Geldvermögensbildung und Außenfinanzierung

Im Verlauf des zweiten Quartals 2020 stieg das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland um 253 Milliarden Euro oder 4,0 Prozent auf 6 630 Milliarden Euro Ende Juni 2020. Damit lag es nach einem Rückgang im ersten Quartal wieder über dem Niveau von Ende 2019.

Bei der Außenfinanzierung der nicht finanziellen Kapitalgesellschaften war der sehr bedeutende transaktionsbedingte Anstieg der Schuldverschreibungen außergewöhnlich. Dieser erreicht mit 24 Milliarden Euro den höchsten Wert seit den 1990er Jahren. Insgesamt fiel die Außenfinanzierung mit gut 5 Milliarden Euro allerdings moderat aus, denn die Finanzierung über Handelskredite und Anzahlungen ging stark zurück. Hinter dem moderaten Anstieg verbergen sich jedoch gegenläufige Entwicklungen. So war die Kapitalmarktaktivität im Vergleich zum Vorquartal überaus hoch. Zum einen erreichten die Emissionen von Schuldverschreibungen mit 24 Milliarden Euro einen historischen Höchstwert. Zum anderen sammelten die nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften durch Emissionen von Aktien und Anteilsrechten zehn Milliarden Euro ein. Auch die Zunahme der Kreditfinanzierung blieb mit 21 Milliarden Euro relativ hoch. Anders als in den vergangenen Quartalen waren hier nicht die Kredite von inländischen Banken, sondern vor allem die Kredite von anderen inländischen Kapitalgesellschaften mit 11 Milliarden Euro Treiber dieser Entwicklung, ebenso wie Staatskredite.

Dagegen reduzierten die nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften ihre Kreditverbindlichkeiten gegenüber inländischen Banken per saldo um 3 Milliarden Euro. Gedämpft wurde der Anstieg der Außenfinanzierung zudem durch den starken Abbau der sonstigen Verbindlichkeiten um 48 Milliarden Euro, unter anderem bei Handelskrediten.

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