Börsennachrichten Ausgabe 7/2019

Deutsche Börse: Ökosystem Digital Assets

Die Deutsche Börse ist mit dem Finanzinfrastrukturanbieter Swisscom und dem Finanztechnologieunternehmen Sygnum eine strategische Partnerschaft eingegangen. Hierbei soll ein integriertes Ökosystem für Digital Assets entwickelt werden, das es ermöglicht, neue Anlageklassen zu erschließen und mögliche Kundenbedürfnisse zu berücksichtigen. Im Zentrum soll die Emission und Verwahrung von Digital Assets, sowie der Zugang zu Liquidität und Bankdienstleistungen stehen.

Zudem umfasst diese Partnerschaft eine Investition der Deutschen Börse in Custodigit AG. Das Unternehmen bietet eine technische Lösung zur Verwahrung von Digital Assets für regulierte Finanzdienstleister. Darüber hinaus beteiligen sich die Deutsche Börse und Sygnum an der Daura AG, dadurch soll die Möglichkeit entstehen, nicht börsennotierten Unternehmen einen Zugang zum Kapitalmarkt zu ermöglichen. Zudem arbeiten die Deutsche Börse und Sygnum an einem Marktplatz für die Notierung und den Handel von Digital Assets am Schweizer Markt. Das Finanztechnologieunternehmen befindet sich jedoch zurzeit noch im Zulassungsprozess als Bank bei der Schweizer Aufsichtsbehörde Finma.

Börse Stuttgart: ETF-Aktion

An der Börse Stuttgart können Anleger ab sofort bis zum 29. März 40 ausgewählte ETFs auf die Indizes Dax, Euro Stoxx 50 und MSCI World ohne Spread handeln. Die Kauf- und Verkaufspreise für die Papiere sind somit identisch. Anleger profitieren bei ihrer Order vom Wegfall der im Spread enthaltenen impliziten Kosten und erhöhen so die Performance ihres ETF-Investments. Die Aktion ist börsentäglich von 9:05 bis 17:30 Uhr und bis zu einem Ordervolumen von einer Million Euro gültig.

Die Börse begründet den spreadlosen Handel durch das hybride Marktmodell der Börse Stuttgart: Neben Market-Makern seien auch Handelsexperten in den elektronischen Handel eingebunden. Sie können in besonderen Marktphasen und Orderbuchsituationen zusätzliche Liquidität spenden und Angebot und Nachfrage innerhalb der Market-Maker-Preisspanne ausgleichen. Dadurch könne in Stuttgart die Mehrzahl der ETF-Orders zu Preisen ausgeführt werden, die innerhalb des Market-Maker-Spreads liegen.

Wiener Börse: Online-Service

Die Wiener Börse hat auf ihrer Internetseite ein textbasiertes Dialogsystem eingerichtet, das Kunden rund um die Uhr zur Verfügung steht. Damit soll es möglich sein, Kurse und Performance von Aktien und Börsenwissen auch von unterwegs abzufragen. Funktionieren soll es auf allen Endgeräten, wie Tablets und Smartphones. Die zugrunde liegende Technologie stammt von dem österreichischen Startup Onlim.

CBOE Europe: Zulassung in Amsterdam

CBOE Europe hat von der niederländischen Finanzaufsicht (AFM) die Genehmigung erhalten, aus Amsterdam heraus seine Dienstleistungen anzubieten. Die Zulassung gilt als regulierter Markt, multilaterale Handelsfazilität und als genehmigtes Veröffentlichungssystem (Apa). Damit kann der paneuropäische Börsenbetreiber Dienstleistungen für Kunden aus ganz Europa auch nach einem Austritt Großbritanniens aus der EU wahrnehmen. Nach einem Brexit würden alle Wertpapiere aus der Eurozone in Amsterdam zugänglich gemacht, teilte der Börsenbetreiber mit. Britische und schweizerische Wertpapiere sollen weiterhin in der britischen Hauptstadt gehandelt werden.

Die Niederlassung in Amsterdam sollte am 1. April ihren Betrieb aufnehmen, will jetzt jedoch die zusätzliche Zeit aufgrund der Fristverlängerung für Systemtests nutzen. CBOE verfolge aber die politischen Diskussionen genau und werde so schnell wie möglich reagieren, sollte es weitere Entwicklungen geben.

EEX: ROIE Status erhalten

Die European Energy Exchange (EEX) hat von der Britischen Finanzaufsicht Financial Conduct Authority (FCA) Ende Februar den Recognised Overseas Investment Exchange (ROIE) Status für das Vereinigte Königreich erhalten. Dieser Status gewährleistet, dass die europäische Energiebörse unabhängig von den Auswirkungen des bevorstehenden Brexits weiterhin im Vereinigten Königreich operieren kann.

Erst kürzlich hatte die European Commodity Clearing (ECC), das Clearinghaus der EEX, die Bestätigung ihrer Aktivitäten unter dem sogenannten Temporary Recognition Regime der Bank of England (BoE) erhalten. Das ermöglicht der European Commodity Clearing, auch nach dem Brexit im Falle eines Szenarios ohne Austrittsabkommen für weitere drei Jahre Clearing-Dienstleistungen im Vereinigten Königreich anzubieten.

Clearstream und Iberclear: Ableger London

Das Transaktionsregister Regis-TR, die von der Deutsche-Börse-Tochter Clearstream und dem spanischen Zentralverwahrer Iberclear betriebene Verwahrstelle, hat einen Ableger in London eingerichtet. Er wird dem Zweck dienen, vom 1. April dieses Jahres an, also ab dem ersten Arbeitstag nach dem ursprünglich vorgesehenen Brexit-Stichtag am 29. März, alle regulatorisch verlangten Dienstleistungen anzubieten.

Das ist wichtig für Kunden, die Wertpapiergeschäfte in Großbritannien auch künftig abwickeln wollen. Ziel sei es, den Marktteilnehmern in Großbritannien einen störungsfreien Übergang zu ermöglichen, erklärt Regis-TR.

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