EZB: Jahresabschluss 2018

Quelle: Europäische Zentralbank

 

Laut dem geprüften Jahresabschluss der Europäischen Zentralbank für 2018 erhöhte sich der Jahresüberschuss um 301 Millionen Euro auf 1,575 Milliarden Euro. Dies war vor allem auf höhere Nettozinserträge aus dem US-Dollar-Portfolio und dem Programm zum Ankauf von Vermögenswerten (Asset Purchase Progamme - APP) zurückzuführen. Der Nettozinsertrag belief sich 2018 auf 2,277 (1,812) Milliarden Euro. Die Nettozinserträge aus Währungsreserven stiegen aufgrund der höheren Zinserträge aus dem US-Dollar-Portfolio auf 862 (534) Millionen Euro.

Der Anstieg der Nettozinserträge aus dem APP um 245 Millionen Euro auf 820 Millionen Euro resultierte aus den fortgesetzten Wertpapierankäufen im Rahmen dieses Programms und der Rendite der im Jahresverlauf erworbenen Wertpapiere, die höher war als die historische Rendite des Portfolios.

Demgegenüber verringerten sich die Nettozinserträge aus dem Programm für die Wertpapiermärkte (Securities Markets Programme - SMP) durch Tilgungen auf 384 (447) Millionen Euro. Die Zinserträge der EZB aus ihren im SMP-Portfolio gehaltenen griechischen Staatsanleihen beliefen sich auf 127 (154) Millionen Euro. Die realisierten Verluste aus Finanzoperationen betrugen 77 Millionen Euro (nach realisierten Gewinnen von 161 Millionen Euro im Jahre 2017), was auf die realisierten Kursverluste aus dem US-Dollar-Portfolio zurückzuführen war. Die Abschreibungen lagen bei 69 (105) Millionen Euro, vor allem weil bei einer Reihe von Wertpapieren im US-Dollar-Portfolio der Marktwert sank, während die entsprechenden Renditen stiegen.

Die zu fortgeführten Anschaffungskosten (abzüglich etwaiger Wertminderungen) erfassten Wertpapiere in den zu geldpolitischen Zwecken gehaltenen Portfolios der Europäischen Zentralbank werden Wertminderungstests unterzogen. Basierend auf den Ergebnissen dieser Tests wurde für diese Portfolios kein Wertminderungsaufwand erfasst.

Die den beaufsichtigten Unternehmen auferlegten Gebühren beliefen sich auf 518 (437) Millionen Euro. Diese Gebühren sollen die Ausgaben der EZB für die Wahrnehmung ihrer Aufsichtsaufgaben decken. Der 2018 verzeichnete Anstieg ist vornehmlich auf Tätigkeiten im Zusammenhang mit umfassenden Bewertungen und EBA-Stresstests zurückzuführen. Die Personalaufwendungen sanken auf 515 (535) Millionen Euro. Hauptgrund dafür war ein 2017 erfasster Einmalaufwand in Verbindung mit Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses, anderen langfristig fälligen Leistungen und Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses für Beschäftigte der EZB. Die sonstigen Verwaltungsaufwendungen stiegen auf 599 (539) Millionen Euro, was in erster Linie auf den Anstieg der Ausgaben im Zusammenhang mit den Aufsichtsaufgaben der EZB zurückzuführen war.

Der Jahresüberschuss der EZB wird an die nationalen Zentralbanken (NZBen) des Euroraums ausgezahlt. Gemäß einem Beschluss des EZB-Rats wurde am 31. Januar 2019 eine Gewinnvorauszahlung in Höhe von 1,191 Milliarden Euro an die NZBen des Euroraums geleistet. Auf Beschluss des EZB-Rats wurde der verbleibende Gewinn in Höhe von 384 Millionen Euro am 22. Februar 2019 ausgeschüttet.

Der Gesamtumfang der EZB-Bilanz wuchs um 8 Prozent auf 447 (414 Milliarden Euro. Der Anstieg beruhte hauptsächlich auf dem Erwerb von Wertpapieren im Rahmen des APP. Die fortgesetzten Wertpapierankäufe im Rahmen des APP führten im Berichtsjahr 2018 zu einer Ausweitung der konsolidierten Bilanz des Eurosystems um 5 Prozent auf 4 702 (4 468) Milliarden Euro.

Die Bestände des Eurosystems an zu geldpolitischen Zwecken gehaltenen Wertpapieren erhöhten sich um 265 Milliarden Euro auf 2 651 (2 386) Milliarden Euro. Die Bestände der im Rahmen des APP erworbenen Wertpapiere stiegen um 284 Milliarden Euro auf 2 570 Milliarden Euro, während die Bestände der im Rahmen der ersten beiden Programme zum Ankauf gedeckter Schuldverschreibungen und des SMP erworbenen Wertpapiere aufgrund von Tilgungen um 2 Milliarden Euro beziehungsweise 16 Milliarden Euro zurückgingen.

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