Ratingagentur DBRS sorgt sich um italienische Banken

Die Ratingagentur DBRS hält die italienischen Banken im Falle anhaltender Turbulenzen an den Kapitalmärkten für anfällig.

Eine längere Zeit von Börsenschwankungen und hohen Risikoaufschlägen könne für sie eine Herausforderung sein, teilten die kanadischen Bonitätswächter am Freitag mit. Unter anderem dürften dann das Geschäftsvertrauen und das Kreditwachstum beeinträchtigt werden. Vorläufig scheinen aus DBRS-Sicht aber die Gefahren für die Finanzstabilität eingedämmt, die durch den Rendite-Anstieg bei den italienischen Staatsanleihen ausgelöst worden seien. DBRS gehört zu den vier Agenturen, auf sich die EZB bei der Bewertung von Anleihen im Rahmen ihres billionenschweren Kaufprogramms stützt.

Die Ratingagentur rechnet kurzfristig mit keiner starken Belebung der Konjunktur in Italien. Künftig gehe es vor allem darum, ob die Regierung mit ihrer Politik das Wirtschaftwachstum unterstützen und nicht bremsen werde. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stagnierte in Italien im dritten Quartal zum Vorquartal. Weder der Außenhandel noch die Binnennachfrage lieferten Impulse.

Italiens Regierung aus rechter Lega und populistischer 5-Sterne-Bewegung liegt mit ihren Haushaltsplänen mit der EU-Kommission über Kreuz. Sie peilt für 2019 eine Neuverschuldung von 2,4 Prozent der Wirtschaftsleistung an. Das ist drei Mal so viel wie es die Vorgängerregierung geplant hatte. Die neue Koalition will das Wachstum der drittgrößten Volkswirtschaft im Euro-Raum unter anderem mit Steuersenkungen und höheren Sozialausgaben ankurbeln. Die EU-Kommission fordert ein niedrigeres Defizit, die Finanzmärkte fürchten eine neue Schuldenkrise in Europa. Italien ist nach Griechenland der am höchsten verschuldete Staat in der Euro-Zone.

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