Börsennachrichten Ausgabe 9/2019

Deutsche Börse: Übernahme von Axioma

In einer strategischen Partnerschaft mit dem Investor General Atlantic will die Deutsche Börse den US-amerikanischen Anbieter von Portfolio- und Risikomanagementlösungen Axioma übernehmen und mit dem Indexgeschäft der Deutschen Börse zu einem neuen Unternehmen zusammengeführt werden, das mit 2,6 Milliarden Euro bewertet wurde. Axioma hat der Übernahme für 850 Millionen US-Dollar in bar und schuldenfrei (rund 820 Millionen US-Dollar Eigenkapitalwert) zugestimmt. Die Investition von General Atlantic in das neue Unternehmen (zirka 715 Millionen US-Dollar) soll für die Finanzierung der Übernahme von Axioma verwendet werden.

Der Zusammenschluss soll einen vollintegrierten Informationsanbieter für institutionelle Investoren schaffen, der die wachsende Marktnachfrage nach Produkten und Analysen bedient. Die cloudbasierten Softwarelösungen für das Portfolio- und Risikomanagement von Axioma und das Indexgeschäft der Deutschen Börse werden von den Partnern als hochgradig komplementär eingestuft, der gemeinsamen Palette an Index- und Analyseprodukten bescheinigen sie eine globale Reichweite. Die Analyse- und Indexplattform wollen sie gemeinsam vorantreiben. Geschäftlich erwarten beide Häuser für das gemeinsame Unternehmen eine deutliche Steigerung von Umsatz und EBITDA. Bis Ende 2021 werden zudem jährliche laufende Synergieeffekte von rund 30 Millionen Euro vor Steuern erwartet.

Neben General Atlantic werden auch einige Mitglieder des Management-Teams von Axioma als jetzige Eigentümer rund 105 Millionen US-Dollar ihrer Verkaufserlöse in das neue Unternehmen reinvestieren. Im Ergebnis und je nach Umfang der Reinvestition wird die Deutsche Börse voraussichtlich mit rund 78 Prozent am neuen Unternehmen beteiligt sein, General Atlantic mit etwa 19 Prozent und das Axioma-Management mit zirka 3 Prozent. Die Transaktion ist abhängig von der Freigabe durch die Kartellbehörden sowie sonstiger Bedingungen. Der Abschluss wird für das dritte Quartal 2019 erwartet.

Malta Stock Exchange mit Handelstechnologie T7

An der Malta Stock Exchange kommt seit Ende März 2019 die Handelstechnologie T7 der Deutschen Börse zum Einsatz. Bislang nutzte die Börse in Malta das Handelssystem Xetra. Von der Einführung der neuen Technologie verspricht sich Letztere eine Verringerung der Latenz im Handel sowie Synergien durch geringere Entwicklungs- und Wartungskosten für internationale Handelsteilnehmer, die T7 für mehrere Märkte nutzen.

Die Deutsche Börse verweist im Zusammenhang mit der Einführung des neuen Systems in Malta auf weitere Börsen in Europa und weltweit, die ebenfalls ihre Handelsinfrastruktur nutzen, neben der Eurex Exchange, der Xetra-Plattform in Frankfurt und der European Energy Exchange (EEX), die alle T7 nutzen, basiert der Kassamarkt-Handel der Wiener Börse und der Shanghai Stock Exchange auf ihren Technologien. Und auch die Börsen in Prag, Budapest und Sofia nutzen ihre Technologie.

CME Group mit neuem Benchmarketing-Tool

Die CME Group hat Mitte April ein Benchmarketing-Tool eingeführt, das den alternativen Datensatz seiner Tochtergesellschaft ENSO nutzt, um Kunden fundiertere Investitionsentscheidungen zu ermöglichen. ENSO Data Insights soll Hedgefonds, Vermögensverwaltern und Banken Zugang zu einem vielfältigen Pool globaler Multi-As set-Wertpapiere bieten.

Es geht darum, die besten Ausführungsfinanzierungsraten zu vergleichen, Trendanalysen für Veränderungen der Long- und Short-Positionen, Sektoraufgliederung, Top-Positionier, Bevölkerungsbewertung, und die aktivste Aktienausleihungsrate. Das Tool soll Kunden bei der Beurteilung helfen, wie die Marktdynamik die Kosten und den Bedarf nach Leihbeständen, die Optimierung des Kontrahentenmanagements und die Nutzung von Möglichkeiten zur Generierung von Alpha beeinflusst.

Börse Stuttgart: Seminare für Privatanleger

Die Börse Stuttgart bietet auch im laufenden Jahr wieder Seminare für Privatanleger an. An sieben Abenden erfahren interessierte Anleger von den Experten der Börse Wissenswertes über die verschiedenen Wertpapierarten und den Börsenhandel. Den Anfang machte Ende April 2019 ein Präsenzseminar in der Börse über Grundlagenwissen rund um die Börse. Die einzelnen Anlageklassen werden dann bis 26. Juni an sechs Doppelterminen in Webinaren vorgestellt - von Aktien, Anleihen und Fonds/ETFs über Zertifikate und Optionsscheine bis hin zu Kryptowährungen. Die Webinare beginnen jeweils um 18 Uhr und sind einzeln buchbar. Die Teilnahmegebühr für die Webinare beträgt jeweils 20 Euro.

Six und Börse Shanghai

Die Schweizer Six Gruppe und die Börse Schanghai haben in einem aktualisierten Memorandum of Understanding (MoU) eine weitere Intensivierung der im Jahre 2015 aufgenommenen Zusammenarbeit zwischen den beiden Finanzzentren vereinbart. Unter anderem ist eine Sondierung der Möglichkeiten zur Kotierung von Wertpapieren (wie Depository Receipts) an den jeweiligen Märkten vogesehen, sodass Unternehmen, die an einer der beiden Börsen kotiert sind, wechselseitigen Zugang zu den jeweiligen Liquiditäts-Pools erhalten. Darüber hinaus wird auch die Zusammenarbeit in weiteren Angelegenheiten im wechselseitigen Interesse in Betracht gezogen, beispielsweise in Bereichen wie der Digitalisierung sowie bei der Weiterentwicklung und Internationalisierung der jeweiligen Wertpapiermärkte.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X