Geldvermögen wächst spürbar langsamer

Quelle: pixabay.com

In den vergangenen beiden Jahren sorgten die sehr hohe Ersparnis der Bürger und teils hohe Aktienkursgewinne für kräftige Anstiege des privaten Geldvermögens um 6,7 Prozent beziehungsweise 8,4 Prozent. Das ist 2022 nicht zu erwarten. Zum einen herrscht große Unsicherheit aufgrund der nicht absehbaren Folgen des Ukraine-Kriegs, was die Wirtschaft und die Aktienkurse belastet. Zum anderen holen die Verbraucher ihren während der Corona-Pandemie aufgestauten Konsum nach. Entsprechend rechnet DZ Bank Research mit einem Vermögensaufbau von „nur“ noch 2,3 Prozent im laufenden Jahr. Die Sparquote, die 2021 noch über 15 Prozent betragen hat, wird sich den Schätzungen zufolge wieder bei rund 10 Prozent nahe des Durchschnittniveaus einpendeln. Trotzdem wird bis Jahresende voraussichtlich die 8 Billionen Euro-Grenze beim Geldvermögen überschritten werden. Für das kommende Jahr rechnen die Analysten bei weiterhin normaler Sparquote und positiven Bewertungseffekten an den Kapitalmärkten mit einem Zuwachs des Geldvermögens um 5,3 Prozent auf rund 8,4 Billionen Euro.

Keine Sorgen macht sich DZ Bank Research trotz steigender Zinsen und weiterer Risiken für den Aktienmarkt um die neue Aktienkultur in Deutschland. Diese wird intakt bleiben. Stabilisierend auf den Trend wirkt, dass erstens viele der verstärkt jungen Erstanleger zu einem Zeitpunkt eingestiegen sind, als das Kursniveau noch vergleichsweise niedrig war, zweitens vor allem auch in ETFs, Aktien- und Mischfonds investiert wird, die eine breitere Risikostreuung bieten, und drittens schließlich regelmäßige Fondssparpläne verstärkt Einsatz finden. Allein in der Zeit von Ende 2019 bis Ende 2021 stieg die Zahl der Wertpapierdepots um 4,4 Millionen auf fast 28 Millionen. Gleichzeitig erfreut sich die Anlage in Aktien und vor allem in Investmentfonds wachsender Beliebtheit. Legten die Privathaushalte 2019 noch rund 54 Milliarden Euro frisches Geld in diesen beiden Anlagekategorien an, waren es 2020 bereits 93 Milliarden Euro und im letzten Jahr dann 139 Milliarden Euro. Fondssparpläne haben inzwischen bei vielen privaten Haushalten die früher beliebten Banksparpläne abgelöst. Trotz kriegsbedingter Aktienkurseinbrüche Anfang März fiel die Neuanlage in Fonds nach BVI-Angaben im ersten Quartal dieses Jahres zwar schwächer aus, blieb insgesamt aber positiv.

Die vollständige Studie finden Sie in unserem Research-Bereich.   

Noch keine Bewertungen vorhanden


X