Kreditvergabe widersteht schrumpfender Wirtschaftsleistung

Quelle: Deutsche Bank

Die Kreditvergabe an Unternehmen und Selbstständige in Deutschland hat sich auch im zweiten Quartal sehr dynamisch entwickelt. Das ausstehende Volumen legte gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 5,6 Prozent auf 25,5 Mrd. Euro zu, teilte Deutsche Bank Research mit. Auf 12-Monats-Sicht stand damit ein Plus von um statistische Brüche bereinigte 5,6 Prozent zu Buche. Das ist der beste Wert seit der Dotcom-Blase vor 20 Jahren. Davon profitierten mit einer einzigen Ausnahme, dem Handel, sämtliche Branchen, insbesondere aber Wohnungsunternehmen, Telekom/Beratung/Werbung und Maschinenbau/Auto. Bei Letzteren und im ebenfalls gut laufenden Geschäft mit der Chemie entfiel allerdings ein Großteil des Anstiegs auf kurzfristige Kredite, mit denen manche Unternehmen aus diesen konjunktursensiblen Industriezweigen möglicherweise versuchen, zunehmende Cashflow-Probleme zu kompensieren. Das deutet eine künftige Verlangsamung der Kreditexpansion an. Unter den Bankengruppen war eine gewisse Konvergenz zu verzeichnen – das Wachstum der Auslandsbanken schwächte sich ab, das der einheimischen Kreditbanken und Förderbanken beschleunigte sich dagegen. An die Spitze schoben sich die Großbanken.

Das Zinsniveau geriet von März bis Juni angesichts der sich abzeichnenden noch expansiveren Geldpolitik der EZB einmal mehr unter Druck. Die Zinsen für neue Kredite sowohl an Selbstständige und Personengesellschaften als auch an Kapitalgesellschaften mit einer Zinsbindung von über fünf Jahren erreichten neue Rekordtiefstände von 1,9 Prozent bzw. 1,4 Prozent. Zinsen für Kredite mit einer Zinsbindung von 1 bis 5 Jahren fielen im Durchschnitt auf 1,6 Prozent, für Kredite mit einem Volumen von über 1 Mill. Euro ) auf 1 Prozent.

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