Börsen

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Deutsche Börse: geringere Latenzzeiten

Für ihre insbesondere für den Algorithmischen Handel vorgesehenen "Proximity"-Datenzentren hat Deutsche Börse Systems eine neue Infrastruktur zur Verringerung von Latenzzeiten für unverschlüsselte Anbindungen eingeführt. Diese umfasst unter anderem Glasfaser-Netzwerkanbindungen von zehn Gbps (Gigabits pro Sekunde) und zusätzliche Gateways.

Anfang dieses Jahres wurde bereits die Latenz für die sogenannte Enhanced-Trans-action-Solution-Anbindung (ETS) gesenkt. Dies erfolgte durch die Implementierung physischer Sicherheitsmaßnahmen, die die Deaktivierung der Verschlüsselung auf Kundenanfrage ermöglicht.

In welchen Geschwindigkeits-Dimensionen sich die Beschleunigung abspielt, erläutert die Börse: Die Maßnahmen haben die "Roundtrip"-Zeiten im Enhanced-Trans-action-Solution-Netzwerk von Eurex um bis zu 500 Mikrosekunden auf eine Millisekunde für die schnellsten Transaktionen verringert, einschließlich Bearbeitungszeit und Netzwerklatenz. Von den neuen Erweiterungen wird auch die Xetra-ETS direkt ab Start im Juni 2009 profitieren.

Tradegate: künftig als regulierte Börse

Die Börsenaufsichtsbehörde des Landes Berlin hat der Betreibergesellschaft Tradegate Börsenservice GmbH die Erlaubnis zur Errichtung und zum Betrieb einer Wertpapierbörse erteilt. Die bereits bestehende multilaterale Handelsplattform (MTF) wird damit zum regulierten Markt im Sinne der EU-Finanzmarktrichtlinie MiFID. Die Betreibergesellschaft will noch im Laufe des Jahres als "Tradegate Börse Berlin" umfirmieren.

Gleichzeitig wurde die Produktpalette des Handelsplatzes deutlich ausgeweitet. Zusätzlich zu den zirka 3 500 Aktiengattungen, die bereits seit rund acht Jahren auf Tradegate gehandelt werden, wird ab sofort auch der Handel in festverzinslichen Wertpapieren und Publikumsfonds angeboten.

Eurex: Silber-Derivate

Die deutsch-schweizerische Terminbörse Eurex erweitert ihre Produktpalette an Derivaten auf Einzelrohstoffe ab dem 15. Juni 2009 um neue Futures und Optionen auf Silber. Im Gleichklang mit den kürzlich gestarteten Gold-Derivaten handelt es sich auch bei den Silber-Produkten um auf US-Dollar lautende Kontrakte mit Barausgleich.

Die Silber-Kontrakte seien dabei primär eine Ergänzung zum bestehenden OTC-Markt, so die Deutsche-Börse-Tochter. Sie sind insbesondere an Kunden gerichtet, die bevorzugt oder ausschließlich in Kontrakte mit Barausgleich anlegen wollen. Nur bei einem kleinen Teil von Termingeschäften komme es zur physischen Lieferung, so wird hervorgehoben. Mit den bar abgerechneten Kontrakten will Eurex sowohl den Anforderungen der Teilnehmer an den Spot-Märkten als auch den Finanzmarktteilnehmern gerecht werden.

Vom Tag der Auflegung an sollen Market Maker für Liquidität im Orderbuch sorgen. Für bilateral ausgehandelte Transaktionen stehen gleichzeitig das Straight-Through-Processing, eine einheitliche Plattform und eine zentrale Clearingstelle zur Verfügung, wodurch das Kontrahentenrisiko reduziert werde. Um Anreize für OTC-Transaktionen zu schaffen, wurde für die neuen Produkte eine Mindestgröße für OTC Block Trades von einem Kontrakt festgelegt. Das zentrale Clearing erfolgt über Eurex Clearing.

Corporate Action Forecast

Die Deutsche Börse hat mit dem Index Corporate Action Forecast ihr Angebot im Bereich des Datengeschäfts ausgebaut. Der neue Dienst bietet gebündelt Informationen über anstehende Kapitalmaßnahmen und deren Auswirkungen auf eigene Indizes der Börse.

Das neue Angebot soll detaillierte Informationen zu bevorstehenden Kapitalmaßnahmen wie Dividendenauszahlungen, Aktiensplits oder Spin-Offs einschließlich Währungsinformationen liefern. Mit dem Datenservice können tägliche Prognosen zu allen Kapitalmaßnahmen abonniert werden, welche die Indexfamilien Dax, Dax-plus oder Dax-global betreffen. Die entsprechenden Daten stehen in der Regel bereits zehn Tage vor dem jeweiligen Ereignis zur Verfügung, heißt es vom Anbieter, spätestens drei Tage vor Inkrafttreten werden die Daten zusätzlich von der Deutschen Börse validiert.

Mit dem Corporate Action Forecast sollen sich Marktteilnehmer, die Indizes der Deutschen Börse abbilden, frühzeitig auf anstehende Veränderungen der Indexparameter einstellen. Der Mehrwert soll vor allem in der Qualität der validierten Informationen sowie der Einstufung der Auswirkungen auf den entsprechenden Index liegen.

European Directors' Dealings

Die Deutsche Börse erweitert ihren Datenservice European Directors' Dealings (EDD) um sieben weitere Länder. Geprüfte und einheitliche Daten zu Insider-Transaktionen sind nun auch aus Estland, Finnland, Lettland, Litauen, Polen, Portugal und Tschechien verfügbar.

Seit September vergangenen Jahres bietet der Geschäftsbereich Market Data & Analytics bereits Informationen zu Insider-Transaktionen aus Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Schweden, Spanien, aus der Schweiz und dem Vereinigten Königreich.

Geschäfte von Vorständen, Aufsichtsräten und ihren jeweiligen Angehörigen mit Wertpapieren der eigenen Aktiengesellschaften werden im Rahmen des Programms erhoben, bereinigt, verifiziert und in standardisiertem Format zur Verfügung gestellt, so der Handelsplatzbetreiber.

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