Leasing

Deutsche Leasing zurück in der Spur

Deutsche Leasing Zentrale

Die Deutsche Leasing ist schneller durch die Corona-Krise gekommen als selbst gedacht. Der zentrale Asset-Finanzierer der Sparkassen-Finanzgruppe konnte bereits im Geschäftsjahr 2020/2021 sowohl beim Neugeschäftsvolumen als auch beim wirtschaftlichen Ergebnis an das Vorkrisenniveau anknüpfen. Getragen vom Segment "Maschinen und betriebliche Einrichtungen" (plus 10 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro) stieg das Neugeschäft um 8 Prozent und kratzte mit 9,93 Milliarden Euro an der 10-Milliarden-Euro-Marke, die 2019 noch knapp übersprungen wurde. Damit wuchs die DL eigenen Angaben zufolge stärker als der Markt. "Viele Kunden haben ihre aufgeschobenen großvolumigen Investitionen nachgeholt," erklärte der Vorstandsvorsitzende Kai Ostermann die Entwicklung.

Zum starken Neugeschäft trugen daneben noch der Bereich Straßenfahrzeuge bei, also in erster Linie das Pkw-Flottengeschäft, wo mit 2,4 Milliarden Euro um 16 Prozent höhere Neuzusagen als im Vorjahr gemacht wurden. Das Segment Immobilien übertraf mit einem Neugeschäft von knapp 1 Milliarde Euro das Vorjahresniveau sogar um mehr als das Doppelte. Einen spürbaren Rückgang von 1,6 Milliarden Euro auf nur noch 844 Millionen Euro verzeichnete dagegen "Energie und Transport". Hier waren schlicht weniger Großprojekte realisiert worden. Auch die Tochtergesellschaften und Beteiligungen wie die DAL Deutsche Anlagen-Leasing, die Deutsche Factoring Bank und S-Kreditpartner haben sich positiv entwickelt. Die Deutsche Factoring Bank beispielsweise hat erstmals die 20-Milliarden-Euro-Marke beim Factoringumsatz überschritten. Hier funktioniert die Einbindung in die S-Finanzgruppe sehr gut. Rund 89 Prozent des von Neukunden abgeschlossenen Geschäfts wurde von Sparkassen vermittelt. Und die S-Kreditpartner sagte Kredite von 4,3 Milliarden zu, der zweithöchste Wert in der zehnjährigen Unternehmensgeschichte. Beides zeigt, dass die Bündelung der Kräfte innerhalb der öffentlich-rechtlichen Verbundgruppe auch von Vorteil sein kann. Zudem hilft die Diversifikation auf verschiedene Wachstumsbranchen und auch das Ausland, das erneut rund ein Viertel zum Neugeschäft und zum wirtschaftlichen Ergebnis beigetragen hat. Das dürfte sich im laufenden Geschäftsjahr etwas verringern, da die Verantwortlichen das Geschäft in Russland über die DL Vostok komplett eingestellt haben.

Noch erfreulicher als das Neugeschäft entwickelte sich die Erfolgsrechnung. Das wirtschaftliche Ergebnis erreichte mit 175 Millionen Euro einen neuen Höchstwert. Und der Jahresüberschuss stieg um 194,2 Prozent auf 110,9 Millionen Euro. Daraus konnten die Reserven kräftig gestärkt werden. So lässt sich das Jubiläumsjahr - die DL wird 60 Jahre alt - doch besonders gut feiern. Auch wenn das laufende Jahr natürlich aufgrund der Ukraine-Krise noch mit einigen Unsicherheiten behaftet ist.

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