Börsennachrichten Ausgabe 19/2018

Deutsche Börse: neuer Partner

Das internationale M&A-Beratungs- und Tech-Investmentunternehmen GP Bullhound wird neuer Partner des Deutsche Börse Venture Networks. Mit der Kooperation sollen die über 160 Start-ups einen erweiterten Zugang zu Finanzierungen erhalten. Profitieren werden davon, laut einer Mitteilung der Börse, vor allem Unternehmen in der Later-Stage-Phase.

GP Bullhound bietet seine Beratungsleistungen Netzwerkmitgliedern an, die in der Wachstumsphase sind und eine neue Runde der Wachstumsfinanzierung oder einen Unternehmensverkauf anstreben. Deutsche Unternehmen mit geringerem Finanzierungsbedarf werden im Rahmen der Partnerschaft gezielt an die Deutsche Börse vermittelt. Mit dem Hightech-Gründerfonds, der sich auf Early-Stage-Finanzierungen fokussiert, der Deutschen Handelsbank für Fremdkapitalfinanzierung und nun GP Bullhound für Later-Stage-Finanzierung hat das Deutsche Börse Venture Network in den vergangenen Monaten sein Angebot für Start-ups ausgebaut.

WFE begrüßt Vorschlag der ESMA

Der Weltverband der Börsen (World Federation of Exchanges ,WFE), die globale Branchengruppe für Börsen und CCPs, hat seine Stellungnahme an das Konsultationspapier der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) zur Änderung der Tick-Size-Regelung (Mindestkursveränderungen eines Titels) in der EU veröffentlicht. Der WFE unterstützt den Vorschlag der ESMA, wonach künftig bei den Tick-Size-Regeln für Aktien, die in Drittländern ihren liquidesten Markt haben, die europäischen Handelsplatzbetreiber Tick Sizes beantragen können, die sich an der Liquidität auf dem Heimatmarkt orientieren.

Ziel der ESMA ist die Änderung der Tick-Größen zu erreichen um eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Handelsplätze in der EU und Förderung einer geordneten Wirtschaft herbeizuführen.

Deutsche Börse erweitert Marktdatenangebot

Deutsche Börse und 360T, der Devisenmarkt (Währungsmarkt, FX-Markt) der Gruppe Deutsche Börse, beliefern ab sofort FX-Märkte mit unabhängigen gestreamten Swap-Markt-Daten. Die Marktinformationen der FX-Swaps basieren auf einem Beitragsmodell von Liquiditätsanbietern, das in Kooperation mit dem Hamburger Unternehmen Digitex entwickelt wurde. Das neue Produkt soll Daten enthalten, die auf Meldungen von Liquiditätsanbietern beruhen und im Datenfeed der Deutschen Börse enthalten sind.

Kryptobörse geplant

Das Berliner Start-up Next Block GmbH plant die Eröffnung einer in Deutschland sitzenden und regulierten Kryptobörse. Unter dem Namen "bitmeister" soll der Handelsplatz für Bitcoin & Co. 2019 den Betrieb aufnehmen. Finanziert werden soll das Projekt mithilfe einer Schwarmfinanzierung (Crowdfunding). Anleger sollen demnächst mit einer Mindestsumme von 500 Euro einsteigen können, geht aus einer Mitteilung hervor. Vom Frühjahr nächsten Jahres an werde es dann möglich sein, Kryptowährungen und Security Token zu handeln. Bis es so weit ist müssen jedoch noch die rechtlichen Rahmenbedingungen mit der deutschen Finanzaufsicht BaFin geklärt werden.

Kryptobörsen: Sicherheitsmängel

Die New Yorker Generalstaatsanwaltschaft hat verschiedenen Kryptobörsen ein schlechtes Zeugnis wegen mangelnder Sicherheit ausgestellt. Kraken, Binance and Gate, drei Anbietern die den Markt für Bitcoin-Futures bei der Terminbörse CME Group unterstüzen, wurden beispielsweise dem Department of Financial Services gemeldet, weil sie möglicherweise illegal in New York operieren. Generell fehlen vielen virtuellen Währungsplattformen die notwendigen Richtlinien und der Verbraucherschutz sei oft begrenzt oder illusorisch, heißt es im Bericht. Insgesamt standen vierzehn Kryptobörsen im Fokus der Untersuchungen.

EEX: positives Markt-Feedback

Der Börsenrat der European Energy Exchange (EEX) bestätigte in seiner Sitzung den anhaltenden Trend am Strom-Terminmarkt hin zur Absicherung langfristiger Positionen über die EEX und ihr Clearinghaus ECC. Das von der EEX verfolgte Konzept des langfristigen Hedgings mit Standard-Terminprodukten wurde vom Markt positiv aufgenommen und führte zu zusätzlichen Handelsvolumina und einem gestiegenen Open Interest. Langfristige Absicherungen werden eingesetzt um Preis- und Kontrahentenrisiken zu minimieren, die aus PPA oder anderen langfristigen Strompositionen entstehen. Zwischen Mai und September 2018 wurden im spanischen und deutschen Markt Jahresfutures langfristig bis zum Kalenderjahr 2024 mit einem Gesamtvolumen von über 10,7 TWh registriert.

Ein weiteres Thema war der Geltungsbereich der Vorhandelstransparenzanforderungen für außerhalb der Börse geschlossene und nachträglich an der Börse zum Clearing registrierte Transaktionen. Gegenwärtig herrscht diesbezüglich aufgrund einer Debatte unter den national zuständigen Behörden steigende Unsicherheit in der Branche. Da die Registrierung von außerbörslich geschlossenen Geschäften zum Clearing an Börsen einen Eckpfeiler des Energiemarkts bildet und, neben den politischen Zielen der 2009 in Pittsburgh eingegangenen G-20-Verpflichtungen für höhere Markttransparenz, MiFID II/MiFIR unterstützt, forderte der Börsenrat eine angemessene Interpretation des MiFIR Art. 8 (1) speziell für Commodity-Derivate. Die EEX will sich aktiv an der Diskussion beteiligen, um für ihre Kunden eine höchstmögliche Transparenz zu gewährleisten.

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