BILANZBERICHTE

Hannoversche Volksbank / Volksbank Stuttgart / Mainzer Volksbank

Hannoversche Volksbank

Bilanzsumme um 6,0% ausgeweitet - Personalbestand leicht auf 1 032 gesunken - Kundeneinlagen steigen um 5,9% - Kreditbestand prozentual fast zweistellig gewachsen - Zinsüberschuss um 5,4% erhöht - Provisionsüberschuss ebenfalls fast zweistellig gestiegen - Personalkosten um 2,04% geklettert - Ergebnis vor Bewertung um 7,2% verbessert - Jahresüberschuss 5,35% höher als 2018 - 5,5% Dividende - Cost Income Ratio verbessert auf 64,8%

Über ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2019 berichtet die Hannoversche Volksbank. Es war das 160. Geschäftsjahr des genossenschaftlichen Instituts. Das Jahr stand ganz im Zeichen der Fusion mit der Volksbank Hildesheimer Börde. Der Vorstand bezeichnet den Verlauf des Zusammenschlusses als "reibungslos". Im letzten Jahr konnte die Bank nahezu 6 000 Neukunden und fast 4 400 neue Mitglieder gewinnen. Ännähernd 126 000 Menschen aus der Wirtschaftsregion Hannover-Hildesheim-Celle sind nun Mitglied der Hannoverschen Volksbank.

Die Bilanzsumme der Bank kletterte von 6,2 Mrd. Euro im Vorjahr um 6,0% auf 6,6 Mrd. Euro. Noch deutlicher stieg die Summe der bilanziellen Einlagen und der vermittelten Gelder (Kundenwertvolumen), das von 7,3 Mrd. Euro auf 8,0 Mrd. Euro und damit um 9,6% stieg. Die Bank gehört damit nach eigenen Angaben zu den zehn größten Volks- und Raiffeisenbanken. Aktuell beschäftigt sie 1 032 Mitarbeiter und betreibt 47 Geschäftsstellen sowie 39 SB-Center und hat im Berichtsjahr 6 000 neue Kunden gewonnen.

Auf der Passivseite der Bilanz wuchsen die Kundeneinlagen um 277 Mill. Euro beziehungsweise 5,9% auf mehr als 5,0 (4,7) Mrd. Euro. Noch deutlich stärker wuchsen auf der Aktivseite die herausgegebenen Kredite. Der Bestand wächst dynamisch um 9,7% oder 419 Mill. Euro auf 4,7 (4,3) Mrd. Euro. Die Hannoversche Volksbank begründet das vor allem durch die traditionelle Kundschaft des Instituts, dem privaten und gewerblichen Mittelstand. Dieser habe stark investiert.

Die Kreditneuzusagen beliefen sich auf 1,3 Mrd. Euro. Ein Schwerpunkt lag demnach bei den gewerblichen Finanzierungen in der Wohnungswirtschaft sowie in 3 150 privaten Baufinanzierungenmit einem Volumen von rund 555 Mill. Euro. Konsumentenkredite vermittelte die Bank innerhalb der genossenschaftlichen Finanzgruppe an die Team-Bank. Der Bestand stieg 2019 um 3,2 Mill. Euro auf 107,8 Mill. Euro.

Die Ertragslage des Instituts hat sich 2019 verbessert. Mit 5,4% konnte der in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung ausgewiesene Zinsüberschuss spürbar auf 134,4 (127,5) Mill. Euro gesteigert werden. Das führt die Bank insbesondere auf die Ausweitung des Zinsgeschäfts zurück. Allerdings weisen die Hannoveraner darauf hin, dass sie unter den aktuellen Rahmenbedingungen mit einem rückläufigen Zinsergebnis rechnen. Das versucht die Volksbank mit Kostensenkungen und einer Wachstumsstrategie abzufangen. Viel deutlicher fiel prozentual gesehen der Anstieg des Provisionsüberschusses aus, der vor allem durch ein starkes Wertpapier- und Vermittlungsgeschäft um 9,1% von 41,2 Mill. Euro im Vorjahr auf 45,0 Mill. Euro stieg.

Neben den Erträgen sind allerdings auch die Kosten gestiegen. Obwohl der Personalbestand im Berichtsjahr um 1,81% auf 1 032 (1 051) fiel, steigen die Personalaufwendungen um 1,36 Mill. Euro beziehungsweise 2,04% auf 67,88 (66,52) Mill. Euro. Das entspricht jedoch den Planungen des niedersächsischen Instituts. Die Sachaufwendungen inklusive Abschreibungen stiegen recht deutlich um 6,53% oder 2,78 Mill. Euro auf 45,38 (42,60) Mill. Euro. Als Gründe für den Anstieg führt die Hannoversche Volksbank erhöhte regulatorische Aufwendungen, Kosten für die Fusion sowie die Unterstützung der bundesweiten Digitalisierungsoffensive der Volks- und Raiffeisenbanken an.

In der Summe der Zahlen führt das dazu, dass sich das Betriebsergebnis vor Bewertung verbessert hat. Es stieg um 4,2 Mill. Euro beziehungsweise 7,2% auf 62,2 (58) Mill. Euro. Das entspricht 0,96% der Bilanzsumme. Unter dem Strich blieb ein Jahresüberschuss von 16,34 (15,51) Mill. Euro. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einer Steigerung um 5,35% oder 0,83 Mill. Euro. Die Bank wird daher wieder eine Dividende in Höhe von 5,5% zahlen. Ebenfalls verbessert hat sich auch die Cost Income Ratio der Genossenschaftsbank. Sie sank von 65,4% im Jahr 2018 auf 64,80%.

Im Wertpapiergeschäft haben die Neuanlagen um 71,9 Mill. Euro zugelegt. Das führt die Hannoversche Volksbank auf eine aktive Kundenbetreuung zurück. Die Kursgewinne führten zu Zuwächsen von 293,9 Mill. Euro, sodass die Werte in den Depots insgesamt um 365,8 Mill. Euro auf 2,3 Mrd. Euro stiegen. Die gesamten Geldanlagen, die Kunden der Bank außerhalb der Bilanz im Wertpapier- und Fondsgeschäft sowie bei Verbundpartnern der Hannoverschen Volksbank getätigt haben, wiesen zum Ende des letzten Jahres 3,0 Mrd. Euro aus.

Volksbank Stuttgart

Bilanzsumme um 6,1% auf 7,5 Mrd. Euro erhöht - überdurchschnittliche Zuwächse im Kundengeschäft - Zahl der Mitglieder um 1,7% gestiegen - Kundeneinlagen auf 6,1 Mrd. Euro geklettert - Zinsüberschuss deutlich gesunken - Provisionsüberschuss um 8,1% angewachsen - allgemeine Verwaltungskosten um 2,3 Mill. Euro gesenkt - Bewertungsergebnis um 5,7% abgeschmolzen

Zum Stichtag am 31. Dezember 2019 konnte die Volksbank Stuttgart ihre Bilanzsumme um 6,1% auf knapp 7,5 Mrd. Euro steigern. Das Institut führt das nahezu ausschließlich auf überdurchschnittliche Zuwächse im Kundengeschäft zurück. Die Zahl der Mitglieder stieg um 1,7% auf 176 435 an. Damit steht die Bank nach eigenen Angaben weiterhin an erster Stelle im Bundesland Baden-Württemberg. Die Kundeneinlagen legten im Jahr 2019 mit 6,9 Prozent auf etwa 6,1 Mrd. Euro stärker als geplant zu. Darüber zeigt sich das Institut angesichts des Zinsumfelds nur bedingt erfreut. Die Volksbank Stuttgart führt den Anstieg in erster Linie auf die erhöhte Sparquote zurück.

Eher heterogen hat sich die Ertragslage entwickelt. Die negativen Auswirkungen der Monetärpolitik blieben auf das Zinsergebnis unverändert spürbar, weshalb die Begrenzung der Kosten bei paralleler Verbesserung der Provisions- und Dienstleistungserträge auch für die kommenden Jahre gelte. Der Zinsüberschuss fiel recht deutlich um 7% auf 124,3 Mill. Euro. Die Volksbank Stuttgart verspürte 2019 ein ungebrochenes Interesse der Anleger an Immobilien, aber zunehmend auch an Kapitalmarktprodukten wie Aktien- und Immobilienfonds sowie fondsbasierten Anlagen im Versicherungsmantel. Im Berichtsjahr hat sich sowohl der Absatz von Aktien- und Immobilienfonds als auch der direkte Aktienhandel der Kunden deutlich erhöht und damit positiv auf den Provisionsüberschuss ausgewirkt. Aber auch die Immobilienvermittlung sowie das Bausparen als Zinssicherungsinstrument trugen maßgeblich zum verbesserten Provisionsergebnis bei.

Bei den Immobilien begrenzte weiterhin das kaum verfügbare Angebot in gesuchten Lagen die Zahl möglicher Transaktionen. Dennoch konnten 2019 141 Objekte mit einem Gesamtwert von 63 Mill. Euro den Besitzer wechseln. Dadurch kletterte der Provisionsüberschuss um 8,1% auf 44,3 Mill. Euro. Im Vorjahr betrug dieser 41 Mill. Euro.

Dank eines konsequenten Kostenmanagements blieben die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen (Personal- und Sachkosten) mit 105,7 Mill. Euro etwa 2,3 Mill. Euro unter dem Vorjahr. Da die negativen Auswirkungen der Geldpolitik auf das Zinsergebnis unverändert spürbar bleiben, werde die Begrenzung der Kosten bei paralleler Verbesserung der Provisions- und Dienstleistungserträge auch für die kommenden Jahre ein wichtiges Ziel für die Volksbank Stuttgart sein.

Dadurch ging auch das Ergebnis nach Bewertung um 5,7 Prozent auf 47,6 Mill. Euro zurück. Vor Bewertung verhielt es sich ähnlich, es ging um 6,2% auf 52,4 Mill. Euro zurück. Den Gewinn wollen die Stuttgarter verwenden, um das Eigenkapital zu stärken und eine Dividende zu zahlen. Über die Höhe hat das genossenschaftliche Institut jedoch noch nichts mitgeteilt.

Mit einem Mix aus veränderten Öffnungszeiten und einem zentralen Kundendialog-Center gelingt es der Genossenschaftsbank beispielsweise, auch Standorte mit geringerer Kundenfrequenz wirtschaftlich zu betreiben. An zehn Standorten sei dies aber auch in dieser Form nicht mehr möglich. Daher will die Volksbank Stuttgart sieben davon im Februar in eine Selbstbedienungsfiliale umwandeln, drei Filialen sollen vollständig aufgegeben werden.

Mainzer Volksbank

Bilanzsumme um 6,3% verlängert - Kundenkredite auf 5,297 Mrd. Euro gesteigert - Kundeneinlagen um 332 Mill. Euro angewachsen - betreutes Kundenvolumen bei 7,487 Mrd. Euro - Zinsüberschuss auf 111 Mill. Euro verbessert - Provisionsüberschuss erstmals über 40 Mill. Euro - Verwaltungsaufwand um 0,3% erhöht - Cost Income Ratio um 2,7 Prozentpunkte auf 59,8% verbessert - Betriebsergebnis vor Bewertung um 12,2% in die Höhe geschnellt - Bilanzgewinn unverändert gegenüber dem Vorjahr

In den vergangenen Jahren hat sich die Mainzer Volksbank mit Entscheidungen, wie der Neustrukturierung des Filialnetzes, dem Ausbau großer Regionalcenter und der Bündelung der Beratungskompetenz, auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet. Nach Einschätzung der Volksbank zeigt das jetzt Wirkung, denn die größte rheinland-pfälzische Volksbank zeigt sich zufrieden mit dem Geschäftsverlauf im Jahr 2019. So haben die Mainzer die Bilanzsumme um 6,3% oder 397 Mill. Euro auf 6,724 Mrd. Euro ausgeweitet.

Auf der Aktivseite der Bilanz konnten die Kredite an Kunden um 4,6% beziehungsweise 233 Mill. Euro auf 5,297 Mrd. Euro gesteigert werden. Demgegenüber stand auf der Passivseite der Bilanz ein Anstieg der Kundeneinlagen um 332 Mill. Euro oder 6,4%. Das betreute Kundenvolumen des Instituts lag 2019 insgesamt bei 7,487 Mrd. Euro.

Erfreulich zeigte sich insgesamt gesehen die Ertragslage der Mainzer Volksbank. Den Zinsüberschuss konnte das Institut um 3,7% auf 111 (107,1) Mill. Euro verbessern. Dies führte bei der Bruttozinsspanne zu einer nur moderaten Senkung um 0,02 Prozentpunkte auf 1,68 Prozent. Der Provisionsüberschuss stieg prozentual mit 8,14% nochmals stärker und überstieg mit 40,5 Mill. Euro erstmals die Marke von 40 Mill. Euro. Maßgeblich verantwortlich waren dafür unter anderem ein starkes Wertpapiergeschäft, ebenso der Bereich Versicherungen sowie die Erträge aus dem Zahlungsverkehr. Der Zinsüberschuss bleibt damit aber mit Abstand wichtigste Ertragsquelle der Genossen.

Auf der Kostenseite zeigte sich die Mainzer Volksbank stabil. Der Verwaltungsaufwand stieg nur minimal um 0,3% von 86,9 Mill. Euro im Vorjahr auf 87,2 Mill. Euro. Ebenso auf annäherndem Vorjahresniveau blieb die Zahl der Mitarbeiter mit 951 (948) sowie die Zahl der Mitglieder mit 116 846 (116 623). Die Cost Income Ratio konnte 2019 von dem Genossenschaftsinstitut deutlich um 2,7 Prozentpunkte von 62,5% auf 59,8% verbessert werden. Das liegt relativ deutlich unter der Cost Income Ratio der hier auch besprochenen Hannoverschen Volksbank.

Sehr deutlich verbesserte sich das Betriebsergebnis vor Bewertung. Es kletterte mit 12,2% zweistellig auf 58,6 Mill. Euro, nachdem es im Vorjahr bei 52,3 Mill. Euro lag. In Verbindung mit der zusätzlichen Erweiterung der Vorsorgereserven der Bank liegt der sich ergebende Reingewinn vor Steuern bei 53,6 Mill. Euro. Das entspricht gegenüber dem Vorjahreswert von 53,0 Mill. Euro einer Steigerung um 1,3%. Das Eigenkapital soll sich daher - die positive Entscheidung der Vertreterversammlung im April 2020 vorausgesetzt - auf 667 Mio. Euro erhöhen, was einer Eigenkapitalquote von 16,2 Prozent entsprechen würde. Der Bilanzgewinn ist mit 10,3 Mio. Euro identisch zum Vorjahreswert.

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