Einführung des Euro

Quelle: Europäische Zentralbank

 

EU-Länder außerhalb des Euro-Währungsgebiets haben seit 2018 unterschiedliche Fortschritte bei der wirtschaftlichen Konvergenz mit dem Euroraum gemacht und sind beim Abbau von Haushaltsungleichgewichten ein gutes Stück vorangekommen. Das gehe laut Europäischer Zentralbank aus ihrem Konvergenzbericht hervor. Der alle zwei Jahre veröffentlichte Bericht befasst sich mit dem Fortschritt bei der Einführung des Euro von gegenwärtig sieben EU-Ländern, die der gemeinsamen Währung noch nicht beigetreten sind. Bulgarien und Kroatien haben eine Reihe von Verpflichtungserklärungen zu Politikbereichen abgegeben, die für eine reibungslose Teilnahme am Wechselkursmechanismus II (WKM II) von besonderer Bedeutung sind. Wegen des Redaktionsschlusses für die in diesem Bericht enthaltene wirtschaftliche Analyse würden sich die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Konvergenzpfad erst im nächsten Bericht vollständig beurteilen lassen.

Bei der Einhaltung des Kriteriums der Preisstabilität habe sich die Lage in den untersuchten Ländern gegenüber dem vorherigen Konvergenzbericht verschlechtert. Die osteuropäischen Länder Bulgarien, Polen, Rumänien, die Tschechische Republik und Ungarn wiesen deutlich über dem Referenzwert von 1,8 Prozent liegende Inflationsraten auf. In Schweden lag die Teuerungsrate hingegen unter dem Referenzwert und in Kroatien erheblich darunter. In den meisten untersuchten Ländern dürfte die Inflationsrate laut Europäischer Zentralbank in den nächsten Jahren sinken. Im Jahr 2020 werde mit Deflationsdruck gerechnet, der durch den Ölpreisverfall verstärkt werden dürfte.

Der für 2019 ausgewiesene öffentliche Finanzierungssaldo lag in allen außer einem der untersuchten Länder unterhalb des Referenzwertes von 3 Prozent. Im April 2020 wurde gegen Rumänien ein Defizitverfahren eingeleitet. Die Schuldenquote übersteigt zwar in Kroatien und Ungarn den Schwellenwert von 60 Prozent des Bruttoinlandproduktes, war jedoch in beiden Ländern bis Ende 2019 rückläufig. Sowohl das Haushaltsdefizit als auch die Schuldenquote dürfte in allen sieben Ländern steigen. Was die Konvergenz der langfristigen Zinssätze betrifft, so lagen diese in nur einem der sieben untersuchten Staaten - in Rumänien - über dem Referenzwert von 2,9 Prozent. In Bulgarien und Schweden fielen die langfristigen Zinssätze am niedrigsten aus.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X