Börsen

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Deutsche Börse: Partner aus Taiwan

Die Deutsche Börse und GreTai Securities Market (GTSM) aus Taiwan haben eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. 1994 als gemeinnützige Organisation gegründet, versteht sich GTSM als nichtstaatliche taiwanesische Aufsichtsbehörde, deren Zweck in der Förderung und Überwachung der taiwanesischen Sekundärmärkte für Aktien, festverzinsliche Wertpapiere und Derivate im KMU-Segment (kleine und mittelständische Unternehmen) liegt. Laut einem nun ausgehandelten Memorandum of Understanding wollen beide Parteien in einen Informationsaustausch eintreten mit dem Ziel, die weitere Entwicklung der jeweiligen Finanzmärkte zu fördern. Dabei sollen Wissen und Informationen über verschiedene Geschäftsbereiche und regulatorische Entwicklungen geteilt werden.

Zudem ist geplant, weitere Möglichkeiten der Kooperation in den Bereichen Handel und Listing zu erörtern. Die Deutsche Börse wertet die Vereinbarung als Schritt zur Ausweitung ihrer Aktivitäten in Asien. Und ihr neuer Partner sieht darin einen Schritt in der generellen Ausrichtung, über den Anschluss an internationale Netzwerke und Kooperationen neue Expetise zu gewinnen und gemeinsam innovative Lösungen voranzutreiben.

Eurex: neue Handelsarchitektur

Der Eurex-Börsenrat hat Ende Juni einstimmig der geplanten Einführung einer neuen Handelsarchitektur zugestimmt. Er verspricht sich von der Maßnahme eine Minimierung der Latenz, eine Maximierung des Daten-Durchsatzes, stärkere Flexibilität und ein hohes Maß an Zuverlässigkeit. Die Einführung erfordert freilich darüber hinaus allerdings noch eine vom Eurex-Börsenrat zu beschließende Änderung der Börsenordnung. Ab Dezember 2012 soll die Migration erfolgen, wobei die Produkte sukzessive in vier Schritten vom derzeitigen auf das neue System überführt werden sollen.

Seit Ankündigung des Systemwechsels, so schildert die Eurex das Procedere, gab es einen ausführlichen Konsultationsprozess mit ihren rund 430 Teilnehmerfirmen und wichtigen Software-Vendoren. Auf positive Resonanz sei dabei unter anderem der Ansatz, die derzeit von Eurex verwendete Miss-Infrastruktur und die Values API Schnittstelle abzuschaffen und durch Standardschnittstellen basierend auf Fast und FIXML zu ersetzen.

Auch an den vorgesehenen neuen Funktionalitäten für den Strategie- und Spread-Handel wird besonderes Interesse registriert. Eine Simulationsumgebung soll den Teilnehmern ab Ende August zur Verfügung stehen. Das neue System wird vollständig intern entwickelt und basiert auf der unternehmenseigenen globalen Handelsarchitektur der Gruppe Deutsche Börse, die bereits bei der International Securities Exchange (ISE) im Einsatz ist.

Düsseldorf: Freiverkehr neu segmentiert

Im Rahmen einer Neusegmentierung des Freiverkehrs hat die Börse Düsseldorf das Qualitätssegment "Primärmarkt" eingeführt. Die Börse will diesen Schritt unter anderem als Reaktion auf die Schließung des First Quotation Boards der Börse Frankfurt und die Bedürfnisse der Marktteilnehmer verstanden wissen. Der Primärmarkt erfüllt die von verschiedenen Obergerichten an die Ausgestaltung von Qualitätssegmenten gestellten Anforderungen und soll für Aktienemittenten im regulierten Markt die Möglichkeit eröffnen, auch ohne Abgabe eines Kaufangebots in den Freiverkehr zu wechseln.

Der Primärmarkt ist gleichwertig mit dem m:access der Börse München oder dem Entry Standard der Börse Frankfurt. Emittenten, auch solche des zum Jahresende schließenden Frankfurter First Quotation Boards, können mit Prospekt oder in bestimmten Fällen auch mit einem Exposé Einbeziehungsanträge stellen. Bei der Antragstellung muss der Emittent folgende Voraussetzungen erfüllen:

- Der Sitz des Emittenten muss sich in einem Mitgliedstaat der EU oder einem Staat mit vergleichbarer Rechtsordnung befinden.

- Es muss ein Grundkapital von mindestens 250000 Euro oder einem vergleichbaren Betrag in einer anderen Währung vorhanden sein. - Der Nennbetrag oder rechnerische Anteil je Aktie am Grundkapital muss mindestens ein Euro betragen oder einen vergleichbaren Betrag in einer anderen Währung, und

- es muss eine operative Geschäftstätigkeit über die letzten drei Jahre vorliegen, mit einem positiven Ergebnis der beiden letzten Geschäftsjahre.

Neben den Listingvoraussetzungen müssen die Unternehmen zusätzliche Transparenzvorschriften und Folgepflichten für den Primärmarkt einhalten (Quasi-Ad-hoc-Pflicht, Unternehmenskalender, Jahresfinanzbericht (spätestens nach sechs Monaten), Halbjahresfinanzbericht (spätestens nach drei Monaten) Unternehmenskurzportrait (jährlich zu erneuern).

EEX: eigene Gesellschaft für Erdgasgeschäft

Die European Energy Exchange (EEX) gliedert den Spot- und Terminmarkt für Erdgas in eine eigene Gesellschaft aus. Diese wird als 100-prozentige Tochter mit dem Namen "EGEX European Gas Exchange" gegründet. Durch Kooperation mit Partnern sollen der Erdgashandel an der EEX in den bestehenden wie in neuen Marktgebieten gefördert und das Angebot an Handelsprodukten und Marktpreisinformationen auf das europäische Ausland ausgedehnt werden. Die Aktionäre stimmten auf der Hauptversammlung am 21. Juni der Ausgliederung der Gasmärkte zu. Der Aufsichtsrat hat ebenfalls seine Zustimmung erteilt, sodass die "EGEX" vorbehaltlich der Genehmigung durch die Börsenaufsichtsbehörde rückwirkend zum 1. Januar 2012 ihren Betrieb aufnehmen kann.

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