesellschaft TA Associates bis Mitte dieses Jahres die britische Fondsgesellschaft Jupiter von der Commerzbank AG, Frankfurt am Main. Die Bank war 1995 bei Jupiter eingestiegen und hatte seit Mai 2006 Optionen zu deren Zukunft geprüft.

In Sondierungsgespräche zu einem Zusammenschluss sind die britische Großbank Barclays und der niederländische Allfinanzkonzern ABN Amro eingetreten. Den Überlegungen zufolge soll das fusionierte Unternehmen seinen Sitz in Amsterdam haben und in London erstgelistet sein. Durch den Zusammenschluss würde mit einer Marktkapitalisierung von rund 128 Mrd. Euro nach eigenen Angaben die fünftgrößte Bank der Welt entstehen.

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