BILANZBERICHTE

Sparkasse Fürth / Sparkasse Göttingen / Sparkasse Westerwald-Sieg

Aus der Ertragsrechnung der Sparkasse Fürth, Sparkasse Göttingen und der Sparkasse Westerwald-Sieg Quelle: Geschäftsberichte, Berechnungen der ZfgK

Sparkasse Fürth

Digitale Geschäftsstelle auch für Selbstständige - Zinsüberschuss um gut 4% rückläufig - plus 7,5% beim Provisionsüberschuss - Verwaltungsaufwendungen leicht gestiegen - Cost Income Ratio bei 64,3% - deutlicher Überschuss der Kundeneinlagen über die Kundenforderungen

Die Sparkasse Fürth ist eine rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz in Fürth. Mit 21 Geschäftsstellen, 14 SB-Geschäftsstellen und rund 670 Mitarbeitern ist die Sparkasse im Gebiet des Trägers aktiv, also dem Zweckverband Sparkasse Fürth. Mitglieder des Sparkassenzweckverbandes sind wiederum der Markt Ammerndorf, der Markt Cadolzburg, der Landkreis Fürth, die kreisfreie Stadt Fürth, die Gemeinde Großhabersdorf, die Stadt Langenzenn, der Markt Roßtal, die Gemeinde Seukendorf, die Stadt Stein, der Markt Wilhermsdorf und die Stadt Zirndorf. Eine Anfang 2018 für Privatkunden eröffnete Geschäftsstelle Digital mit einem umfassenden Betreuungsangebot über digitale Kontaktwege, steht ab dem laufenden Jahr auch für selbstständige Kunden zur Verfügung.

In der aktuellen Rangliste des DSGV wird die Sparkasse gemessen an der Bilanzsumme von 3,502 Mrd. Euro auf Rang 110 geführt und liegt damit in der gleichen Größenordnung wie die beiden anderen hier betrachteten Häuser. Auf Bayern bezogen stuft sich das Institut gemessen an der Durchschnittsbilanzsumme auf Rang 22 von insgesamt 65 Sparkassen ein. In ihrer Region sieht es sich im Wettbewerb mit fünf Genossenschaftsbanken (mit 18 Geschäfts-/SB-Stellen) sowie acht Groß- und Regionalbanken (mit insgesamt 16 Geschäfts-/SB-Stellen). Im Vergleich zum Vorjahr, so der Hinweis im aktuellen Geschäftsbericht, hat sich die Anzahl der mitarbeiterbedienten Geschäftsstellen der örtlichen Mitbewerber von 33 auf 29 reduziert.

In der Ertragsrechnung weist die Sparkasse einen Rückgang des Zinsüberschusses um 4,12% auf 62,88 Mill. Euro aus und betont dabei für das Berichtsjahr die Auswirkungen der seit Jahren anhaltenden Null- beziehungsweise Negativzinspolitik der EZB auf das Kundenkreditgeschäft und teilweise auf das zinsbedingte Eigengeschäft. Prozentual ist der Provisionsüberschuss zwar um 7,53% deutlich gestiegen, das Plus von 1,63 Mill. Euro auf 25,01 Mill. Euro konnte den Rückgang beim Zinsüberschuss um 2,7 Mill. Euro aber nicht ausgleichen. Gleichwohl stieg der Anteil des Provisionsertrages am Rohertrag auf 27,01% und fiel dementsprechend der Anteil des Zinsüberschusses auf 72,99%. Als ursächlich für die positive Entwicklung des Provisionsgeschäftes werden insbesondere steigende Erlöse aus dem Wertpapier- sowie dem Vermittlungsgeschäft (Immobilien, Bausparen und Versicherungen) genannt.

Nur vergleichsweise geringe Bewegungen zeigt das Berichtsjahr bei den Verwaltungsaufwendungen, die dank deutlicher geringerer Abschreibungen auf Sachanlagen um 0,52% auf 58,21 Mill. Euro gesenkt werden konnten. Den leichten Anstieg der Personalkosten um insgesamt 0,12% führt die Sparkasse wiederum auf zwei gegenläufige Entwicklungen zurück, nämlich einen leichten Anstieg der Gehälter (plus 0,35%) aufgrund von Tariferhöhungen, der durch eine gesunkene Anzahl der beschäftigten Mitarbeiter nahezu ausgeglichen werden konnte. Die Aufwendungen für Altersversorgung bewegten sich unverändert auf Vorjahresniveau. Die Sachkosten konnten im Vergleich zum Vorjahr mit minus 0,19% auf 16,79 Mill. Euro auf nahezu konstantem Niveau gehalten werden, die Abschreibungen haben sich um 13,42% auf 2,06 Mill. Euro deutlich verringert. Auf Basis der Betriebsvergleichswerte zur Unternehmenssteuerung hat die Sparkasse eine Cost Income Ratio von 64,3 (63,1)% ermittelt.

Das gesamte Bewertungsergebnis, so schreibt die Bank in ihrem Geschäftsbericht, fiel mit einem negativen Saldo von 14,2 Mill. Euro um 2 Mill. Euro günstiger aus als im Vorjahr. Dabei waren im Bewertungsergebnis Wertpapiergeschäft, entgegen der Erwartung im Vorjahresbericht, um 2,1 Mill. Euro höhere Belastungen zu verzeichnen. Das Bewertungsergebnis Kreditgeschäft hat sich positiv entwickelt und verbesserte sich, entgegen der Erwartung, um 2,3 Mill. Euro auf einen positiven Saldo von 1,3 Mill. Euro. Um 1,6 Mill. Euro auf einen positiven Saldo von 2,1 Mill. Euro reduziert hat sich das sonstige Bewertungsergebnis. Das Ergebnis aus der Veränderung der Vorsorgereserven fiel aufgrund niedrigerer Dotierung um 3,4 Mill. Euro geringer aus. Und das neutrale Ergebnis verbesserte sich um 1,3 Mill. Euro auf einen negativen Saldo von 5,4 Mill. Euro, wobei diese Entwicklung nach Angaben der Sparkasse im Wesentlichen aus dem im Jahr 2018 geringeren Aufwand für einmalige Closeout-Zahlungen zur vorzeitigen Schließung von Swaps zur Zinsbuchsteuerung resultiert.

Nach einer um 14,28% auf 8,25 Mill. Euro erhöhten Steuerposition weist die Sparkasse mit 3,35 (3,32) Mill. Euro einen gegenüber dem Vorjahr nahezu unveränderten Jahresüberschuss aus. Die gemäß § 26a Absatz 1 Satz 4 KWG offenzulegende Kapitalrendite, berechnet als Quotient aus Jahresüberschuss und Bilanzsumme, errechnet sie mit 0,09%.

Der Blick auf die Bilanzstruktur der Sparkasse Fürth zeigt auf der Aktivseite der Bilanz einen Anteil der Kundenforderungen an der Bilanzsumme von 65,32%, das ist der niedrigste Wert der drei hier betrachteten Sparkassen. Bei den Wertpapieranlagen erreicht sie mit 25,6 (26,43)% die höchste Quote. Die Passivseite wird bei allen drei Sparkassen stark von den Kundeneinlagen dominiert, bei der Sparkasse Fürth decken sie 78,22 (76,66)% der Bilanzsumme ab.

Personalien - Aufsichtsrat: Matthias Dießl (Vorsitzender ab 1. März 2019), Dr. Thomas Jung (Vorsitzender von 1. März 2018 bis 28. Februar 2019), Bernd Obst (Vorsitzender bis 28. Februar 2018), Jürgen Habel (stv. Vorsitzender), Matthias Dießl (stv. Vorsitzender bis 28. Februar 2019), Thomas Zwingel (stv. Vorsitzender), Bernd Obst (stv. Vorsitzender ab 1. März 2018), Dr. Joachim Schmidt (stv. Vorsitzender), Sepp Körbl (stv. Vorsitzender), Dr. Thomas Jung (stv. Vorsitzender bis 28. Februar 2018 und ab 1. März 2019); Vorstand: Hans Wölfel (Vorsitzender), Adolf Dodenhöft

Sparkasse Göttingen

Harte Kernkapitalquote um 22 Basispunkte auf 11,78% gesunken - Cost Income Ratio auf 71,5% erhöht - Beschäftigtenzahl weiter auf 614 gesunken - Bilanzsumme um 9,4% ausgeweitet - Jahresüberschuss im Jahresvergleich nahezu unverändert - Bezug des neuen Verwaltungsgebäudes

Das Kalenderjahr 2018 stand für die Göttinger Sparkasse im Zeichen ihres Neubaus. Im Jahr 2015 fiel die Entscheidung für einen Neubau des Verwaltungsgebäudes, das laut Geschäftsbericht im Jahr 2018 von der EBR Projektentwicklung an die Sparkasse übergeben wurde. Es soll im festgelegten Kostenplan bleiben. Allerdings war schon beim Einzug im Oktober 2018 ein Wasserschaden entstanden, den die Sparkasse jedoch nach eigener Einschätzung nicht selbst tragen muss. Zudem arbeitet die Sparkasse konzeptionell an einem innovativen Themenkonzept für eine neue Filiale in der Innenstadt. Die Gesamtzahl der Beschäftigten reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr von 628 auf 614 Mitarbeiter. Auch künftig verfolgt das Institut das Ziel einer sukzessiven und moderaten Personalreduzierung aufgrund natürlicher Fluktuation und durch vorgezogenen Ruhestand. In den letzten drei Monaten des Jahres 2018 hatte das Kreditinstitut nur noch einen Vorstand. Dieser konnte jedoch in dieser Zeit auf drei Vorstandsvertreter zurückgreifen.

Im vergangenen Jahr veränderte sich die Ertragslage der Sparkasse Göttingen gegenüber dem Vorjahr insgesamt nur wenig. So sanken die Zinserträge um 4,9% von 70,81 Mill. Euro auf 67,36 Mill. Euro. Deutlich überproportional konnte das Institut jedoch im Gegenzug die Zinsaufwendungen um 15,3% reduzieren. Die laufenden Erträge stiegen um 23,9% auf 5,89 Mill. Euro. Im Ergebnis erhöhte sich der Zinsüberschuss leicht um 0,4% auf 59,35 Mill. Euro. Der Anteil des Zinsüberschusses am Rohertrag stieg dadurch von 71,83% auf 72,23%. Die Kennzahl Zinsertrag in Prozent des Zinsaufwands verbesserte sich ebenfalls von 429,61% auf 482,18%, was knapp dem zweitbesten Wert der hier betrachteten drei Sparkassen entspricht. Während die Provisionsaufwendungen um 46,1% auf 1,23 Mill. Euro in die Höhe geschossen sind, blieben die Provisionserträge bei den Göttingern quasi unverändert (plus 7 000 Euro). Dadurch sank der Provisionsüberschuss um 1,6% auf 22,82 Mill. Euro. Dadurch ging der Anteil des Provisionsüberschusses am Rohertrag von 28,17% auf 27,77% zurück. Der Rückgang des Provisionsüberschusses hat damit den marginalen Anstieg des Zinsüberschusses vollständig aufgezehrt. Unter dem Strich fiel der Rohertrag dadurch leicht um 0,2% auf 82,17 Mill. Euro.

Insgesamt erhöhten sich die Verwaltungsaufwendungen um 2,28 Mill. Euro beziehungsweise 3,8% auf 63,11 Mill. Euro. Der Anstieg fiel jedoch geringer aus, als von der Sparkasse Göttingen zuvor erwartet. Trotz des bereits erwähnten Personalabbaus kletterten die Personalkosten als Bestandteil der Verwaltungskosten um 1,7% oder 0,70 Mill. Euro auf 41,69 Mill. Euro. Die anderen Verwaltungsaufwendungen nahmen um 0,82 Mill. Euro beziehungsweise 4,6% auf 18,42 Mill. Euro zu. In absoluten Zahlen ist dieser Teilbereich der Verwaltungsaufwendungen am deutlichsten angestiegen. Prozentual gesehen haben sich jedoch die Abschreibungen auf Sachanlagen mit einem Wachstum von 34,6% auf 3,0 Mill. Euro am dynamischsten erhöht.

Die sonstigen Betrieblichen Erträge sind von 4,53 auf 26,91 Mill. Euro geradezu explodiert, was laut Geschäftsbericht in erster Linie an dem Verkauf des Verwaltungs- und Filialgebäudes in der Innenstadt lag. Zudem sind die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gleichzeitig um mehr als die Hälfte auf 1,26 Mill. Euro eingebrochen. Der Saldo der beiden Positionen ist somit um 23,8 Mill. Euro auf 25,65 Mill. Euro gestiegen. Die Risikovorsorge wurde von 1,78 auf 7,03 Mill. Euro und damit um 5,26 Mill. Euro deutlich hochgefahren.

Beim Gewinn vor Steuern erhöhte sich das Ergebnis der Göttinger um 2,57 Mill. Euro beziehungsweise 19,6% auf 15,72 Mill. Euro. Da jedoch auch die Steuerlast um 2,4 Mill. Euro oder 31,6% kletterte, fiel der Jahresüberschuss unter den Strich nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahr aus: Er stieg marginal von 5,464 auf 5,646 Mill. Euro, was auch unverändert dem Bilanzgewinn entsprach. Von 69,9% auf 71,5% verschlechterte sich die Cost Income Ratio. Diesen Anstieg der wichtigen Kennziffer bezeichnet die Sparkasse als entgegen der eigenen Erwartung moderat.

Eine Position springt auf der Aktivseite der Bilanz förmlich ins Auge: Die Barreserven schossen um 127,4% oder 144,17 Mill. Euro auf 257,31 Millionen Euro in die Höhe. Der Kassenbestand ging dabei sogar leicht um 2,5 Mill. Euro zurück, doch das Guthaben bei der Deutschen Bundesbank erhöhte sich um 141,6 Mill. Euro. Das entspricht in etwa dem Betrag der gestiegenen Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und Banken, der nicht zusätzlich als Kredit ausgereicht werden konnte. Im Berichtsjahr verzeichnete das Institut zwar nach eigenen Angaben einen deutlichen Zuwachs des Kundenkreditvolumens, das um 5,5% beziehungsweise 142,08 Mill. Euro auf 2,68 Mrd. Euro stieg. Laut Geschäftsbericht lag die Sparkasse Göttingen damit deutlich über dem durchschnittlichen Wachstum der Sparkassen des niedersächsischen Verbandgebietes. Den Grund für die positive Entwicklung sieht die Sparkasse primär im Wachstum der Kredite an Unternehmen und Selbstständige. Doch auch der Zuwachs von Krediten an Privatpersonen lag demnach über dem Verbandsdurchschnitt.

Wie der Blick auf die Passivseite der Bilanz zeigt, wuchsen die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden um 237,8 Mill. Euro (plus 10,5%) auf 2,51 Mrd. Euro. Die Bankengelder kletterten um 39,37 Mill. Euro auf 528,23 Mill. Euro. Kumuliert waren das 277,2 Mill. Euro mehr, was in etwa den 285 Mill. Euro entsprach, um die sich Barreserven und Kundenkreditvolumen addiert (siehe oben) erhöhten. Einen Anstieg vermeldete die Sparkasse Göttingen beim Eigenkapital, das von 187,91 Mill. Euro auf 193,56 Mill. Euro stieg. Das entspricht einer Erhöhung um drei Prozent. Die aufsichtsrechtliche harte Kernkapitalquote verringerte sich jedoch dennoch um 22 Basispunkte auf 11,78%. Bei der Gesamtkapitalquote ging es für die Göttinger sogar um 43 Basispunkte auf 12,67% abwärts.

Bei der Betrachtung der Bilanzstruktur zeigt sich, dass die Ausleihquote - das heißt das Kundenkreditvolumen in Prozent des Gesamtvolumens - relativ deutlich von 80,96% auf 78,23% rückläufig war. Zwar stieg das Kreditvolumen an, doch die Bilanzsumme wurde mit 9,4% auf 3,38 Mrd. Euro überproportional ausgeweitet. Allerdings ist die Ausleihquote damit immer noch mit Abstand die höchste unter den drei hier verglichenen Sparkassen.

Personalien - Verwaltungsrat: Bernhard Reuter (Vorsitzender), Rolf-Georg Köhler (stv. Vorsitzender); Vorstand: Rainer Hald (Vorsitzender), André Schüller (stv. Vorsitzender bis 30.09.2018), Michael Birlin (stv. Vorsitzender ab 1.04.2019)

Sparkasse Westerwald-Sieg

Bilanzsumme um 4,4% ausgeweitet - Zinsüberschuss um 2,8 Prozent erhöht - Anteil des Zinsüberschusses am Rohertrag leicht auf 74,89% gestiegen - Personalkosten erhöht trotz gesunkener Beschäftigtenzahl - Bilanzgewinn nahezu unverändert Gemessen an der Bilanzsumme belegt die Sparkasse Westerwald-Sieg in der Rangliste der Sparkassen Rang 119 von insgesamt 385 Sparkassen. Damit ist die Platzierung unverändert im Vergleich zum Vorjahr. Die hier ebenfalls betrachtete Sparkasse Fürth gab in dem Ranking um vier Ränge auf Rang 110 nach. Mit sieben Rängen auf Rang 115 hat unter den drei verglichenen Instituten die Sparkasse Göttingen als einzige einen Sprung nach vorne gemacht. Wie auch schon 2017 hat die Sparkasse Westerwald-Sieg 2018 33 Geschäftsstellen und 76 Geldausgabestellen.

Als zufriedenstellend bezeichnet die Sparkasse Westerwald-Sieg die Entwicklung ihrer Ertragslage im vergangenen Jahr. So waren die Zinserträge wenig überraschend von 72,29 Mill. Euro auf 69,09 Mill. Euro rückläufig. Das entspricht einem Rückgang um 4,4%. Allerdings brachen die Zinsaufwendungen deutlich überproportional um 27,5% von 16,46 auf 11,93 Mill. Euro ein. Damit konnten die gesunkenen Erträge überkompensiert werden, sodass der Zinssaldo unter dem Strich trotzdem um 1,33 Mill. Euro beziehungsweise 2,4 Prozent stieg. Weil die laufenden Erträge ebenfalls um 0,29 Mill. Euro oder 15,9% anwuchsen, kletterte der Zinsüberschuss um 2,8% auf 59,25 Mill. Euro. Somit erhöhte sich auch der Anteil des Zinsüberschusses am Rohertrag leicht von 74,15% auf 74,89%. Da diese Quote bei der Sparkasse Fürth 2018 recht deutlich sank, weist nun die Sparkasse Westerwald-Sieg unter den hier verglichenen Sparkassen den höchsten Anteil aus.

Sehr deutlich hat sich auch der Zinsertrag im Verhältnis zum Zinsaufwand verbessert: von 439,18% auf 579,08%. Auch das ist Spitzenwert unter den drei gegenübergestellten Instituten. Laut Lagebericht hat zu der positiven Entwicklung vor allem beigetragen, dass die Verbindlichkeiten gegenüber den Kunden deutlich zunahmen. Dadurch konnten größere Teile des Kundenkreditgeschäfts refinanziert werden. Kunden haben demnach fällige Einlagen nicht erneut längerfristig zu höheren Zinssätzen angelegt, sondern kurzfristige Geldanlagen bevorzugt. Leicht abgeschmolzen ist hingegen der Provisionsüberschuss, der von 20,09 Mill. Euro auf 19,86 Mill. Euro fiel. Die Verschlechterung ging komplett auf höhere Provisionsaufwendungen zurück, die von 1,04 Mill. auf 1,31 Mill. Euro gestiegen sind, während die Provisionserträge marginal um 0,2% auf 21,17 Mill. Euro zunahmen. Der Anteil des Provisionsüberschusses am Rohertrag sank damit naturgemäß von 25,85 auf 25,11%.

Einem insgesamt um 1,8% verbesserten Rohertrag standen jedoch auch um 1,1% auf 54,53 Mill. Euro gestiegene Verwaltungsaufwendungen gegenüber. Am stärksten erhöhten sich dabei die Personalkosten, die um 2,9% (1,02 Mill. Euro) auf 35,80 Mill. Euro anstiegen, obwohl die Zahl der Beschäftigten jeweils im Jahresmittel von 629 im Jahr 2017 auf 605 sank. Das Teilbetriebsergebnis konnte in der Folge um 3,2% auf 24,59 Mill. Euro zulegen. Sowohl die sonstigen Erträge (plus 35,2%) als auch die sonstigen Aufwendungen (plus 51,1%) sind prozentual deutlich gewachsen, sodass der Saldo aus diesen beiden Posten mit 18,7% ebenfalls deutlich zugelegt hat. In absoluten Zahlen ist der Anstieg jedoch mit 0,23 Mill. Euro nicht sehr groß.

Die Risikovorsorge wurde hingegen deutlich um 2,74 Mill. Euro oder 89,4% hochgefahren. Gemäß dem Abschlussbericht rechnet die Sparkasse jedoch 2019 mit einem verminderten Risikovorsorgebedarf, vorausgesetzt, die konjunkturelle Lage bleibe stabil. Unter dem Strich gab das Betriebsergebnis damit um 7,9% auf 20,24 Mill. Euro nach. Da die Steuern vom Einkommen und Ertrag um 0,44 Mill. Euro sanken, blieb der Bilanzgewinn am Ende nahezu unverändert bei 5,234 Mill. Euro.

Auf der Aktivseite der Bilanz gab es viel Bewegung. Die Forderungen an Kreditinstitute sind um 41,7% beziehungswiese 80,80 Mill. Euro auf 274,35 Mill. Euro gestiegen. Deutlich erhöht hat sich auch die Barreserve: Es ging um 22,2% oder 21,77 Mill. Euro auf 120,05 Mill. Euro aufwärts. Während die Sparkasse Westerwald-Sieg das Volumen an festverzinslichen Werten um 20,31 Mill. Euro beziehungsweise 4,1% runtergefahren hat, erhöhte sich der Aktienbestand um 8,49 Mill. Euro, was einem Anstieg von 19,7% entspricht. In der Summe wurde die Bilanzsumme um 136,45 Mill. Euro oder 4,4% ausgeweitet.

Auf der Passivseite der Bilanz haben die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden um 140,10 Mill. Euro zugelegt. Das entspricht einer Erhöhung um 5,6%. Bei den Spareinlagen stieg der Bestand mit Laufzeiten von bis zu drei Monaten um 8,81 Mill. Euro und die Laufzeiten mit mehr als drei Monaten sanken um 16,90 Mill. Euro. Die allgemein zu beobachtende Umschichtung in kürzere Laufzeiten zeigte sich also auch hier.

Personalien - Verwaltungsrat: Achim Schwickert (Vorsitzender bis 31.05.2018, seitdem stv. Vorsitzender), Michael Lieber (stv. Vorsitzender bis 31.05.2018, seitdem Vorsitzender); Vorstand: Dr. Andreas Reingen (Vorsitzender), Michael Bug, Andreas Görg

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