Bankenchronik Ausgabe 3/2019

9. Januar 2019 bis 23. Januar 2019

Die R+V Lebensversicherung AG ist neuer Konsortialpartner der Versorgungswerk der Presse GmbH. Damit können seit Anfang 2019 der genossenschaftliche Versicherer und die Volks- und Raiffeisenbanken als seine Vertriebspartner die Produkte der Presse-Versorgung bundesweit anbieten. Zu den Angeboten des Versorgungswerks der Presse zählen neben der betrieblichen Altersversorgung (bAV) auch Produkte wie private Rentenversicherungen, Riester- und Basis-Rente (Rürup-Rente) sowie ergänzende Bausteine wie eine Berufsunfähigkeitsabsicherung oder eine Pflege-Rente. Zum Versicherungskonsortium gehören die Allianz (Konsortialführer), HDI und AXA und - sobald die Zustimmung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) erteilt ist - die R+V.

Die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe plant im Verlauf des Jahres 2019 den sukzessiven Aufbau einer Niederlassung und eines Beratungsteams mit regionalem Know-how in Hamburg. Mit dem neuen Standort will die Helaba-Tochter die Wachstumspotenziale in Norddeutschland besser ausnutzen und die in der Region mit ihr kooperierenden rund 40 Sparkassen vor Ort in der Akquisition und Betreuung von vermögenden Privatkunden und Familienunternehmern unterstützen. Organisatorisch soll das in Teilschritten aufgebaute Team in Hamburg als Niederlassung der Frankfurter Bankgesellschaft (Deutschland) AG, der 100-prozentigen Tochtergesellschaft des Teilkonzernführers Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG, fungieren.

Die im Herbst 2018 als Joint Venture der Helaba Digital und Lucht Probst Associates (LPA) in Betrieb gegangene Kommunalkreditplattform komuno ist ab Jahresanfang 2019 auch für alle Bankinstitute außerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe verfügbar. Institute können sich ebenso für die Nutzung der Plattform anmelden wie Städte, Gemeinden und Landkreise, um Ausschreibungen für Investitions- und Kassenkredite zukünftig ausschließlich digital durchzuführen. Für den Sparkassenbereich wird an der Entwicklung einer Schnittstelle zwischen der Plattform und dem Kernbanksystem der Gruppe OS-Plus gearbeitet, die Mitte des Jahres verfügbar sein soll.

Die Main First Asset Management und Ethenea Independent Investors bündeln ihre Vertriebsunterstützung in der neugegründeten Gesellschaft Fenthum mit Sitz in Luxemburg. Die Betreuung institutioneller Investoren sowie die individuelle Mandatsbetreuung für Deutschland und Österreich soll bei Main First bleiben.

Die Apo Asset Management, Tochtergesellschaft der Deutschen Apotheker- und Ärztebank und der Deutschen Ärzteversicherung, erwirbt einen Anteil von 25,1 Prozent an der Fondsboutique Medical Strategy. Letztere soll als Unternehmen eigenständig bleiben, sowohl bei der Anlagephilosophie als auch bei der Geschäftsführung. Während Medical Strategy mit einem verwalteten Anlagevermögen von rund 500 Millionen Euro vor allem in kleine und mittelgroße innovative Biotechnologie- und Pharmaunternehmen investiert, konzentriert sich Apo Asset auf Medizintechnik, Digital Health und Dienstleister. Zusammen versprechen sich die Unternehmen durch ein Netzwerk mit über 20 Fondsmanagern, wissenschaftlichen Beratern und Marktanalysten Synergien am Markt für globale Gesundheitsfonds.

Die Landesbank Baden-Württemberg hat angekündigt, im Frühjahr 2019 die Marke "Rheinland-Pfalz Bank" einzustellen und im Unternehmenskundengeschäft bundesweit unter der Marke LBBW aufzutreten. In Baden-Württemberg läuft das mittelständische Unternehmenskundengeschäft weiterhin unter dem Namen BW-Bank. Das Privatkundengeschäft und das Private Vermögensmanagement (PVM) des LBBW-Konzerns firmieren bereits seit dem vergangenen Jahr deutschlandweit unter der Marke BW-Bank.

Der chinesische Online-Zahlungsdienstleister Alipay hat in Luxemburg eine Lizenz für elektronische Zahlungsdienstleister (eletronic money institutions) erhalten. Das Unternehmen will dort seinen Hub für das Geschäft mit Kunden aus der Europäischen Union aufbauen und im Rahmen der EU-Passporting-Regel Kunden in der gesamten EU bedienen.

Für rund 22 Milliarden US-Dollar will der amerikanische Finanzdienstleister Fiserv den Zahlungsabwickler First Data erwerben. Der Abschluss der vom Board of Directors beider Häuser einvernehmlich beschlossenen Transaktion wird in der zweiten Hälfte des Jahres 2019 erwartet und unterliegt zuvor noch den behördlichen Genehmigungen und der Zustimmung der Aktionäre.

Die Wettbewerbsbehörde der Europäischen Kommission hat den weltweiten Karten- und Zahlungsdienstleister Mastercard mit einer Strafzahlung von 570,566 Millionen Euro belegt. Dem Unternehmen wird in dem schon länger laufenden Verfahren bis zum Jahre 2015 ein Verstoß gegen die EU-Wettbewerbsvorschriften vorgeworfen, der über viele Jahre Händlern und Verbrauchern günstigere Konditionen verwehrt habe. Aufgrund der Bereitschaft von Mastercart zur Zusammenarbeit im Zuge der Ermittlungen ist die Strafe laut Angaben der Kommission um 10 Prozent niedriger ausgefallen.

Die Einheit der spanischen Santander in Großbritannien hat Ende Januar bekannt gegeben, das dortige Filialnetz um 140 auf künftig 614 Standorte zu reduzieren. Künftig soll es eine Kombination größerer, vielfach neu gestalteter Filialen und eine verbesserte Technologie zur Unterstützung lokaler Unternehmen und Kunden sowie kleinere Filialen geben. Für die 1 270 betroffenen Mitarbeiter soll unter Einbindung der Gewerkschaften nach Lösungen gesucht werden. Begründet wird die Maßnahme mit einem geänderten Kundenverhalten: In den vergangenen drei Jahren ist die Zahl der über die Niederlassungen abgewickelten Transaktionen um 23 Prozent zurückgegangen, während die Transaktionen über digitale Kanäle um 99 Prozent gestiegen sind.

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