Handelsplattform 360T für Devisen: Kauf
Die Deutsche Börse wird die Devisenhandelsplattform 360T zu einem Kaufpreis von 725 Millionen Euro komplett von der amerikanischen Beteiligungsgesellschaft Summit Partners 360 S.à.r.l. und den restlichen Anteilseignern übernehmen. Medienberichten zufolge hat sich die Deutsche Börse mit dem Erwerb gegen die amerikanische CME Gruppe durchgesetzt, die die Plattform kaufen wollte, um ihre Europaexpansion zu beschleunigen. Der Anteil von 360T am weltweiten Devisenhandel, welcher sich auf etwa 5 Billionen Dollar beläuft, wird auf rund 15 Prozent geschätzt. 2014 wurden über die Plattform durchschnittlich Transaktionen im Wert von 90 Milliarden Euro pro Tag abgewickelt. Marktführer ist die Plattform FX all (Thomson Reuters), an zweiter Stelle folgt FX Connect (State Street), danach 360T.
Durch den Zusammenschluss sollen sich mittelfristig Erlössynergien im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich erzielen lassen. Die Übernahme soll durch eine Kombination von Fremd- und Eigenkapital finanziert werden, mit dem Ziel, mögliche Auswirkungen auf das Kreditrating zu minimieren. Der Abschluss der Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch Aufsichts- und Wettbewerbsbehörden.
Handelsplattform Bondcube: Insolvenz
Die elektronische Anleihehandelsplattform Bondcube hat ihre Liquidierung beantragt. Das Unternehmen, an dem auch die Deutsche Börse zu rund 30 Prozent beteiligt ist, hatte sowohl in den USA als auch in Europa Plattformen gestartet, um die Liquidität im Handel mit Bonds zu erhöhen. Die Deutsche Börse betonte, dass sich in den vergangenen Monaten die geschäftlichen Perspektiven nicht positiv dargestellt hätten, wodurch sich die langfristige Wirtschaftlichkeit des Geschäfts verschlechtert hat. Die Aktionäre haben daher beschlossen, dem Unternehmen kein weiteres Geld zur Verfügung zu stellen.
Deutsche Börse: Stoxx und Indexium
Die Deutsche Börse wird von der Six Group AG die restlichen Anteile an der Stoxx AG (49,9 Prozent) und an der Indexium AG (50,1 Prozent) erwerben, die bisher als Joint Venture der beiden Börsenbetreiber gehalten werden (siehe auch Börsen 14/2015). Der Kaufpreis für die Anteile an den Gemeinschaftsunternehmen beträgt 650 Millionen Schweizer Franken. Zur langfristigen Refinanzierung hat die Deutsche Börse AG eine Hybrid-Anleihe im Gesamtnennbetrag von 600 Millionen Euro und einer Fälligkeit im Jahr 2041 begeben.
Clearstream: Anbindung von ICCL
Der zur Gruppe Deutsche Börse gehördende Zentralverwahrer Clearstream und der in Indien ansässige zentrale Kontrahent (CCP) Indian Clearing Corporation Limited (ICCL) haben vereinbart, beim Sicherheitenmanagement zusammenzuarbeiten. Dafür wird ICCL an den integrierten Sicherheitenmanagement-Dienst von Clearstream, den Global Liquidity Hub, angebunden. Auf diese Weise soll es Clearing-Teilnehmern ermöglicht werden, ihre Margin-Anforderungen bei der ICCL aus Transaktionen über die Plattform der Bombay Stock Exchange (BSE) mithilfe ihrer über den Global Liquidity Hub verfügbaren Vermögenswerte zu erfüllen. In Letzterem können Sicherheiten, die bei Clearstream sowie Partnerbanken gehalten werden, in einem Pool zentral verwaltet werden, um so Engpässe bei der Bereitstellung von entsprechenden erstklassigen Sicherheiten zu vermeiden, die für die Erfüllung der Margin-Anforderungen des CCP erforderlich sind.
Die Anbindung an die Triparty-Sicherheitenmanagement-Lösung von Clearstream ermöglicht es auf der BSE-Plattform handelnden, ausländischen Anlegern, ausländische Staatsanleihen mit AAA-Rating zu hinterlegen und diese als Sicherheiten bei der ICCL zur Erfüllung der Margin-Anforderungen einzusetzen. Dieser Anschluss entspricht den Richtlinien der zuständigen lokalen Aufsichtsbehörden, Reserve Bank of India und Securities and Exchange Board of India. Diese Partnerschaft steht im Einklang mit ihrem Ziel, die Stabilität des indischen Kapitalmarkts durch die Verwendung hochwertiger Sicherheiten zu Risiko management-Zwecken zu stärken und ausländischen Anleger den Zugang zu erleichtern, um Indien als weltweit wettbewerbsfähigen Markt zu etablieren.
Die Zusammenarbeit ist Teil einer Partnerschaft zwischen der Bombay Stock Exchange und der Deutschen Börse. Im April 2014 führte die BSE ihre Aktienhandelsplattform im Bolt-Plus-Handelssystem ein. Clearstream verhandelt derzeit mit Marktaufsichtsbehörden über mögliche Zugangsmodelle für Staats- und Unternehmensanleihen, die internationalen Anlegern die Anlage am indischen Markt erleichtern sollen. Clearstream arbeitet diesbezüglich mit der BSE Group of Companies zusammen.
Bloomberg: MTF-Lizenz
Von der britischen Finanzaufsicht Financial Conduct Authority hat Bloomberg für eine bereits existierende Plattform die Zulassung als multilaterale Handelsplattform (MTF) für Zinsswaps und Kreditausfallversicherungen erhalten. Das soll dem Unternehmen die Chance eröffnen, Marktanteile im Derivatehandel zu gewinnen, wenn die überarbeitete Finanzmarktrichtlinie MiFID II in Kraft tritt. Ab 2017 sollen demnach bestimmte Derivate auf organisierten Plattformen gehandelt werden.
Quotrix: Postbank angeschlossen
Seit Anfang Juli ist die Postbank neuer Marktteilnehmer am elektronischen Handelsplatz Quotrix der Börse Düsseldorf. Kunden des Kreditinstitutes können Quotrix als Ausführungsplatz für ihre Wertpapierorders auswählen.